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Test: Nux Trident, Multieffektgerät

Günstiger Alleskönner für Bühne und Recording

1. September 2024

Version 1.0.0

Das Trident von Nux ist ein günstiges und leistungsfähiges Multieffektpedal für Gitarre, das mit zahlreichen Amp-Modellen, Effekten und Impulse Responses ausgestattet ist. Wir haben es getestet.

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Wer Produkte des chinesischen Herstellers NUX kennenlernte, weiß inzwischen, dass deren Produkte sich durchweg einer guten Qualität erfreuen und sich als sehr praxistauglich erweisen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der NUX-Produkte ist besonders hervorzuheben, denn hier wird im Allgemeinen eine gute Ausstattung für kleinstes Geld geboten. Dies trifft sicherlich auch auf unseren heutigen Testkandidaten, den digitalen Modeling-Effektprozessor NUX Trident zu, für den nur knapp 400,- Euro aufgerufen werden.

Eine Ähnlichkeit zum kleineren Kollegen Cerberus ist auszumachen, das Trident Multieffektpedal besitzt jedoch ein etwas größeres LC-Display und Amp- und Lautsprechersimulationen.

Das Trident kann neben dem Recording auch wunderbar auf der Bühne eingesetzt werden, da man praxistauglich sehr schnell auch mal per Hand an die wichtigsten Parameter gelangt, ohne sich erst durch die Untiefen diverser Menüs zu hangeln.

NUX Trident – Facts & Features

Das Multieffektgerät zeigt sich im ersten Check bühnentauglich. Das Gehäuse aus Metall wirkt sehr stabil. Die Potis laufen mit dem gewünschten leichten Widerstand, die Bedienelemente sind logisch angeordnet und die Fußtaster machen einen guten Eindruck. Das robuste Pedal wiegt 1,65 kg und besitzt die Abmessungen: 312 x 164 x 65 mm.

Das Nux Trident bietet 96 (32 Bänke mit je drei Presets) voreingestellte Presets, die natürlich nach eigenen Vorstellungen editiert und gespeichert werden können. 27 Amp-Simulationen, jede Menge Effekte (u. a. Delay, Pitch-Shift, Phaser, Chorus, Compressor, Wah, Filter, Whammy, Reverb, Tremolo. Auch ein Boost und ein Looper (bis zu 30 Sekunden) wurden implementiert. Bis zu 10 Effekte könnten simultan genutzt werden, aber  weniger ist oft mehr.

Die Reihenfolge der Effekte ist individuell wählbar. Das Delay/Reverb und der Efx.-Loop kann alternativ auch parallel betrieben werden. Die Mikrofonierung der Cabs kann mithilfe vier Mikrofontypen vorgenommen werden. Bei der Abnahme stehen drei Mikrofonpositionen (Edge, Mitte oder Center) zur Verfügung.

Der kostenlos downloadbare Software-Editor macht das Editieren, Speichern etc. der Presets zu einer leichten Übung. Bei Bedarf können auch eigene Impulsantworten geladen werden. Der LCD-Bildschirm ist lediglich „schwarz-weiß“, der noch preisgünstigere Kollege MG-101 hat diesbezüglich die Nase vorne.

NUX Trident schräg

Robust, kompakt und intuitiv zu bedienen

Regler des Nux Trident

Das NUX-Trident ist in drei Blöcke unterteilt, wobei sich rechts die Verstärkersektion mit allen relevanten Einstellungen (Amp-Modell, Mikrofonierung, 4-bandiger EQ mit Presence-Regler, die Lautsprechersektion und ein Noise Gate) vornehmen lassen. Schön ist auch der schaltbare Boost und der eingebaute Tuner, für den die Boost-Taste zwei Sekunden gedrückt gehalten werden muss. Die mittlere Sektion zeichnet für die Modulationseffekte verantwortlich und links befinden sich die Potis und kleinen Schalter für die Parameter wie Delay und Hall. Die kleinen Kippschalter erleichtern das schnelle Einstellen des gesuchten Klangs.

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Bedienung des Multieffektgeräts

Die Bedienung erweist sich auch ohne Zuhilfenahme der Software intuitiv. Alle wichtigen Parameter besitzen ihren eigenen Regler, was sich gerade auf der Bühne als ausgesprochen benutzerfreundlich erweist. Natürlich lassen sich auch viele weitere Parameter zur Klangformung manipulieren, das geschieht am einfachsten mithilfe der kostenlos downloadbaren Software. Sehr effektiv ist auch der parametrische EQ, mit dem sich die Amp-Modelle klanglich präzise an die eigenen Vorstellungen anpassen lassen.

