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Test: Omnitronic GNOME-202 Mini-Mixer

(ID: 237026)

Der kleine Mixer in der Praxis

Angeschlossen für den Praxistest ist im ersten Moment mein iPhone ganz klassisch mit einem 3,5 mm zu Cinch-Kabel. Kein Interface oder ähnliches dazwischen, schließlich muss der kleine Mixer beweisen, was er pegelmäßig so bieten kann. Auf der anderen Seite steht ein Pioneer DJ CDJ als klassischer Media-Player. Eigentlich ein ungleiches Duo, zumindest hinsichtlich der Pegel. Eigentlich.

Zunächst höre ich nichts, angeschlossen ist der kleine Mixer an einem freien Kanal an meinem Xone:92. Da man am Omnitronic GNOME-202 nirgends ein LED-Metering oder eine Signal-LED hat, ist die Fehlersuche einfach: alles aufdrehen. Löst das Problem dann auch, nachdem das Handy-Signal auf nahezu Maximum gedreht und am GNOME eingepegelt wurde. Das geschieht halt nach Gefühl so circa auf 1 Uhr Position. Master-Out aufgedreht und am 92er geschaut. Tatsächlich erreicht der kleine Mixer versorgt durch mein Handy am Xone:92 bei aufgedrehtem Gain und Master die 0 dB Marke am Kanalzug mit dem Gain auf 12 Uhr. Das sind so 6-8 dB weniger als ein CDJ, aber die haben bekanntermaßen ja eh einen hohen Ausgangspegel. Es funktioniert also und pegelmäßig kann man sich nicht beschweren. Gleiches nach Gehör schnell auf der anderen Seite machen, den CDJ einpegeln. Wie zu erwarten ist der Gain ein wenig niedriger, aber es passt.

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Damit kann es eigentlich auch losgehen, ein wenig rumprobieren am EQ. Die Absenkung und Anhebung wird nicht angegeben. Auf dem Mixer steht dort nur „- dB“ und „+dB“. Nun gut, die technischen Daten helfen auch nicht, ist aber nicht schlimm. Selbst wenn dort etwas stehen würde, von 100 Nutzern auf einer Party, würden sicher 95 nicht wissen, was es bedeutet, 5 würden es vielleicht wissen und davon wäre es 4,99 egal. Selbstverständlich basiert diese Schätzung auf hochwissenschaftlichen Forschungen.

Nach einem kleinen Einblick in das Verhalten des Signals bei Nutzung des EQs in einem Frequenz-Analyser würde ich auf eine Absenkung von circa 10 dB im Frequenzband tippen, die Cutoff-Frequenz der tiefen Frequenzen dürfte bei 300 Hz liegen.
Auch wenn ich nicht genau weiß, wie viel dB die Absenkung ist, es funktioniert. Generell klingt die kleine Kiste und der EQ auch gar nicht schlecht, die Absenkung ist deutlich hörbar, dennoch sanft. Ich vermute, die Flankensteilheit liegt nicht bei 48 dB pro Oktave, sondern eher bei 24, ist aber nur eine Schätzung.

Wechsel rüber auf den CDJ. Zeit, für einen Mix. An dieser Stelle löst sich die Frage bezüglich des Kopfhörersignals, die mir beim ersten Blick schon in den Kopf gekommen ist. Beziehungsweise, zunächst löst sie sich nicht, denn ich habe den Kopfhörer nur auf einem Ohr, links, und höre Kanal 1. Master-Signal? Ich gebe Signal auf Kanal B und höre nichts. Lösung des Problems? Kopfhörer beidseitig aufsetzen. Kanal A kommt auf der linken Seite, Kanal B auf der rechten Seite. Jeweils auch noch, deutlich leiser, auf der anderen wohlgemerkt, das aber nur auf Pegel „Hintergrundbeschallung“. Klassischer Split-Cue ohne Master-Signal jedoch.

Nachdem diese Frage also geklärt ist, kann man sich wirklich mal dem Mix widmen.

