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Test: Omnitronic XDP-3002 CD/MP3-Media-Player

Doppel-CD-Player mit USB/SD: Solide Abspielung auf 4 HE

9. Juni 2022
Omnitronic XDP-3002

Omnitronic XDP-3002

Klassische Rack-Media-Player oder Doppel-CD-Player wie der Omnitronic XDP-3002 sind mit Aufkommen der Table-Top-Media-Player im DJ-Bereich ganz schön aus der Mode gekommen – denkt man. Klar, während mobile DJs früher Dopppel-CD-Player dabei hatten, viele, viele CDs und, ich erinnere mich an früher, auch noch zwei Plattenspieler und viele Singles, hat sich auch in diesem Bereich viel getan. Der Club-DJ spielt derweil auf Table-Top-Playern von Pioneer DJ, der mobile DJ vertraut derweil auf DJ-Controller für verschiedene DJ-Softwares oder hat ein standalone DJ-System dabei.

Gibt es denn überhaupt noch Bedarf? Ja, den gibt es. Als Backup-Player, nach wie vor im mobilen DJ-Bereich oder in der Installation im Bereich von Gastro, Bars, Tanzschulen oder im Live-Rack als Zuspieler bei Konzerten, Möglichkeiten gibt es viele. Was es nicht mehr so zahlreich gibt, sind Angebote und mit dem Denon DN-4500MK2 ist schon vor einigen Jahren „der“ Doppel-CD-Player schlechthin ausgelaufen.

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Diese Lücke könnte unter anderem der Omnitronic XDP-3002 füllen. Auf 2 x 2 Höheneinheiten, mit Bedien-Panel getrennt von der Laufwerkseinheit, ist das Gerät perfekter Abspieler verbaut im 19-Zoll-Rack. Das Gerät bietet durch die Trennung der beiden Einheiten zudem die Möglichkeit, die Bedieneinheit formschöner zu verbauen, das Laufwerk außerhalb des Blickfeldes.

Natürlich hat sich bis heute bei entsprechenden Playern einiges verändert und so spielen diese nicht mehr nur CDs ab, sondern bieten auch Schnittstellen für USB- und häufig auch SD-Medien, so auch dieses Modell.

Omnitronic XDP-3002 – ein erster Blick

Zwei „Geräte“, vier Höheneinheiten, einige Kabel dazwischen, so der erste Blick.

Die Laufwerkseinheit mit zwei Höheneinheiten und 28 Tiefe ist recht schnell erklärt. Zwei Laufwerke mit herausfahrender Schublade für CD, CD-R und CD-RW samt Tasten zum Öffnen der Laufwerke sind zu finden, ebenso pro Seite je eine Anschlussmöglichkeit für USB-Speichermedien und jeweils ein SD-Karten-Slot.

Mittig sitzt der An/Aus-Schalter für die Laufwerkseinheit und wie üblich auch das von dieser versorgte Bedienelement. Dieser ist, sofern gedrückt und das Gerät eingeschaltet, ein Stück versenkt. Die Tasten zum Öffnen der Laufwerke ein Stück weiter oben sind gummierte, herausstehenden Drucktaster – es besteht also keine Verwechslungsgefahr. Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung – das kann richtig schiefgehen.

Sehr viel mehr Funktionen finden sich an dem Bedienelement. Hier sind beide Seiten gleich aufgebaut und bieten ein jeweils ein VFD-Display mit gut lesbaren Informationen, ein kleines Jogdial, einen Pitchfader mit wechselbarer Pitchrange ( +/-4, 8, 16 %) sowie Pitchbend-Tasten. Natürlich gibt es Play/Pause- wie auch Cue-Taste. Diese, ein wenig im Alu-Look, aber Kunststoff, haben einen unglaublich schönen Druckpunkt und sind umgeben von einem transparentem Ring, hinter dem sich eine LED-Beleuchtung befindet.

Omnitronic XDP-3002

Gefällt: Play/Pause und Cue-Taste

Der Rest der Taster sind primär rund, schwarz, gummiert und erlauben manuelle Loops, Auswahl der Eingangsquelle, Jogdial-Mode, Settings verschiedener Art.