Im folgendem Video kann man gut sehen, wie die Programmierung der Sounds vorgenommen werden kann:

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Mehr Informationen

 

Die Anschlüsse des Nux Trident

Das Multieffektpedal verfügt über zwei Klinkenausgänge, mit dem auf der Bühne auch ein Stereobetrieb (zwei Amps bzw. eine Stereoendstufe) möglich wäre. Zwei XLR-Ausgänge geben das „frequenzkorrigierte“ (also durch die Lautsprechersimulation geleitete) Signal bei Bedarf an das Live-Mischpult oder die DAW aus, somit ist das Trident für alle Situationen vorbereitet. Über die Effektschleife (Send/Return) ließen sich die persönlichen Lieblingspedale einschleifen. Der Grounlift-Schalter kann eventuell auftretende Brummschleifen eliminieren. Möchte man das Pedal in einem MIDI-Verbund einbinden, stehen hierfür jeweils eine MIDI-In- und Out-Buchse bereit.

Die AUX-In-Klinkenbuchse (3,5 mm) akzeptiert Line-Signale von gängigen Zuspielern (Tablet, Handy etc.), somit ist auch ein komfortables Üben möglich. Die Gesamtlautstärke kann mit dem kleinen Mastervolume-Poti an der Stirnseite an alle denkbaren Einsatzgebiete schnell angepasst werden.

NUX Trident rear

Effekt-Loop, Anschluss für Expressionpedal, MIDI, USB-C

Über ein optional zu erwerbendes Expressionpedal könnte jeder Parameter (wie beispielsweise Delay-Wiederholungen, Tremolo-, Uni-Vibe-Modulation-Speed, Lautstärke etc) in Echtzeit „ferngesteuert“ werden. Der Anschluss für ein Expression-Pedal wurde praxistauglich rechts außen angebracht. Die Verbindung mit dem Computer erfolgt über die nun einheitlich vorgeschriebene USB-C-Schnittstelle.

Die Stromversorgung kann mittels des mitgelieferten Netzteils erfolgen, natürlich kann diesen Job auch ein ausreichen starkes Multinetzteil übernehmen. Die vom Hersteller geforderten 500 mA sind großzügig berechnet. Im Test reichte auch ein 300 mA Ausgang meines Multinetzteils, um vollkommen problemlos zu funktionieren.

So klingt das Nux Trident in der Praxis

Für die Aufnahme (mono) wurde schlicht ein XLR-Ausgang direkt mit dem Eingang meines Audiointerfaces (MOTU M4) verbunden. Generell sind die Presets ab Werk mit etwas zu viel Effektanteil (Hall bzw. Delay) versehen worden, durch Drehen nur eines Reglers (der Delay-Hallabteilung) ist das schnell zu korrigieren.

Wir hören einige Presets und beginnen mit einer Marshall JCM800-Simulation:

Hier eine VOX AC30 Simulation mit moderater Gain-Einstellung:

Eine Fender Twin Simulation mit etwas Chorus-Effekt und Spring-Reverb:

Nun ein etwas abgefahrener, „hymnenmäßiger“ Sound mit Harmonizer und Delay:

NUX Trident Selfie

Preset „Dirty Clean“, ein leicht angezerrter Sound mit Kompressor (Halstonabnehmer):

Schließlich hören wir eine Soldano-Simulation mit viel Gain und sattem Delay:

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Stratocaster SSH – NUX-Trident – MOTU M4 – Mac mit Logic.

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Fazit

Das NUX Trident ist kompakt, klingt gut und bietet zahlreiche Amp-, Boxen- und Effektsimulationen sowie einen Looper. Die Bedienung ist intuitiv, praxistauglich und passt sicherlich besonders denjenigen, die sich nur ungern durch zahlreiche Edit-Menüs hangeln wollen, sondern lieber schnellen Zugriff auf die wichtigen Parameter benötigen. Optional kann man sich mit der kostenlosen Software immer noch mit den Details verlustieren. Für den Preis wird man hier hervorragend bedient.

Plus

  • Sound
  • bühnentaugliche Verarbeitung
  • intuitive Bedienung
  • Einschleifweg
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Display schwarz-weiß

Preis

  • 398,- Euro
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Kundenbewertung:
(10)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Die generelle Probleamatik bei Geräten, die Fußschalter und Display haben: Mit den Jahren wird der stehende Gitarrist das Display nicht mehr ablesen können. Eine Aufteilung in zwei Geräte (Fußschalter für den Boden und Rest auf einem Ständer) wäre besser.

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