Schallplatten-Drehen für unter 300€?
Vinyl lebt – in der Tat steigt die Anzahl der Käufe seit Jahren stetig an und damit ist die Platte das einzige physische Medium, auf das diese Aussage zutrifft. Gleichzeitig wächst auch das Angebot der DJ-Plattenspieler am Markt, nicht zuletzt, seitdem Panasonic den Baustopp der legendären Technics SL1210 MK-Serie bekannt gegeben hat.
Im günstigen Bereich ist dabei der neue Numark TT250USB angesiedelt – ein DJ-Turntable für unter 300,- Euro. Das ist schon fast eine Kampfansage, sofern die Qualität stimmt.
Frisch zum Verkaufsstart haben wir uns einmal ein Exemplar schicken lassen, um zu testen, was das günstige Modell kann.
Dabei bietet das Gerät zunächst alles, was ein DJ-Plattenspieler bieten muss: Der TT250USB ist ein direkt angetriebener und Quartz-gesteuerter Plattenspieler mit rund 2 kg/cm Drehmoment (im Vergleich: Technics 1210 MKII: 1,5 kg/cm).
Ein S-förmiger Tonarm ist ebenso am Start wie ein Pitchfader, Nadelbeleuchtung, eigentlich ist auf den ersten Blick alles dabei.
Erfreulich ist, dass nicht krampfhaft versucht wurde, den Technics zu kopieren, auch wenn die Anordnung der Elemente diesem natürlich gleicht, wie sofort zu erkennen ist.
Verpackt kommt der Plattenspieler zunächst in Einzelteilen, das heißt erst einmal zusammenbauen.
Dabei der erste kleine Punkt, der irritiert: Der Plattenspieler ist enorm leicht. Während bei vielen Geräten der Trend zu „leichter“ geht, ist man eigentlich sehr glücklich, wenn der Plattenspieler ein Schwergewicht ist und sich auch so anfühlt. Das trifft auch auf den Aluminium-Plattenteller zu, dem man den günstigen Preis auf der Rückseite in jedem Fall ansieht.
Gegengewicht auf den Tonarm und das mitgelieferte Headshell samt Tonabnehmer verschraubt, damit ist der TT250USB schon startklar. Schon einmal ein Pluspunkt. Der Lieferumfang beinhaltet alles, was man braucht – von Platten abgesehen.
Frage nun: Auflagegewicht für das mitgelieferte System? Zum Glück gibt das Handbuch dazu Auskunft.
Hallo Bolle,
Sehr guter Artikel aber eine Anmerkung,
eine „interne Erdung“ ist was anderes wie eine Erdung mit Schutzleitererdung. Vermutlich werden da die Begriffe Klassische Nullung, Potentialausgleich und Erdung wieder in einen Topf geworfen. Ich möchte die Metallteile nicht anfassen, wenn die Interne Erde 220V auf die Metallteile legt ;-) Das verbessert meine DJ Skills sicher nicht.
@TobyB Zugegeben ja, klar. Die Erdung, sei es intern oder per separatem Kabel zur Erdungsschraube am Mixer ist etwas anderes als ein Schutzleiter an einem „normalen“ Kabel, funktionell. Dennoch wäre das ja eine Möglichkeit, einen Plattenspieler über das Netzkabel zu „erden“, in dem man, einfach ausgedrückt, Schuko statt Euro verbaut.
Eine interene Erdung kann ja nicht stattfinden, sofern es keinen Masseleiter zum Potentialausgleich gibt – das auszudrücken war die Intention.
@Bolle / Johann Boll Hallo Bolle,
das tut dem Artikel keinen Abbruch, die klassische Elektrotechnik hat so ihre Fallstricke. Ich hab dich schon verstanden.
@TobyB Ich fall da regelmäßig :)
@Bolle / Johann Boll Ich hab mir bei der Anwendung von linker Handregel und rechter Handregel regelmäßig die Daumen verdreht ;-)
@TobyB oh ja…da kommen Erinnerungen hoch :)