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Test: Omnitronic RRM-502, Rotary Mixer

Viele Kanäle zum (Ab-) Drehen!

14. Februar 2019
Omnitronic ISO-23FX

Omnitronic ISO-23FX

Rotary Mixer müssen hochpreisig sein. Teuer, könnte man sagen. Nun, nicht ganz falsch. Nicht ganz richtig. Die Regel ist richtig, Ausnahmen bestätigen sie. Und selbst wenn, auch im Bereich Rotary Mixer gibt es hochpreisige, teure oder im Preis-Leistungs-Verhältnis günstige Modelle. Omnitronic hat mit dem TRM-202, derweil in der dritten Version erhältlich (rund 400,- Euro), einen günstigen 2-Kanal Rotary-Mixer im Battle-Mixer Format auf dem Markt, der großen Anklang gefunden hat. Auch die 4-Kanal-Version, der TRM-402 , konnte überzeugen, wenn auch deutlich preisintensiver (699,- Euro). Ein anderes Format im wahrsten Sinne des Wortes besitzt ein anderes Modell aus dem Hause, der Omnitronic RRM-502.

Omnitronic RRM-502 – ein erster Blick

Der RRM-502 ist sicher dem einrn oder anderem unbekannt, obwohl der Mixer schon seit über 3 Jahren auf dem Markt verfügbar ist. Der Omnitronic RRM-502 ist ein 5-Kanal Rotary-Mixer im Rack-Format, 2 HE hoch. Schon alleine das macht ihn aktuell selten, denn die Anzahl der Rotary-Mixer im Rack-Format ist geringer geworden. Bekannte Geräte sind und waren der Allen&Heath Xone:S2 oder noch sehr viel klassischer der Allen&Heath Xone:V6, ein Rane MP2016 (S und A), Bozark AR-6 oder der Urei 1620 und noch etwas älter der Crest Audio CP6210. Gemeinsamkeiten? Bis auf den Bozak AR-6 sind alle Modelle nicht mehr lieferbar, der AR-6 liegt bei knapp 1300,- Euro. Alpha Recording System wäre jetzt noch ein gutes Stichwort, allerdings nicht beim Preis.

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Der Preis des Omnitronic RRM-502? Die UVP lag bei 529,- Euro, derweil ist der RRM-502 für 299,- Euro erhältlich. Ein Preis, der mehr als interessant ist.
Die Ansprüche an einen Rotary-Mixer dieser Preisklasse unterscheiden sich natürlich von denen an einen der höherpreisigen Modelle, aber nicht jeder hat diese Ansprüche. Oder den Geldbeutel.

Der Omnitronic RRM-502, so zeigt schon der Name, ist ein minimaler 5-Kanal Rotary Mixer. Auf 2 Höheneinheiten und traditioneller Rack-Breite befinden sich die Kanäle, eine Sektion für ein Mikrofon sowie notwendige Regler für Master-, Booth- und Kopfhörerausgang.

Omnitronic ISO-23FX

Hier befindet sich ein Regler für das Master-Level, ebenso Booth-Level. Für den Master gibt es einen Balance-Regler.
Darunter gibt es einige Regler für den Kopfhörerausgang. Dieser ist in Form einer 6,3 mm Klinkenbuchse vorhanden. Die Lautstärke lässt sich per Level-Regler einstellen, zudem gibt es einen PGM-/Cue-Regler – dem einen oder anderen sicher auch als Cue-/Mix-Regler bekannt. In diesem Fall mit gleicher Funktion, nur genau anders herum.

Zudem wird es einige freuen, gibt es einen kleinen Schalter zum Umschalten zwischen Split-Cue und Cue-Mix. Funktionell also eine schöne Kopfhörersektion.

Recht groß, rein flächenmäßig, fällt die Mikrofonsektion aus, in der sich drei Regler befinden. Ein 2-Band EQ mit Low und Hi sowie ein Level-Regler. Low und High, jeweils einstellbar von -∞ bis +6 dB.

Bevor es zu den Kanalzügen geht, ein Blick auf die Rückseite.