Generell ist auch die Bedieneinheit sehr übersichtlich gestaltet und dank des Displays sind alle notwendigen Informationen gut erkennbar. Die Inbetriebnahme des Gerätes gestaltet sich ebenso sehr einfach.
Mitgeliefert wird das Anschlusskabel für den Strom, zwei Anschlusskabel für das Bedienelement an der Laufwerkseinheit und zwei Cinch-Kabel. Spannend, dass zwischen Laufwerkseinheit und Bedienelement zwei Kabel gezogen werden, dies scheint aber kostentechnisch günstiger gewesen zu sein und die beiden Einheiten sind komplett getrennt aber identisch aufgebaut. So gibt es zwei Kabel. Der Anschluss ist denkbar einfach und das Gerät umgehend einsatzbereit.

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Der Media-Player in der Praxis

Gerät angeschlossen und los. Ich gebe dem Gerät direkt das Vollprogramm. Audio-CD, USB-Stick und SD-Karte. Die CD ist in knapp über 8 Sekunden spielbereit, etwas länger dauert es beim USB-Stick. Abhängig von der Datenmenge dauert es hier bis zu 20 Sekunden. Die maximale Speichergröße für USB-Medien und SD-Karten gibt der Hersteller mit 64 GB an. Das ist erst einmal nicht besonders viel, mit Blick auf die Aussage „Doppel CD- und MP3-Player für CD, USB und SD“ wird aber klar, was auch die Praxis zeigt: Von den USB- und SD-Medien werden nur MP3-Formate gelesen. 64 GB MP3-Files klingt dann schon sehr viel anders als WAV oder AIFF. Erstere erkennt das Gerät übrigens als „Dateinummer“, lässt sich aber nicht laden, AIFF-Files werden komplett ignoriert.

Gelesen werden auch nur USB-Sticks bis USB 2.0. Schneller als von dem USB-Stick wird übrigens von der SD-Karte gelesen. Hier dauert es nur ein paar Sekunden, bis das Gerät spielbereit ist.

Beginnen wir mit der Trackauswahl und damit mit dem Display. Die Auswahl des Medium findet per Drucktaster statt, LEDs zeigen an, welches Medium ausgewählt ist.

Omnitronic XDP-3002

Auswahl des Mediums

Über einen Push-Encoder können Orderstrukturen wie aber auch Ordner und Playlisten durchscrollt werden, per Druck lädt man einen Track oder öffnet einen Ordner.

Hält man den Push-Encoder kurz länger gedrückt, kann man in der Ordnerstruktur „rückwärts gehen“ zur gesamten Übersicht von Ordnern. Omnitronic schreibt, dass dies mit einem zweiten Druck möglich ist, das aber klappt in der Praxis nicht besonders gut. Schlicht und einfach natürlich aufgrund dessen, dass ein zweites Mal drücken in einer Playlist einen Track lädt und nicht in der Ordnerstruktur zurückspringt. Also, dann eher Druck 1 –  Track laden, Druck 2 – „Zurück in der Ordnerstruktur“. Läuft gerade ein Track, hilft länger gedrückt halten.

Omnitronic XDP-3002

Der Push-Encoder für die Trackauswahl

Das ist, da nur eine Zeile für Ordner, Playlisten oder Tracks vorgesehen ist nicht ganz so bequem, aber möglich ist es.

Die Anzeige des Tracktitels im Display ist laufend, längere Titel werden also angezeigt per Durchlauf. Neben Artist und Tracktitel und Tracknummer zeigt das Display natürlich die Zeit an – dies sogar in fetten Zeichen. Per Tastendruck kann hier zwischen Elapsed und Remain gewählt werden.

Omnitronic XDP-3002

Das Display eines der beiden Decks

Ebenso gibt es eine Anzeige vom aktuellen Pitchwert und einen BPM Wert. Den erkennt das Gerät aber nicht automatisch, dieser muss per Taste eingetappt werden. Hat man dies getan, so reagiert der BPM-Wert auch auf die Veränderung via Pitchfader aber auch über die beiden Pitchbend-Tasten. Kurzes „Anschieben“ ist also auch ohne Nutzung des Jogdials möglich.

Thema Jogdial. Verbaut ist ein kleines Jogdial mit drei Funktionen: Pitchbend, Search und Scratch. Das Jogdial hat eine leicht gummierte Oberfläche und ist schön griffig. Die Oberseite ist geriffelt, die Außenseite besitzt kreisförmige Vertiefungen.

Omnitronic XDP-3002

Das Jogdial für eines der beiden Decks

Im Pitchbend-Modus kann der laufende Track angeschoben oder leicht abgebremst werden, im Search-Mode kann durch den Track durchgescrollt werden. Dabei ist bei pausiertem Track die Funktion von Pitchbend und Track-Search dieselbe.

