Optik
Dass es sich beim Olympus LS-100 um die Oberliga des Handheld-Recordings handelt, merkt man nicht nur an den mannigfaltigen Anschlüssen rund um das Gehäuse. Auch in Sachen Optik weiß das Produkt zu gefallen. Nicht zu klobig und dennoch hochwertig in Sachen Stabilität kommt das Kunststoffgehäuse daher. Zudem verfügt das Produkt im Gegensatz zu vielen seiner Mitstreiter über ein farbiges Display, was die Arbeit um einiges erleichtert und Ermüdungserscheinungen vorbeugt.
Neben einem obligatorischen Steuerkreuz verfügt die Oberseite des Olympus LS-100 über drei zusätzliche Navigationstasten, zwei Wiedergabegeschwindigkeitsbuttons und drei frei konfigurierbare Funktionstasten, die eine personalisierte Arbeitsumgebung ermöglichen.
Aufnahmeformate
Von Haus aus arbeitet der Olympus LS-100 mit den handelsüblichen Werten 24 Bit Wortbreite bei 96 kHz Samplerate. Mit dem intern verbauten Speicher erreicht man damit eine Aufnahmezeit von knapp 90 Minuten. Wer jedoch auch mit niedrigeren Werten (44,1 kHz, 48 kHz, mono) zurecht kommt, kann es auf bis zu 10 Stunden (44,1 kHz, mono) bringen. Bei einem MP3-Aufnahmeformat explodieren die Aufnahmezeiten hingegen geradezu. Bei 320 kbps lassen sich bereits 22 Stunden realisieren, bei 64 kbps mono sind es bereits knapp 114 Stunden. Nimmt man nun noch eine optionale 64 GB Speicherkarte hinzu, lassen sich theoretisch 1081 Stunden bei 128 kbps aufnehmen. Macht knapp 45 Tage nonstop Musik oder Sprachnachrichten. Die NSA freut sich gerade ein Loch in den Bauch.
Als zusätzlichen Bonus hat Olympus seinem Schützling auch noch ein chromatisches Stimmgerät, ein Metronom und die Möglichkeit einer Lissajous-Messung spendiert. Mit Letzterer kann man mittels der Aussendung eines Sinustons die Phasenreinheit der Mikrofone überprüfen.
Ich würde mir eine etwas ausführlichere Beschreibung des Klangeindruckes wünschen. Besonders im Vergleich zu den Vorgängermodellen. Als begeisteter Besitzer eines (recht günstigen) Olympus LS12 frage ich mich, ob der spürbar teurere LS100 Recorder bei Bandmitschnitten im Probenraum oder auf der Bühne klanglich deutlich vorne liegt. Oder machen eher die zusätzlichen Features wie Overdubmöglichkeit und Mikroanschlüsse den Mehrwert aus?
Der Recorder ist seit 2012 erhältlich und es gibt mittlerweile genug Soundbeispiele und Testberichte zu diesem Gerät zu finden. Ich habe mich aufgrund eigener Tests dann doch für den geringfügig teureren und preisrelavierend besser ausgestatteten ZOOM H6 entschieden und es bis heute nicht bereut. Die Bedienung, Ausstattung, Wechselkapseln und vor allem der Klang hat bei mir den Ausschlag gegeben.