Omnitronic ISO-23FX

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Unten ist eine Aneinanderreihung von vielen Cinch-Buchsen. Fünf Kanäle, jeweils Line- und/oder Phono-Eingang, das macht bereits 10 Buchsenpaare. Dazu muss man sagen, dass man hier bereits erkennen kann, dass es nicht klassisch zwei Phono- und Line-Eingänge pro Kanal sind, sondern dass pro Kanalzug auch zwei Line-Zuspieler angeschlossen werden können. Das geht über? Genau, einen kleinen im Gehäuse versenkten Schiebeschalter. Dies gilt für die Kanäle 1-3. Die Kanäle 4 und 5 sind mit zwei Eingängen für Line-Zuspieler ausgestattet, nicht wählbar.

Der versenkte Wahlschalter für die Inputs, Phono oder Line ist so eine Angelegenheit, über die ich nachdenke – ohne klares Ergebnis. Versenkt? Gut, denn damit ist dieser nicht der Gefahr ausgesetzt, beim Verkabeln aus Versehen bewegt zu werden. Warum aber versenkt, bei einem Rack-Mixer mit Anschlüssen auf der Rückseite? Das ist kein Mixer, an dem man im Live-Bereich rumkabelt. Dann müsste der Schalter auch nicht versenkt sein. Vor- und Nachteil. Am Ende des Tages eigentlich auch vollkommen egal, denn es ist kein Kritikpunkt, lediglich eine Sache, die mein Aufsehen erregt hat und die mir zu denken gegeben hat.

Ebenfalls im Gehäuse versenkt ist ein kleiner Gain-Regler, genau neben dem Input-Wahlschalter. Dieser gilt für den Phono-Input, man findet diese Regler als nur auf den Kanalzügen 1 bis 3. Laut den technischen Daten bietet der RRM-502 eine Gain-Range bis zu +75 dB.
Dort, wo auch Phono-Eingänge sind, befinden sich auch Erdungsschrauben. Pro Kanal eine. Etwas, was man heute nicht mehr nutzt: Hier kann man nicht nur Kabel anschrauben, sondern per Bananenstecker auch einstecken.

Omnitronic ISO-23FX

Kanal-Eingänge auf der Rückseite mitsamt den versenkten Gain-Schrauben

Zu den Kanal-Inputs kommen Ausgänge für Booth und Master, die es jeweils natürlich auch beziehungsweise primär XLR gibt. Weiterhin gibt es einen Rec-Out und ein Link-Out, beides ebenso als Cinch-Buchsenpaar.
Das Rec-Out-Routing, das sich übrigens sowohl auf den Rec-Out als auch auf den Link-Out bezieht, ist ganz interessant. Mit diesem Schalter auf der Rückseite kann man diesen weiteren Ausgang, der tatsächlich natürlich nur später gesplittet ist, auf die beiden Buchsenpaare, entweder Pre- oder Post-Master-Level schalten.

Thema Mikrofon: Rückseitig gibt es eine XLR-Buchse zum Anschluss. Direkt daneben befindet sich übrigens ein weiterer Kopfhörerausgang, 6,3 mm Klinke.

Ansonsten? Anschluss für Strom und An/Aus-Schalter.

Das war es? Nicht ganz, es bleiben vier Cinch-Buchsen über. Es gibt die Möglichkeit zur Einspeisung von zum Beispiel externen Effektgeräten. Oder einem Master-Isolator. Passenderweise gibt es da ja von Omnitronic auch eine Lösung, den ISO-23 DJ-Isolator.

Zurück zur Oberseite … und da hier schon nahezu alles erklärt wurde, kann man mal den Praxistest starten.

Hands-on – der Praxistest des Rotary Mixers

Anschluss, zwei Plattenspieler, zwei Pioneer CDJs, genügend Kanäle gibt es ja. Warum nicht auch gleich den Master-Insert nutzen? Es würde wohl eher wundern, wenn dieser nicht noch verkabelt gewesen wäre, bevor das Gerät auch nur eingeschaltet wurde. Demnach, ja natürlich steckt hier schon was drin – der ISO-23 DJ-Isolator. Und da der auch einen … naja, dazu später mehr.

