Orange Crush Mini – Sound & Praxis
Welche entscheidende Rolle doch ein Gitarrenlautsprecher im Set-up spielt, kann man hören, wenn man dem Crush Mini eine Zusatzbox spendiert. Ohne diese, also mit dem verbauten 4″ Speaker am Start, klingt der kleine Amp doch schon eher bescheiden. Das gilt besonders für die verzerrten Sounds, die gut nach dreiviertel Regelweg des Gainpotis entstehen. Kommt jedoch die Zusatzbox ins Spiel, dann kann der Crush Mini erstaunlich erwachsen klingen und macht einem wieder mal klar, wie laut doch 3 Watt eigentlich sein können. Für die Klangbeispiele habe ich den Amp daher an eine 1×12″ Box mit Celestion V-30 Speaker angeschlossen, vor der Box wurde ein AKG C3000 Mikrofon platziert, ehe das Signal in Logic Audio (ohne weitere Effekte) aufgezeichnet wurde. Als Gitarre wurde eine Customshop-Strat von Jackson benutzt.
Fangen wir an mit einem Cleansound. Das Shape-Poti befindet sich in Neutralstellung, uns erwartet ein erstaunlich dynamisch spielbarer und leicht nach Vintage klingender Sound, der einen ebenso erstaunlich hohen Headroom bereithält.
Mit der Auswahl der Frequenzen, die das Shape-Poti beim Drehen durchfährt, haben die Leute bei Orange mal wieder ein gutes Ohr bzw. ihren guten Geschmack bewiesen. Von hohlem und „nasalem“ Klang bis hin zu einem „Mittenlosen Brett“ ist hier eine Menge drin. Lediglich beim Gain hätte es doch noch gerne etwas mehr sein können, das geht doch bei den anderen Amps auch ohne Probleme! In Klangbeispiel 2 jetzt ein verzerrter Sound mit dem Shape-Poti nahe des rechten Vollanschlags und voll aufgeregeltem Gainpoti.
Nun genau das Gegenteil – das Shape-Poti befindet sich nun auf Rechtsanschlag (extrem abgesenkte Mitten und geboostete Höhen), das Gain-Poti bleibt hingegen auf Vollanschlag. Gerade hier im „Scooped-Style“ vermisst man das zusätzliche Gain schmerzlich.
Danke für den Test, dessen Ergebnisse ich nur unterstreichen kann! Als „Topteil“ mehr als ausreichend – sowohl clean als auch OD.