Die jeweils einen Quadratzoll großen Trigger Pads für Cues und Loops sind leicht samtig und je nach Funktion verschieden bunt umrandet. Allem Anschein nach sind sie mit denen aus jüngsten AKAI-Gerätschaften identisch (seit einigen Jahren firmiert AKAI unter Numarks Dach), jedoch sind sie nicht anschlagsempfindlich. Die obere Reihe gehört primär zu den Effekt-Drehreglern. Manuelle und (wenn BPM bekannt sind) automatische Loops sowie Cues funktionieren problemlos. Die Schleifen können zwischen 1/8 und 4 Beats lang sein und dynamisch halbiert und verdoppelt werden. Die Taster brauchen etwas Kraft, um auszulösen. Zum Rand geben sie mehr nach als in der Mitte und dort sind sie auch am sensibelsten.
Die Sampler-Funktion liefert zwölf Bänke, welche mit massiv zu laut vorgemischten und total ausgenudelten (Druckluft-Tröte anyone?) Loops und One Shots vorbestückt sind. Zum Glück können die Lautstärken verstellt und eigene Samples eingespielt werden.
Drei Effektbänke pro Deck (welche zugleich aktiviert werden können) und einen fixen, kombinierten Hoch- und Tiefpassfilter, wie er seit einigen Jahren in Mode ist, gibt es. Zur Auswahl stehen neben dem Flanger noch Backspin und Brake (Plattenteller-Auslaufen). Letztere halten dann die Wiedergabe an. Ferner gibt es Beatgrid und Flippin Double. Ersteres erinnert an Ableton Live’s Beat Repeat, also ein dynamisches Loopen kurzer vorher gegangener Sequenzen. Dies läuft einen Takt durch und schaltet sich dann von allein wieder aus. Es gibt nur ein fixes Rhythmusmuster. Flippin Double ist nichts weiter als ein Delay mit einer fixen Zeit von einem halben Beat Versatz. Der Flanger kann in seiner Stärke eingestellt werden und beim Filter regelt das gerasterte Poti wie üblich die Grenzfrequenz. Aber dafür ist seine Übersetzung eigentlich zu lang. Mit einer Umdrehung ohne Absetzen komme ich nicht von Endpunkt zu Endpunkt.
Apropos Potikappen: Die EQs klingen mir etwas resonant (der Regelbereich von Kill bis sanftem Boost sind aber sinnvoll), und die nur knapp einen Zentimeter breiten Potikappen sind insbesondere mit leicht schwitzigen Fingern nicht sonderlich griffig und stehen keine zwei Zentimeter auseinander.
Leider fehlt jegliches Metering an der Hardware und Gainregler gibt es dort auch keine.
Durch den MIDI-Standard lässt sich die Konsole natürlich auch mit anderer Software benutzen, weitere Mappings werden nur eine Frage der Zeit sein. Für 249 US-Dollar kann man die VDJ LE Software gegen die Pro-Version aufbohren und hat mehr Decks, Effekte und Einstellmöglichkeiten.
Als Vierkanal-Audiointerface kann beliebige Software das Gerät ansprechen. Der rückseitige Master- und der Kopfhörerausgang können dann, allerdings nur ungeregelt, Signale ausgeben. Dank Core Audio meldet sich das Gerät am Mac ohne Treiberinstallation mit fixen 44,1 kHz bei 16 Bit Wortbreite an.