Wie schon erwähnt klingt der EQ gar nicht schlecht und trotz des von mir nicht wirklich geliebten Split-EQs sitzt auch direkt der erste Mix und klingt auch nicht schlecht. Arbeiten kann man mit der kleinen Kiste auf jeden Fall und auch einige Mixe später revidiere ich diese Meinung nicht. Der ein oder andere mag mich für bescheuert erklären, aber wenn ich es müsste, könnte ich mit dem Mixer ein komplettes Set im Club spielen, inklusive sauberem Mixing. Der EQ mag nur zwei Bänder bieten, aber dank Gain (den man auch als Level-Regler für den Kanalzug missbrauchen kann) und dem Crossfader gibt es unterm Strich drei Möglichkeiten für einen Mix: hohe Frequenzen, tiefe Frequenzen und stumpf per Crossfader das Mischverhältnis bzw. die Lautstärke. Wer generell mixen kann, wird damit arbeiten können. Damit möchte ich nicht sagen, dass der kleine Mixer vergleichbar wäre mit einem Clubmixer, nicht dass das jetzt jemand denkt. Ich sagte, „wenn ich müsste, könnte ich“ – und das stimmt einfach. Sauberes Mixing klappt, vorhören funktioniert und dank Gain können Quellen unterschiedlicher Lautstärke angepasst werden.

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Der Master-Out regelt den Rest und wenn muss, kann auch ein Micro eingebunden werden. Der Rec-Out bietet für den schnellen Mix daheim sogar die Möglichkeit der Aufnahme, aber Achtung: Der Ausgang ist Post-Master und somit sollte man bei einer Aufnahme nicht am Master-Level drehen.

Qualität und Haptik

Natürlich gewinnt der Omnitronic GNOME-202 schon allein durch das Gehäuse aus gebürstetem Aluminium deutlich an Wert, nicht preislich, sondern haptisch. Für einen Preis von circa 35,- Euro bekommt man als Kunde mit dem kleinen Mixer und externem Netzteil definitiv eine gute Qualität geliefert. Auch haptisch klappt alles. Die Regler haben einen angenehmen Widerstand, der Crossfader gleitet, auch wenn es nicht so leichtläufig ist wie hochwertige Crossfader für Battle-Mixer. Kein Wunder, denn teilweise kostet so ein Crossfader das Dreifache wie der kleine Mixer.

Entsprechend Format und Funktionen liegt natürlich zwischen den Potis recht wenig Platz. Ausreichend, aber man wird die anderen Potis mit den Fingern berühren. Das nur als Anmerkung, nicht als Kritikpunkt.

Omnitronic GNOME-202
Die Cinch-Buchsen rückseitig sind am Gehäuse verschraubt und werden daher nicht nach dem zehnten Mal ein- und ausstecken von der Platine brechen, ebenso verhält es sich mit den beiden Klinkenbuchsen an der Frontseite. Sehr gut.

 

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Fazit

Wo auch immer der Omnitronic GNOME-202 eingesetzt werden soll, als einfacher Mixer für die Partygäste, als Backup-Mixer für den Veranstaltungs-DJ oder als kleiner Gag zum bisschen Mixen daheim, der kleine Mixer im Hosentaschenformat wird seinen Job gut erledigen. Der Preis ist einfach unschlagbar und die Funktionalität einwandfrei. Mit Gain, Record-Ausgang und sogar einem Mikrofoneingang bietet der kleine Mischer sogar mehr, als man für das Grund-Setup benötigen würde, zudem bietet er genügend Pegel am Ausgang und klingt hinsichtlich des EQs gar nicht schlecht.
Einzig das externe Netzteil stellt eine Barriere dar für Spaß im Park, aber da sollte der schlaue Tüftler eine Lösung aus passendem Kabel und Power-Bank finden können.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Gain-Regler und Crossfader
  • Mikrofoneingang
  • solides Gehäuse, haptisch gut
  • genügend Ausgangspegel und gut klingender 2-Band EQ

Minus

  • „nur“ Split-Cue für den Kopfhörerausgang
  • benötigt ein Netzteil (schränkt Nutzung Outdoor ein)

Preis

  • Ladenpreis: circa 35,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Hättest ruhig im ersten Absatz schon schreiben können, dass es sicch um eine aktiven Mixer handelt, dann wäre der Unterschied zum Pokket sofort ersichtlich gewesen. :)

    Ansonsten sieht der sehr brauchbar aus, der Gnom.

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