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Test: OSC Audio sumFX Multieffect-Plug-in iOS, macOS, Win

Mehr FX auf einmal

17. August 2024

OSC Audio sumFX ist ein modulares Multieffekt-Plug-in mit acht Effekten für iOS/ iPadOS, macOS und Windows. Da bei wurde ein besonderes Augenmerk auf einfache Handhabung gelegt. OSC Audio hat sich bisher mit diversen anderen sehr gut klingenden Reverbs und für mich mit einigen nützliche Werkzeugen wie dem AUv3s pocketOszilloskop, dem pocketOSC (Testoszillator) und vor allem der BFM-Suite hervorgetan. BFM heißt „Big F*ing Meters“ (Originalschreibweise) und ist eine Sammlung aus Lautstärkemessungen mit RMS, LUFS mit Short-Term, Momentary und Maximum und Peak. Dabei werden auch diverse Standards wie EBU oder Apple Music unterstützt.

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OSC Audio sumFX – generell

Auf Desktop benötigt OSC Audio sumFX Windows 10+ oder macOS 10.15+ und unterstützt AU und VST3. Die iOS-Verion aus dem Apple App-Store benötigt mindestens iOS 11 und es wird AUv3 und Standalone-Modus unterstützt.
Die Desktop-Variante ist über die Homepage von OSC Audio bzw über die Shopping-Plattform Gumroad zu erwerben. Das Interessante dabei ist, dass man den Preis selbst festlegen legen kann, mindestens aber 10,- USD (ca. 9,50 Euro). Die Preise bei OSC Audio liegen generell auf Taschengeldhöhe.

Einen Kopierschutz ist bis auf den Zugang im Gumroad-Konto (bisher) nicht implementiert.

OSC Audio sumFX Bedienung

Auch wenn die Bedienoberfläche für meinen Geschmack mal wieder zu dunkel gehalten und der Font etwas zu klein ist, lässt sich die App recht gut ablesen.
Als erstes fallen einem natürlich die acht schaltbaren Effektreiter auf, in die jeweils einer von acht Effekten plaziert werden kann. Das Tolle dabei ist, dass die Effekt-Slots per Drag & Drop zwischen den Effektreitern umhergeschoben werden können. Ist der Zieleffekt-Slot schon besetzt, werden die Plätze der Effekte einfach entsprechend vertauscht. Sehr schön.
Der noch tollere Punkt ist aber, dass es nicht nur eine globale Preset-Verwaltung gibt, sondern auch jeder Reiter seine eigenen Presets hat und selbst an Funktionen wie Undo/Redo und Copy & Paste wurde gedacht. Außerdem gibt es Input Match, also das Angleichen der Ausgangslautstärke zur Eingangslautstärke, um nicht in die „Mehr ist besser“-Falle zu tappen. Sollte eigentlich Pflicht für jedes Plug-in sein. Unterstützt wird das von der durchaus nützlichen Pre/Post-Anzeige für das Audiosignal. Allerdings funktioniert der Input-Match nur, wenn die Regler nicht bedient werden, was recht verständlich ist. Über das Display lässt sich auch optisch sehr gut erfassen, wie die Effekte das Originalsignal in der Lautstärke beeinflussen und eine Mono-Schaltung gibt es auch.

Doch die Liste der „Pro“-Features geht weiter. So besitzt jeder Effekt einen Wet/Dry-Regler und zwei LFOs pro Reiter mit den vier Grundschwingungsformen und Zufall und Laufrichtung (+/-/bipolar). Die Geschwindigkeit reicht dabei von 0 bis 100 Hz, kann auch auch zum Takt (1/64 bis 4 Takte) synchronisiert werden.

OSC Audio sumFX – Module

OSC Audio sumFX iOS syncDynamics

OSC Audio sumFX iOS syncDynamics

SyncDynamics – das Besondere ist hier, dass die Parameter (Attack, Release etc.) zum Taktmaß synchronisiert werden können. Dieses Feature ist mir bisher nur noch beim Hornet SyncPressor als prominentes Eigenschaft begegnet. Auch so ein Ding, das eigentlich jeder Kompressor haben sollte. Neben dem Kompressor stehen noch Noise-Gate, Expander und Limiter zur Auswahl. Sehr schön ist auch die Anzeige der Gain-Reduction.

OSC Audio sumFX iOS stereoFilters

OSC Audio sumFX iOS stereoFilters

stereoFilter – ein Stereofilter mit Channel-Link, also der Möglichkeit, beide Kanäle individuell zu kontrollieren.
Es werden die Filtertypen LPF12, HPF12, BPF12, LPF24, HPF24, BPF24, Bandsperre, & Formant geboten. Die Filter sind auch alle resonanzfähig und verfügen übert eine Saturierungskontrolle.

