Alltagstauglicher Wireless-Kopfhörer für DJs
Der OneOdio Studio Max 1 ist ein kabellose Kopfhörer mit einer sehr niedrigen Latenz zu einem attraktiven Preis. Der Markt füllt sich aktuell mit Produkten dieser Art und da sich der chinesische Hersteller generell auf Kopfhörer spezialisiert hat, darf man hier auch gerne Qualität erwarten.
Kurz & knapp
- Preis-Leistung: Sehr gutes Verhältnis mit solider Ausstattung zu einem günstigen Preis.
- Akkulaufzeit: Extrem lange Laufzeit von bis zu 120 Stunden plus Schnellladefunktion.
- Klangqualität: Ausgewogener Klang für DJing und Musikgenuss, aber nicht neutral genug fürs Studio.
- Verarbeitung: Robustes Design mit praktischen Features, jedoch nicht austauschbare Ohrpolster als Kritikpunkt.
- Vielseitigkeit: Drei Anschlussmöglichkeiten und niedrige Latenz, ideal für DJs und Alltagsnutzer.
Inhaltsverzeichnis
Der Studio Max 1 ist eine gemeinsame Entwicklung von OneOdio und der DJane Arianna Triassi und dementsprechend vorwiegend für das DJing entwickelt. Doch alleine der Name impliziert auch eine Anwendung im Studio und so wurde er für folgenden Test auch in allen Bereichen unter die Lupe genommen.
Neben einer sehr niedrigen Latenzzeit von weniger als 20 ms brüstet sich der Hersteller mit einer Akkulaufzeit von sage und schreibe 120 Stunden (im Bluetooth-Betrieb). Selbst im Low-Latency-Mode sollen es noch unglaubliche 50 Stunden sein. Dazu kommt eine Schnellladefunktion, womit sich innerhalb von 5 Minuten eine 5-stündige Laufzeit erzielen lässt. Bevor wir tiefer eintauchen, hier zunächst eine Übersicht der Spezifikationen:
- Bauweise: geschlossen
- Übertragungsart: kabellos und kabelgebunden möglich
- Treiber: 50 mm Neodym-Treiber
- Nennimpedanz: 32 Ohm
- Übertragungsbereich: 20 Hz – 40.000 Hz
- Schalldruckpegel: 98 dB (+/-3 dB)
- Bluetooth: 5.3 (Codecs: AAC, SBC, LDAC)
- Bluetooth-Reichweite: 10 m
- Gewicht: 330 g
Lieferumfang der OneOdio Studio Max 1
In der Box des OneOdio Studio Max 1 befindet sich alles, was man für den Einsatz der Kopfhörer benötigt – und sogar noch mehr. Neben dem benötigten Sender und der mehrsprachigen Bedienungsanleitung liegen zwei austauschbare Spiralkabel, ein Adapter von kleine auf große Klinke, ein USB-C-Kabel zum Laden und ein Tragebeutel bei. Der Tragebeutel bietet ein praktisches Fach, beispielsweise für Kabel und USB-Sticks,.
Zudem liegt ein Handbuch bei, das online anscheinend nicht zur Verfügung steht. Das 14-seitige Faltblatt ist zwar für meinen Geschmack etwas chaotisch strukturiert, beinhaltet aber alle wichtigen Informationen in zehn verschiedenen Sprachen (Englisch, Deutsch, Polnisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Koreanisch, Japanisch, vereinfachtes und traditionelles Chinesisch).
OneOdio Studio Max 1: Der erste Eindruck
Mein persönlicher erster Eindruck war im Wesentlichen sehr positiv, lediglich die Größe machte mich etwas stutzig. Bei Studiokopfhörern bin ich das gewohnt, aber DJ-Kopfhörer fallen in der Regel doch etwas kleiner aus.
Beim ersten Aufsetzen fühlte sich der Kopfhörer sehr angenehm an. Alles sitzt fest, ohne irgendwie einen unangenehmen Druck auszuüben. Die Ohrpolster aus Kunstleder machen sich ebenfalls positiv bemerkbar. Allerdings sind sie nicht austauschbar, womit sich der Kopfhörer direkt zu einem Einwegprodukt herabstuft, was ich sehr schade finde.