Die Scratch-Funktion dürfte aufgrund des Jogdials und seiner Größe bereits nicht besonders ansprechend sein, wie der Test zeigt, würde ich auch funktionell und klangtechnisch nicht unbedingt zur ausgiebigen Nutzung raten. Funktionell? Nun, das Jogdial ist nicht kapazitiv, das bedeutet auch, dass der Scratch-Effekt in dem Moment endet, sobald das Jogdial nicht mehr bewegt wird. Je nach Schnelligkeit der Scratch-Bewegungen passiert dies auch bei kurzem Stoppen vor der Weiterbewegung und damit verändert sich der „Cue-Punkt“ der Scratch-Bewegung. Nicht besonders praktisch. Zudem erzeugt das Scratchen häufig ein deutlich hörbares Phasing.

Omnitronic XDP-3002

Auswahl des Jogdial-Modes

Was mir an dem Omnitronic XDP-3002 fehlt, sind Track-Search-Tasten. Das Scrollen mit dem Jogdial ist umständlich und man braucht circa 20 Umdrehungen, um eine Sekunde vorzuscrollen. Übersehe ich etwas? Das Handbuch gibt keine Erläuterung, ob es eine Taste gibt, mit der man z. B. in 10-Sekunden-Schritten scrollen kann.

Gut gefällt mir die wechselbare Pitchrange und auch der kleine Fader mit Nullpunkt-Klick. Auch die Pitchbend-Tasten sind gut, um mal schnell „anzuziehen“ oder abzubremsen. Die Einstellungen für Repeat, Time und Single sind ebenso schnell zu erreichen wie Tap-Tempo oder der Push-Encoder.

Omnitronic XDP-3002

Die Auswahl der Pitchrange des Pitchfaders

Noch etwas Wichtiges: Die Trennung der beiden Geräte, die dazu führt, dass es zwei Kabelverbindungen gibt, sorgt auch für die Notwendigkeit zweier USB- oder SD-Medien. Jede Seite der Laufwerkseinheit kann mit Daten der dort genutzten Speichermedien auch nur ein Deck bedienen. Es kann nicht über Kreuz auf Datenträger zugewiesen werden. Das bedeutet, dass immer zwei USB-Sticks oder SD-Karten genutzt werden müssen.

Qualität und Haptik des Doppel-CD/MP3-Players

Verbaut im soliden Metallgehäuse, macht der Omnitronic XDP-3002 durchgehend einen guten Eindruck. Für rund 360,- Euro passen sowohl die Funktionen, als auch die Verarbeitung. Stellen, an denen qualitativ gespart wurde, gibt es keine zu finden. Dafür fallen Kleinigkeiten positiv auf, so wie die Play/Pause- und Cue-Taste mit dem schönen Druckpunkt und beleuchteten Außenring. Auch der Schaumstoff auf der Unterseite der Bedieneinheit gefällt mir gut, denn so kann das Bedienelement hingestellt werden, rutschsicher. Bei Einbau im Rack könnten diese stören und sollten dann entfernt werden.

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Omnitronic XDP-3002 Dual-CD-MP3 Player
Omnitronic XDP-3002 Dual-CD-MP3 Player
Kundenbewertung:
(4)

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Fazit

Test-Ende mit einem guten Eindruck. Der Omnitronic XDP-3002 macht im Test eine gute Figur und lässt als Doppel-CD-Player mit USB-Anschlüssen und SD-Karten-Slots keine Schwachstellen erkennen. Qualitativ gut verarbeitet und mit sinnvollen Funktionen bestückt liefert der CD/MP3-Player, was von einem Medien-Player dieser Art erwartet werden kann. So kann der Omnitronic XDP-3002 ein verlässlicher Player in verschiedenen Einsatzsituationen sein, sei es in einem mobilen Setup, als Havarie-Player oder Zuspieler vor und nach Konzerten, als Medien-Player in der Gastronomie, Tanzschule oder oder oder. Die Bedienung ist in den Grundfunktionen einfach und selbsterklärend, weitere Funktionen wie Loops oder die Nutzungsmöglichkeiten des Jogdials sind möglich, aber nicht notwendig.

