Test: Ortega, RCE145WH, Akustikgitarre

— Goldene Mechaniken vermitteln barockes Ambiente —

Das für die elektrische Verstärkung zuständige Preamp/-Tonabnehmersystem vom Typ Prener-LC stammt vom Zulieferer Belcat und hat einige interessante und für die Praxis nützliche Funktionen an Bord. Als erstes dürfte das eingebaute Stimmgerät Interesse erwecken. Gleich vier Betriebsmodi wollen dem Gitarristen den Stimmalltag erleichtern. Es stehen zur Verfügung: ein Auto-Guitar-Mode, wobei der Tuner selbstständig die sechs Saitentöne E6, A5, D4, G3, B2, E1, ganz so wie von einfachen Gitarrenstimmgeräten gewohnt, erkennt. Beim Manual-Guitar-Mode kann eine der sechs zu stimmenden Saitentöne vorgewählt werden, jedoch nur wiederum aus den Standardstimmtönen. Für die freie Notenwahl stehen die beiden chromatischen Modi zur Verfügung. Auto-Chromatic erkennt, wie nicht anders zu erwarten, selbstständig die angeschlagene Note bzw. deren Tonhöhenabweichung ohne festen Saitenbezug. Beim Manual-Chromatic-Mode gibt man hingegen eine beliebige Note fest vor. Dieser Modus ist besonders praktisch für Open-Tunings, da dann mit Hilfe des jeweils fest eingestellten (chromatisch beliebigen) Referenztones die Leersaiten gestimmt werden können.

— On-Board Tuner mit umfangreichen Möglichkeiten —

In einem kleinen, leider unbeleuchteten LC-Display, werden alle Informationen (Notenname, Abweichung, Tuning-Mode) angezeigt. Ein virtueller Zeiger ermöglicht die optische Stimmkontrolle. Auf schlecht beleuchteten Bühnen muss man sich dann ggf. auf die drei zusätzlich vorhandenen LEDs als Stimmton-Indikatoren verlassen. Wenn der Tuner sich nicht im Auto-Guitar-Modus befindet, kann das Stimmen dann allerdings etwas schwierig werden – aber dafür ist in diesem Test sicher kein Minuspunkt fällig, denn die Möglichkeiten des eingebauten Stimmgerätes sind schon klasse und stellen in dieser Preisklasse ein Novum dar.

Der Preamp ermöglicht neben der Lautstärkeregelung die manuelle Anpassung der vier Frequenzbänder Bass bei 60 Hz, Middle bei 500 Hz, Treble bei 3 kHz und Presence bei 10 kHz um jeweils +/- 12 dB. Bei dem Tonabnehmer handelt es sich um ein piezo-keramisches System. Die Spannungsversorgung wird über eine 9V-Blockbatterie sichergestellt, die einfach auswechselbar in einem herausziehbaren Fach, im zargenseitig montierten Anschlussfeld integriert ist. Dort finden sich interessanterweise gleich zwei Möglichkeiten, die vorverstärkten Signale herauszuführen: Eine Standardklinkenbuchse steht wie gehabt für die Verbindung mit Gitarrenverstärkern zur Verfügung. Daneben findet sich eine XLR-Buchse, um beispielsweise das Instrument mit einem symmetrischen Mischpulteingang zu verbinden. Die Spannungsversorgung des Preamp-Systems über XLR-geführte Phantomspannung ist allerdings nicht vorgesehen.

— Batteriefach, unsymmetrische Klinkenbuchse und symmetrischer XLR-Ausgang —

Die Gitarre wird mit einer gepolsterten Tragetasche ausgeliefert, die auch reichlich Stauraum für Zubehör wie z.B. Gitarrenkabel und Ersatzsaiten bietet. Die aufgezogenen Qualitätswerkssaiten vom Typ D’Addario EXP ermöglichen durch ihre korrosionsbeständige Beschichtung der Basssaiten eine lange Lebensdauer, auch bei häufigem Spiel.