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Test: Numark TTX USB

Numark TTX USB

4. Juni 2009

Als ich den Karton öffnete musste ich mich rückversichern, dass es sich auch wirklich um einen Turntable handelt. Denn nachdem mir ein Schraubenschlüssel entgegen kam, befürchtete ich schon ein Regal eines schwedischen Möbelherstellers. Doch ausgepackt war es klar: ein optischer Leckerbissen. Er macht schon was her mit seinen blauen Leuchten, seinen runden Displays und Buttons, abgerundete Ecken auf dem grau-silbernen Design. Beim Aufbau fällt schnell auf: Der Numark ist ein Schwergewicht, knapp 13 Kilo bringt er auf die Waage. Ob er auch der Champion in seiner Gewichtsklasse ist, versuche ich im folgenden herauszufinden.

 

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Kurzes zur TT-Serie

Die TT-Serie der Numark Turntables besteht insgesamt aus 7 verschiedenen Playern, von denen 3 einen USB-Anschluss bieten. Der TTX stellt das Zugpferd dieser Serie dar – und das nicht nur optisch, wie sich herausstellen wird. Geliefert bekommt der Käufer eines TTX so einiges. Neben dem Table an sich, ein Numark Slipmat, einen geraden sowie einen S-förmigen Tonarm, beide mit dafür vorgesehenen Gegengewichten. Die Standardausstattung wird durch das Netzkabel, Audiokabel, den Puck, eine Leuchte sowie Headshell komplettiert. Ein System hat der zukünftige TTX-User selber zu kaufen.

 

Aufbau

Dem geschulten DJ-Auge fällt sofort etwas auf: Ein Erdungskabel bzw. Anschluss sucht man vergeblich. Wie kann das sein? Der TTX ist „line-fähig“, soll heißen: Man kann ihn ganz einfach an jeder Line-Quelle anschließen, beispielsweise am Verstärker, Mixer, Computer etc. Damit wäre das Problem des „Erdungsbrummens“ schon mal nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite befindet sich neben dem RCA-(Cinch-)Anschluss der 3-polige Anschluss für das Stromnetz. Um den TTX auch an Verstärkern der älteren Generation bzw. phonofähigen Geräten nutzen zu können, kann man zwischen Line Out und Phono Out wählen. Und nun eines der Features, was den TTX besonders macht: der USB Anschluss, ebenfalls auf der Rückseite zu finden, nebst einem kleinen Volume Poti. Was es damit auf sich hat, später.

Numark TTX USB

Numark TTX USB

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Anschließen

An den normalen DJ-Mixer schließe ich den TTX per Line Out an, der USB-Port dient zwecks der Aufnahme als Schnittstelle zum Rechner. Stichwort Rechner! USB-Kabel anzuschließen stellt für die wenigsten eine Herausforderung dar. Aber womit aufnehmen?
Auch hier hat Numark vorgesorgt. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine CD, auf welcher 3 Programme zu finden sind: EZ Vinyl Converter, iTunes und Audacity. Während die ersten beiden Anwendungen wohl für die Menschen mit wenig Lust zum Nachbearbeiten des Audiomaterials haben, zielt Audacity auf diejenigen ab, denen Audio-Editing etwas sagt. Hier können also die aufgenommenen Songs sauber geschnitten, mit Effekten versehen und analysiert werden. Die genaue Liste der Features von Audacity sind unter dem Link am Ende des Berichtes zu finden. Ein nettes Goodie von Numark! Angeschlossen am Mixer und PC kann es also losgehen.