Auffällig sind die Kopfhörermuscheln, sowohl optisch als auch haptisch, denn diese lassen sich um 180° drehen und können auch eingeklappt werden. Hier war ich direkt neugierig, wie sich das in der Praxis verhält und auch wie langlebig das Ganze ist. Mit einem riesigen L und R auf dem roten Stoff innerhalb der Muschel sollte ein Vertauschen beider Seiten wohl nicht vorkommen. Das mag vielleicht nicht sonderlich schick aussehen, kann aber durchaus praktisch sein in einem dunklen Club, vor allem auch, weil sie leicht reflektieren.
Auch der Metallbügel des OneOdio Studio Max 1 ist gut verarbeitet und verrutscht nicht. Die Bedienelemente sind so angebracht, dass sie sich nach kurzer Zeit problemlos ertasten lassen. Dabei ist jede Taste für zwei oder mehrere Funktionen zuständig. Und für den Alltagsgebrauch ist sogar ein kleines Mikrofon für Telefonate vorgesehen.
Die Anschlüsse des OneOdio Studio Max 1
Die meisten Kopfhörermodelle verfügen über ein fest verbautes Kabel zum Anschluss an eine entsprechende Quelle. Immer öfter neigen Hersteller allerdings dazu, ein abnehmbares Kabel zu nutzen, um gegebenenfalls ein beschädigtes Kabel austauschen zu können. Ungewöhnlich ist es aber, gleich mehrere Anschlussmöglichkeiten an einem Kopfhörer vorzufinden.
Der OneOdio Studio Max 1 bietet einen Anschluss sowohl für kleine als auch für große Klinke. Letzter ist zudem vergoldet. Das ist ziemlich praktisch, denn so lässt sich das beiliegende Spiralkabel einfach umdrehen, je nachdem an welche Art Ausgang man den Kopfhörer anschließen möchte. Zudem gibt es natürlich noch einen USB-C-Eingang zum Laden des OneOdio Studio Max 1.
Bedienelemente des OneOdio Studio Max 1
Die vier Bedienelemente des OneOdio Studio Max 1 haben verschiedene Funktionen, die sich nicht unbedingt direkt erkennen lassen. Plus- und Minus-Tasten dienen sowohl zur Lautstärkeeinstellung als auch zum Vor- oder Zurückspringen eines Titels, je nachdem wie lange man sie gedrückt hält. Die Bluetooth-Taste, gekennzeichnet mit einem B, führt lediglich zu einem Wechsel zwischen dem Bluetooth- und dem Low-Latency-Modus.
Die große Multifunktionstaste dient zum An- und Ausschalten des Kopfhörers. Außerdem lässt sich mit ihr die Wiedergabe pausieren und fortführen, in den Bass-Modus wechseln und eingehende Telefonate annehmen/abweisen. Neben Annehmen, Auflegen und Ablehnen lassen sich sogar weitere Anrufe nach Bedarf kontrollieren. Hieran sieht man, dass OneOdio seinen Kopfhörer dem potentiellen Käufer auch außerhalb eines Tonstudios oder einer DJ-Booth schmackhaft machen möchte. Wer jedoch eine Geräuschunterdrückung erwartet, wird leider enttäuscht. Diese gibt es beim Studio Max 1 nicht.
Der mitgelieferte Transmitter ist einfach zu bedienen. Für den Test benötigte ich hierfür nicht einmal das Handbuch. Der Ladezustand wird über vier kleine LEDs angezeigt und lässt sich somit deutlich besser als der Ladezustand des Kopfhörers beurteilen. Ob der Kopfhörer beispielsweise überhaupt an- oder ausgeschaltet ist, lässt sich leider nicht erkennen. Es gibt zwar ein akustisches Feedback, eine kleine LED wäre aber deutlich praktischer gewesen.
Bluetooth, Low-Latency und kabelgebunden
Der Hersteller OneOdio bewirbt den Kopfhörer mit vier Modi, streng genommen sind es jedoch lediglich drei: kabelgebunden (kleine und große Klinke), per Bluetooth oder über den mitgelieferten Sender.
Die Kopplung des Kopfhörers funktionierte während des Tests immer sehr schnell und automatisch. Über die Kopfhörer bekommt man auch immer ein akustisches Feedback, wenn man den Modus wechselt oder beispielsweise auch, wenn der Akku sich dem Ende nähert.
Die angegebene Latenz lässt sich zwar nur schätzen, einen hörbaren Versatz gibt es aber im Low-Latency-Mode definitiv nicht. Auch klanglich konnte ich keine markanten Unterschiede im Vergleich zum kabelgebundenen Betrieb feststellen. Und die angegebene Reichweite von bis zu 10 m (im Bluetooth-Betrieb) kann ich bestätigen.
