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Test: Ohmforce Ohmicide

Ohmforce Ohmicide

30. April 2008

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Schön hässlich … ?
Wer ist die größere „Rampenasau“ in der Band? Der Frontman oder der Gitarrist? Schwer zu sagen, aber, wenn der Mann mit dem „Eierschneider“ einen Schritt nach vorne macht, ab den letzten drei Zählern vor seinem Solo noch einmal tief durchatmet und dann beherzt auf seine „Tretmiene“ latscht, dann gibt es kein Entkommen mehr. Götter mit 150 dB und natürlich … mit Distortion. Wer seine Sounds gerne mal derart durch den Wolf drehen möchte und sich nicht zu schade ist, vor der Host-Software seiner Wahl auch mal die Powerchord-Stellung einzunehmen, der sollte sich das Ohmforce „Ohmicide“ nicht entgehen lassen. Doch gibt es ein Leben hinter dem Spaßfaktor und liefert das PlugIn die Rauheit und den Dreck, den ich für meinen Mix suche?

Aufbau einer Schrottpresse
Das Ohmicide ist im Grunde ein 4-Band-Verzerrer mit zusätzlich vorgeschaltetem Verzerrer und nachgeschaltetem Filter. Diese kurze Zusammenfassung trifft es zwar, wird der Software aber noch nicht gerecht. Jedes Band lässt sich frei verteilen und ist per Gate, Dynamics, Distortion, Gain bzw. Stereo-Position und Feedback manipulierbar. Sollte ein kongenialer (oder einfach nur total verrückter) Drummer von dir eine gegatete, angezerrte Base verlangen, wobei der Rest nahezu naturbelassen bleibt, könntet ihr den Mann mit wenigen Klicks glücklich machen. Die Verzerrungsart kann ich mir pro Band aus drei „Familien“ aussuchen. Bei dieser Gruppierung handelt es sich um ein Set von Verzerrern, die in den Varianten „Standard“, „XXX“ und „odd“ hinterlegt wurden. Es handelt sich im Grunde um Kopien des „Standard“-Sets, wobei „XXX“ laut Hersteller für Gitarren optimiert ist und „odd“ zusätzlich die verzerrten Obertöne beeinflusst. Bitte verzeiht mir, wenn ich hier immer noch von einer Auswahl von „Verzerrern“ spreche. Treffender ist wohl „Zerstörer“. Neben Einstellungen, die auch dazu benutzt werden könnten, um einen (vermutlich alten und ziemlich schrottigen) Gitarren-Amp nachzuahmen, zerlegen die Waveshaper, Wave-Freezer, Bitcrusher und White-Noise-Generatoren das Signal auf Wunsch auch bis zur Unkenntlichkeit.

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Systemvoraussetzungen, Installation und Registrierung
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich möchte mit Blick auf die Mindestanforderungen des Herstellers mal behaupten: Sobald auf eurem Host-Rechner VST bzw. AudioUnits oder RTAS laufen, funktioniert auch das Ohmicide (Angaben des Herstellers: PIII, 64Mb Ram, Windows 98, 100 MB Festplattenspeicher). Na, wenn da mal nicht jemand Copy’n’Past betrieben hat. Denn nach dem Kauf im Online-Shop wiegt die gepackte Datei kurz unter 5MB (VST) und macht sich auf der Festplatte nach der unproblematischen Installation und Eingabe des per E-Mail zugesandten Keys gerade mal mit 14MB breit. Aber den Rest der angedrohten 100MB vermisse ich eigentlich nicht…

Aber Vorsicht! Wer jetzt sein ausgemustertes Rechner-Schätzchen zum Distortion-Monster auferwecken möchte: Es gibt einige Presets, die, begründet in der Komplexität, ungleich mehr Prozessorhunger haben als andere. Nach ausgiebigem Schrauben ist die CPU-Anzeige meines Testrechners (AMD Athlon XP 2000+) der 50%-Marke deutlich nah gekommen. Das könnte einer älteren Maschine im kompletten Mix schon mal die Luft abdrehen. Aktuelle Prozessoren stecken den Ohmeforce aber sicherlich deutlich besser weg.

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„Sie sehen heute aber schick aus!“ – Oberfläche und Bedienungskonzepte
Schade, dass es dieses Stück Software nicht zum Anfassen gibt. Es würde in einem hell grauen Gehäuse daher kommen, mit ausreichend Portis und Schiebereglern, einem großen Display. Alles in allem macht die Oberfläche einen stylischen und sehr aufgeräumten Eindruck. Dieses Streber-Statement wird aber sofort von kaputten Lettern, die genauso aus der 15 Jahre alten Schreibmaschine eines S. King entsprungen sein könnten, krummen Strichen und … Blut-Spritzern (!?!) … zerstört. Ob das Blut jetzt aus den Ohren oder von den Fingern stammt, sei für den Moment noch mal dahingestellt.

Aber im Ernst: Ich empfand die Oberfläche als vorbildlich. Alles war leicht zu finden. Auch die kleinen Bedienelemente stellen als Maus-Benutzer kein Problem dar. Der User dankt es dem Ohmforce-typischen „Enhanced mouse mode“. Portis werden mit der vertikalen Bewegung großzügig und schnell gedreht und mit der horizontalen liebevoll im Nachkommabereich justiert.

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Auch wenn die Oberfläche nicht danach aussieht, Werte lassen sich bei Doppelklick auf die richtige Stelle des Displays per Tastatur eingeben und weitere Einstellungen sind per Rechtsklick erreichbar.

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