Angeschaltet gibt der Omnitronic RRM-502 über eine kleine LED an der Front das erste Lebenszeichen. Doch obwohl der kleine Kippschalter an der Front in Kanal 1 auf Phono steht, kommt kein Signal. Fader aufgedreht, Master-Level ebenso. Was ist der Fehler?
Nun, stelle fest, auf der Rückseite sind alle der versenkten Schiebeschalter für die Auswahl zwischen Phono und Line für einen der beiden Inputs der ersten drei Kanäle auf Line gestellt. Demnach Fader runtergedreht und auch Phono gestellt. Dabei auch kurz ein Blick auf den Gain. Die Range reicht von 0 bis 10, was vermutlich eine Verstärkung von bis zu 10 weiteren dB andeuten soll. Keinesfalls ist es eine Range von Full-Kill bis maximale Verstärkung.

Kanalzüge: Nun kommt die große Enttäuschung. Oder Freude. Es ist nicht vergessen worden zu erwähnen, was der Kanalzug bietet, denn dieser ist absolut minimalistisch.

Omnitronic ISO-23FX

Die Kanalzüge des ISO-23FX

Funktionen? Insgesamt ist der Mixer sehr minimalistisch ausgestattet. Kein Gain (außer für Phono rückseitig), kein EQ, keine Filter. Spitze Zungen würden sagen: Laut/leise kann er. Genau für diesen Anspruch allerdings ist der Omnitronic RRM-502 auch gebaut und täuscht auch nichts anderes vor.
Die Mikrofonsektion mit 2-Band EQ ist tatsächlich fast besser ausgestattet als der Kanalzug, die restlichen Funktionen sind wie gewohnt.

Omnitronic ISO-23FX

Drei Regler für dein Mikrofon! „oh yes, oh yes“

Schön ist natürlich die Split-Cue-Funktion für den Kopfhörerausgang, ohne die für viele DJs ein Mixer nicht interessant ist. Zudem Cue/Mix Regler, für mich eine essentielle Funktion beim Spielen.

Omnitronic ISO-23FX

Die Kopfhörersektion wie auch Master- und Booth-Out

Was man an EQ, Isolator oder Effekten vermisst, kann man ja zudem über den Master-Insert reinholen. Klar, kein Channel-EQ, aber immerhin ein Master-Isolator zum Beispiel. Die Einbindung ist über den Master-Insert zum Glück denkbar einfach.

Auffälligkeiten? Man sollte niemals den Kopfhörer-Level weit aufdrehen. Der hat Pegel ohne Ende, bereits bei knapp über der Hälfte war mein Kopfhörer nur noch am Schreien. Natürlich befand er sich zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Kopf. Der Ausgang hat in jedem Fall genügend Ausgangspannung, um für verschiedene Widerstände am Kopfhörer immer genügend Pegel erzeugen zu können.

Qualität und Haptik

Spätestens an diesem Punkt werden sicherlich viele genau nachfragen. Omnitronic ist nicht bekannt als High-Quality-Brand – hatte aber auch nie den Anspruch. Die Produkte waren immer preisgünstig (zumindest meist), dennoch hat man wie mit dem RRM-502, dem Isolator oder den TRM-Rotary-Mixern als eigentlich der einzige Brand im günstigen Preisbereich Alternativen angeboten zu bestimmten Geräten, die es sonst in der Ausstattung oder Funktion nur im höheren Preisbereich gibt.

Die Frage, die man sich daher stellen muss: Ist das Gerät seinen Preis wert? 529,- Euro war die UVP, derweil gibt es das Gerät für rund 300,- Euro ab Hersteller. Noch nicht jeder Online-Händler ist nachgezogen, das Angebot gilt bis Dezember 2019. Realistisch werden sie das Gerät bis dahin abverkauft haben, denn laut letzter Info wird das Gerät auch nicht weiter produziert werden.