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OSC Audio sumFX variMod

OSC Audio sumFX variMod

variMod – Modulationseffekt mit Chorus, Flanger, Vibrato, Phaser, Tremolo und Autopanorama. Es gibt auch einen Stereo-Offset für die Kanäle zur Beeinflussing der Stereobandbreite.

OSC Audio sumFX iOS EQuator

OSC Audio sumFX iOS EQuator

EQuator – neben einem 3-bandigen parametrischen EQ bietet das Modul parallel die Typen High-, Low-Shelf, HPF und LPF.

OSC Audio sumFX iOS frostVerb

OSC Audio sumFX iOS frostVerb

frostReverb – ist ein algorithmischer Stereohall mit den Modellen Original, Plate, Spring, Room. Leider wird Länge der Hallfahne nur mit 0 bis 100 angegeben. Die Besonderheit ist hier der Freeze-Taster, der das Signal einfriert bzw. das Signal unendlich oft wieder in der Reverb einschleift.

OSC Audio sumFX iOS bucketDelay

OSC Audio sumFX iOS bucketDelay

bucketDelay – ein stereophones Delay analoger Emulation und individueller Kanalkontrolle der Synchronisation,

OSC Audio sumFX iOS variPitch

OSC Audio sumFX iOS variPitch

variPitch – dieses Pitch-Shifter bietet die Modi Doubler, Harmonizer und Full Control. Auch können die beiden Kanäle getrennt bearbeitet werden. Außerdem gibt es ein technisches msDelay, mit dem in Millisekunden die Verzögerung des Signals eingestellt werden kann, um Backing-Vocal-Effekte etc. zu erzeugen.
Mit dem „Window“-Parameter wird das Zeitfenster des Pitch-Shifter-Algorithmus festgelegt und mit „Fade“ die Ein-/ Ausblenddauer des bearbeiteten Signals, bei Bedarf auch getrennt für beide Kanäle.

OSC Audio sumFX iOS powerPhase

OSC Audio sumFX iOS powerPhase

powerPhase – hier gibt es eine Zusammenfassung von verschiedenen Werkzeugmodulen, bestehend aus Saturation mit zehn Saturierungsmodellen, Gain In/Out, also manuelle Lautstärkeanpassung, die mit dem Link-Taster verschaltet werden können und antiproportional agaieren – dreht man den Input rauf, geht der Output runter. Weiterhin haben wir einen Mono-Maker und ein technisches msDelay sowie einen Phaseninverter.

Was noch zu sagen ist…

Die Match-Input-Option funktioniert nur richtrig, wenn keine Parametereinstellungen mehr gemacht werden, auch wenn es logisch erscheint, möchte ich nochmal explizit darauf hinweisen, weil sonst Krachen und Pegelspitzen auftreten, die unangenehm sein können.
Das englischsprachige PDF-Handbuch ist mit 14 Seiten recht knapp gehalten. Es erklärt die Parameter hinreichend, aber ohne weitere Hintergründe.
Es nervt auch ein wenig, bei Parametern mit großer Laufweite, wie etwa der Attack beim Kompressor, nur linear skaliert sind. So ist das Einstellen von kurzen Attack-Zeiten, wo jede Millisekunde zählt, wesentlich frickeliger als notwendig. Beim „Input“/“Output“-Parameter der Effektmodule ist der Wertebereich hingegen skaliert. Unter 1 dB wechselt die Ganzahlenanzeige zu Kommastellen.
Einige Parameter bleiben aktiv – wie z. B. genannte In-/ Output-Parameter sämtlicher Module – auch wenn das Modul deaktiviert wurde, um die Gain-Struktur nicht zu beeinflussen. Nichts Negatives,  muss man aber halt auch erst mal wissen.

 

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Fazit

Ein Multieffekt steht und fällt mit der Qualität der Einzeleffekte und da muss dieser schon einiges leisten, um einen Vorteil einer bunten Effektkette, bei der man sich das bester von jeder Firma herauspickt (und damit in die Optimierungsfalle tappt), aufzuwiegen.
Was man bei OSC Audio sumFX für ein Taschengeld an Qualität geboten bekommt, ist schon erststaunlich und vor allem sind die Preise for iOS und Desktop praktisch identisch (Desktop: plus Umrechungskurs plus Umsatzsteuer). Die Effektsuite ist dabei besonders für Aufräumarbeiten geeignet, wie sie beim Mixen und Mastern anfallen, jedoch kann man mit den LFOs aber auch kreativ werden. Der Klang der App ist mehr auf der färbungsfreien Seite, was absolut positiv zu verstehen ist. Insgesamt ist der Eindruck von OSC Audio sumFX so positiv, dass für die App auch noch ein Platz in unseren iOS-Charts frei ist.

Plus

  • Klang
  • modulares Konzept

Minus

  • keine

Preis

  • iOS : 9,99 Euro
  • macOs / Windows: 9,99 USD (ca. 9 Euro)
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Klangbeispiele
Forum

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