Wie klingt der OneOdio Studio Max 1?
Im Praxistest habe ich alle möglichen Einsatzbereiche des OneOdio Studio Max 1 ausprobiert.
Gleich vorneweg: Als DJ-Kopfhörer ist er klanglich meiner Meinung nach sehr empfehlenswert. Im Vergleich zu meinen Sennheiser HD-25 klingt er schon etwas ausgewogener und insbesondere nicht so sehr bassbetont. Wer dennoch mehr Bass möchte, kann den integrierten Bassboost aktivieren.
Im Gegensatz zu dem AIAIAI TMA-2 Studio Wireless, den ich vor Kurzem testete, ist er vor allem in den Höhen nicht so aufdringlich und gefällt mir tatsächlich etwas besser. Von daher empfinde ich ihn auch zum reinen Musikgenuss durchaus gut. Wobei ich betonen muss, dass ich im Höhenbereich etwas empfindlicher scheinen mag als manch andere, so meine persönliche Erfahrung.
Für den Studiobetrieb eignet sich der Kopfhörer dagegen nur bedingt. Möchte man einfach nur jammen und aufnehmen, erfüllt er natürlich seinen Zweck. Für weitere Produktionsschritte wie Mixing und Mastering klingt der OneOdio Studio Max 1 dann leider nicht neutral genug. Das scheinen allerdings alle Kopfhörer der Kategorie „DJ“ gemeinsam zu haben und ist natürlich dem Anwendungszweck geschuldet. Die Produktbezeichnung „Studio“ empfinde ich daher als etwas irreführend.
Auch Telefonate habe ich geführt und mein Gegenüber bestätigte mir eine gängige und gewohnte Qualität, wie man sie von anderen integrierten Mikrofonen kennt.
Alternativen zum OneOdio Studio Max 1
Noch sind die Alternativen zu Wireless-Kopfhörern für DJs und Produzenten auf dem Markt sehr überschaubar. Vor allem durch den günstigen Preis hat sich OneOdio mit den Studio Max 1 bereits ein Alleinstellungsmerkmal gesichert, denn die Konkurrenten sind deutlich teurer. Wobei man, bezüglich des Preises, hier auch das erwähnte „Einwegkonzept“ im Hinterkopf behalten sollte.
Da wären zum einen die bereits erwähnten AIAIAI TMA-2 Studio Wireless und Wireless+, die beide allerdings einen großen Bonus durch das modulare Konzept mit sich bringen.
Zum anderen gibt es noch den bereits sehr beliebten Alphateta HDJ-F10-TX, der stets eine sehr gute Rezension erhält, ich persönlich aber noch nie getestet habe.












































Danke für diesen Artikel!
Ohne tauschbare Ohrpolster ist der Preis ziemlich happig, wie ich finde. Wenn man bedenkt, wie häufig die Polster direkt Schweiß und anderen Kräften ausgesetzt sind, stimmt mich der Preis trotz Reiz der nicht hörbaren Latenz im Vorfeld nicht glücklich. 😭
@CDRowell um den Preis unverständlich
habe in China Polster für meine Sony wh1000 xm 4 bekommen.
aber für eine kleine firma wie hier wohl kaum.
würde ich nicht kaufen.
@Numitron Die schlagen ihre eigenen Kaufargumente. Da zahl ich gerne 50€ mehr… Klar, die haben leider nicht die Möglichkeit wie die großen. Schade!!!
Deine sind okay, gell?😃👍
@CDRowell Zuhause die Audio technjca m50x. jetzt vor kurzem nach 7 Jahren die Polster gewechselt.
meine mehr als 20 Jahre alten AKG 240 hatten viel bessere Polster. die hatte ich 20 Jahre drauf.
für unterwegs die xm4. super Sound und noise cancelling. und Klinken option.
die xm5 und 6 würde ich nicht kaufen.
die xm5 kann man nicht einklappen und die xm6 schon. beide brechen leicht wegen dem deutlich filigraneren Design. die xm4 gibt’s mittlerweile unter 200€ da schon 5 Jahre alt. die anderen 2 deutlich teurer.
@CDRowell sehe ich genauso, ist leider ein dicker Minuspunkt :/