 

Features

Im Dunkeln komme ich mir vor wie in einer Raumschiffzentrale, doch es hat Vorteile: Durch das große, runde, blau beleuchtete Display werden die umliegenden Buttons sowie der Pitchfader ein wenig erhellt. Die beiliegende sogenannte Stroboskop-Ziellampe tut das was sie soll, nämlich Helligkeit spenden. Nicht zu sehr und nicht zu wenig, genau richtig meines Erachtens nach. Während man bei Turntables der älteren Generation die Lampe hoch- und runterdrücken muss, lässt sich die des TTX einfach abnehmen. Der dafür vorgesehene Anschluss erinnert an einen SPDIF Anschluss. Die Lampe lässt sich um 360° drehen, was es einem jeden DJ ermöglichen sollte, die richtigen Lichtverhältnisse zu schaffen. Schon anhand des Aufbaus des TTX lässt sich die Freundlichkeit zum Turntablism erkennen. Während „Mix-DJs“ die Tables meistens ganz normal stehen haben, stellen die Scratch- und Juggle DJs die Plattenspieler gerne so, dass der Tonarm am oberen Ende des Sets ist. Aus gutem Grund, nicht ist schlimmer als sich mit dem Arm und der Hand im Tonarm zu verharren. Aus diesem Grund lässt sich der Pitch Fader auch mit der Tastensteuerung austauschen – mittels anfangs erwähntem Schraubenschlüssel. So wird das Signal nicht mehr von nach rechts/links gepitched, sondern nach oben/unten. Am TTX finden sich sowohl an der rechten als auch an der linken Seite On- und Off-Schalter. In der Mitte fällt noch ein kleiner silberner Button auf, der durch Pfeile in beide Richtungen gekennzeichnet ist. Dieser lässt die Platte wahlweise vorwärts oder rückwärts laufen. Diese Reverse-Funktion gepaart mit den 3 Geschwindigkeiten (33/45/78RPM) dürfte kreative Herzen schon hoch schlagen lassen, doch Numark legt weiter nach. An beiden On-/Off-Schaltern finden sich kleine Rädchen wieder. Mit diesen lässt sich die Antriebskraft des Motors regeln! Das hört sich gut an, doch hält dieses Feature auch, was das Handbuch verspricht? Ja, von direkt bis super langsam, dies gilt sowohl für den Vorwärts- als auch den Rückwärtsbetrieb. Durch eine Tastenkombination ist das Drehmoment in 3 Stufen einstellbar, nämlich L, M und H – oder in genauen Werten 2,2 kg, 3,7 kg und 4,7 kg.

 

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Forum
  1. Profilbild
    PantherRhej

    Ein Kommentar fürs Archiv 😂 nach über 10 Jahren Bedroom-Nutzung:

    Was nützen diese Features und tollen Zahlen, wenn sie im Club oder schon auf einer kleinen „Party“ nicht standhalten:

    Die Start/Stopp-Buttons scheinen drunter nur sehr kleine Micro-Schalter zu haben und machen einen windigen Eindruck. Draufprügeln im Stress des Mixens geht nicht lange gut. Irgendwann muss man mehr als einmal „klicken“ (trifft es besser als drücken) bis etwas passiert.

    AntiSkate ist nur Kullisse.

    KeyLock eine damals geile, und ich glaube bisher einzigarte Funktion an TTs, aber…
    Funzt nicht. Der DSP macht Quatsch. Er locked zwar die Tonhöhe, aber das rauskommende Signal ist eine Dopplung mit Delay dazwischen. Klingt halt wie der Delay-Effekt bei Pioneer und Co. Nicht nutzbar.

    Doch das Schlimmste und Entscheinde:
    Üble 80Hz Resonsanz!
    Schon getriggered durch nen ollen Wohnzimmer-Subwoofer auf ner 0815 GeburtstagsParty.
    Da hilft auch nicht das groß beworbene Gewicht und die Gummimatten und Beschichtung – ist halt ein KunststoffGehäuse.
    Selbst Tennisbälle und Gehwegplatten helfen nix.

    Ergebnis:
    Als BedroomGear gut, aber niemals ernstzunehmende Konkurenz zum Standard.

    Wo sind also die Hersteller-Tests zu Verlässlichleit und Haltbarkeit?!
    Das ist entscheidend um den Standard (und Gewonheit) zu ändern. Nicht tolle Features, die auf dem Prospekt schön glitzern!

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