Plus

  • Abspielmöglichkeiten von CDs, wie auch von USB-Medien und SD-Karten
  • einfache Handhabung
  • Qualität dem Preis entsprechend

Minus

  • Jogdial im Scratch-Effekt erzeugt Phasing

Preis

  • 359,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Nvelope 11

    Die Idee existiert seit Jahrzehnten: die Controller/Display-Einheit vom mechanischen Laufwerk zu trennen und beide Einheiten mittels kurzer Kabel auf der Rückseite beider Geräte miteinander zu verbinden.
    Doch: die Klappcases, die das einfache Hochklappen der kleineren Controller-Einheit ermöglichen, sind auf dem (DJ-)Case-Markt mehr als rar geworden – sie alleine erlauben die kompakte Unterbringung in einem einzigen 2-HE-Gehäuse (welches dann allerdings tiefer sein muss, da im Transportmodus – heruntergeklappt und miteinander ‚in Reihe‘ verriegelt – quasi beide Einheiten ‚hintereinander‘ liegen).
    Diese Klappcases (es gab sie in 2 HE und auch in 3 HE) waren auch deswegen interessant, da direkt vor der Controller-Einheit (quasi ‚über‘ dem Laufwerk) etwas Platz war zum Ablegen der CD-Hüllen … oder zum Fixieren einer Playlist.

    So man nun heute solche Gehäuse nicht mehr bekommt, bleibt eben nur die direkte Übereinander-Montage beider Geräte in einem 4-HE-Gehäuse (oder über die Belegung von 4 HE in einem größeren Rack).

    Schade um diese Klappcases – ich hatte auch ganz andere Ideen und Verwendungszwecke für sie . . . aufgrund der geringen Tiefe des Oberteils (für die Controller-Einheit solcher CD-Player) eignete sich dieses bestens für z.B. Effektgeräte mit geringer Tiefe – oder auch für Racksteckdosen etc.

  2. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Also der Kasten ist ja nicht uninteressant, aber bei dem Preis hätte man doch einiges anders/besser machen können. Beispielsweise internes Mischen bei Bedarf, so dass man das Teil direkt anschließen und auch beidseitig nutzen kann. Dass kein WAV/FLAC mit 24 Bit bei 96 kHz abgespielt werden können, finde ich 2022 selbst bei dem Preis als nicht tolerierbar. Das kriegt jeder einfache Blu-Ray-Spieler für 50 Euro hin und bei aktuellen Wandlern, selbst den ganz günstigen Chips, ist das eigentlich Standard. So hätte man ihn auch als Medienzentrale nutzen können, aber so bleibt es ein einfacher CD-Player mit Mehrwert. ;) Slot-In fände ich übrigens auch praktischer, aber ich weiß gar nich,t ob es die Laufwerke noch gibt. TEAC und Pioneer hatten die mal, aber das Thema dürfte inzwischen ja auch ziemlich durch sein.

  3. Profilbild
    D-Joe

    Habe mit solchen Teilen (aber von Stageline) begonnen aufzulegen, im Jugendzentrum muss so Mitte der 90er gewesen sein, die hatten auch noch KEIN Jog Wheel!!!
    Da musste man beim Pitchen, wenn man schnell eine neue Nummer mit der gleichen Geschwindigkeit
    dazu mischen wollte immer den Pitch übersteuern um danach mit bisschen Untersteuerung wieder auf die gewünschte Geschwindigkeit zu kommen und vor allem wieder im Beat zu sein, war abenteuerlich!!
    Aber da lernt man „richtig“ pitchen ;-)

  4. Profilbild
    DJ Ronny

    Zurück in die 90er. Nur den mp3 Player mit USB und SD hatte mein damaliger Omnitronic nicht. Mischpult und CD Player waren nach 2 Jahren kaputt. Reperatur lohnte sich von Aufwand und Kosten nicht.
    Ich habe noch so ein ähnliches Teil eines anderen Herstellers, das nun schon über 10 Jahre funktioniert.
    Da DJ Anwendung mit dem Gerät aus heutiger Sicht nur mit Einschränkungen möglich sind, ist die Zeit dafür wohl vorbei.
    Als Gastronom würde ich mir einen Mediaplayer kaufen. Streaming, CD, SD und alle Formate.

  5. Profilbild
    CDRowell AHU

    Wow… insgesamt interessant…
    Wenn man sich die Entwicklungen auf dem DJ-Sektor zu Gemüte führt ist das Gerät schon ein gewagter Schritt. Ich denke, interessierte Personen werden sich bei dem Preis eher für einen kosten günstigere Alternative entscheiden. Der Markt bietet da einige Alternativen.

    Danke für den Bericht, der die Qualitäten der Maschine gut greifbar macht!

  6. Profilbild
    Patzig

    Gibt es für solche Geräte noch einen Absatzmarkt?
    Habe so etwas länger nicht mehr gesehen ;)

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