Rein haptisch wirkt der Omnitronic RRM-502 solide verarbeitet. Die Qualität der verbauten Teile ist wie gewohnt bei Omnitronic, für die, die schon andere Geräte in der Hand hatten. Man greift offenbar gern auf die gleichen Kippschalter und Druckknöpfe zurück. Es ist dem Preis entsprechend, das sei erwähnt. Das heißt, die Kippschalter sind nicht die hochwertigsten, über diesen befindet sich eher ein Maschengeflecht statt eines Filzes.
Dafür sind die Potikappen schick, anständig verschraubt und aus Aluminium. Abzugspunkte gibt es für die Anbringung der Cue-Tasten, denn unter diesen befindet sich ein kleiner Druckschalter mit Stift, auf dem ein Stück beidseitiges Klebeband befestigt ist und die Kappe auf dem Druckschalter hält. Dies wird gern genutzt, um klassische Druckschalter und Kappen zu kombinieren. Es ist günstig, aber es ist auch einfach Schlamperei. Bei einem Gerät über 500,- Euro würde ich so etwas nicht erwarten. Nachgeschaut jedoch habe ich, da ich es vielleicht doch irgendwie erwartet habe.

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Fazit

Was bleibt also für ein Eindruck? Nun, es wird wohl wenige günstige Rotary-Mixer geben, die einen solchen Funktionsumfang bietet. Tatsächlich ist ja auch genau so eine minimalistische Funktionalität häufig gewünscht. Der Omnitronic RRM-502 bietet genau das für einen im Vergleich günstigen Preis. Jedoch muss ich sagen, finde ich den früheren Preis von über 500,- Euro zu hoch. Die Funktionalität ist minimal, es ist kein digitaler Mixer mit Effekt-Einheiten oder dergleichen, auch ist der Material- wie auch Produktionsaufwand geringer als bei Mixern mit EQ, Filtern, LED-Metering und dergleichen. Daher muss ich sagen, halte ich den UVP von 529,- Euro für zu hoch. Allerdings ist der Preis aktuell ab Hersteller gesenkt auf 299,- Euro, was definitiv realistischer ist. Die UVP von 350,- Euro würde ich für angemessen halten.

Mit dem minimalen Funktionsumfang beschränkt auf das Wichtigste, einer guten Kopfhörersektion, Mikrofoneingang und Steuerung sowie einem Master-Insert spricht das Gerät sicher eine Käuferklasse an, die ansonsten nur in einem deutlich höheren Preisbereich fündig werden würde. Dabei liefert das Gerät dem aktuellen Preis ab Hersteller angemessen ab und ist für den schmalen Geldbeutel eine solide Geschichte inklusive ansprechendem Design.

Plus

  • lt. aktuellem Ladenpreis nahezu konkurrenzlos am Markt
  • Master-Insert
  • Aluminium-Potikappen
  • Split-Cue- und Cue/Mix-Regler

Minus

  • UVP entspricht nicht dem Funktions-Umfang / der Qualität

Preis

  • Ladenpreis: 299,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    York_vom_Ork

    Moin

    Hauptkritikpunkt an dem Teil müsste doch sein, dass das Teil keine Inserts in den Einzelkanälen hat um zum Beispiel den nicht vorhandenen EQ oder den in den vorgestellten Isolator aus selben Haus in die Kanalzüge einzuschleifen. So hat das Teil ja nur einen „Master insert“, richtig ?

    Dann ist das Teil doch schwer einzusetzen.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @York_vom_Ork Richtig, Master-Insert. Inserts auf den einzelnen Kanalzügen sind im DJ-Bereich nun einmal vollkommen untypisch. Warum auch sollte man einen Mixer so minimieren, dass nur Level oder Level + HPF vorhanden sind, um dann EQ oder Filter über ein Channel-Insert wieder zu integrieren? Die Minimierung ist ja bewusst gemacht, ansonsten gibt es ja Mixer, Rotary- oder Line-Fader-Modelle, die über EQ oder Filter im Kanalzug verfügen.

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