Loops Unlimited
Wie wäre es mit einem Software-Plug-in, das täglich mit neuen Sounds aufwartet, einfach zu bedienen ist, sich mit eigenen Sounds füttern lässt, 100 Tage lang kostenlos genutzt werden kann und danach gerade mal 10 USD im Monat kostet? So oder so ähnlich hat sicherlich die Ideenfindung zu Output Arcade ausgesehen, Outputs neuestes Plug-in oder besser gesagt Plug-in-Plattform.
Was genau ist Output Arcade?
Arcade ist eine auf Loops spezialisierte Plattform, die als Plug-in in allen gängigen DAWs verwendet werden kann. Das Besondere daran ist das Abo-Modell und die Tatsache, dass das Sound-Arsenal täglich erweitert wird.
Output sagt selber über Output Arcade, dass die Plattform einer Art Netflix ähnelt, die täglich um Content erweitert wird. Ziel ist es dabei nicht, dass sich Nutzer hier alle zur Verfügung stehenden Contents herunterladen, sondern über eine Preview-Funktion ganz genau auswählen, welche Loops sie zum Produzieren nutzen möchten. So bleibt die Festplatte von unbenutzten Sounds verschont und dank Internetverbindung kann man von überall auf der Welt auf Arcades Sound-Arsenal in der Cloud zugreifen, wodurch man auch ganz einfach von unterwegs aus Musik machen kann.

Arcade kann im Standalone-Modus oder in allen gängigen DAWs verwendet werden
Interface
Die linke Navigation auf dem Startscreen zeigt die drei wichtigsten Bereiche Lines, Kits and Loops. Unter Lines verbergen sich die Produktlinien, die absichtlich so genannt werden, weil die sich darunter befindlichen “Produkte” fortlaufend mit Content erweitert werden. Kits bestehen aus insgesamt 15 Loops, denen bereits Controller, Sound-Parameter etc. zugeordnet sind und damit ähnlich eines Presets direkt spielbar sind. Loops nennt sich die Sektion für alle Tüftler, die sich direkt mit den vielen zur Verfügung stehenden Soundquellen auseinandersetzen möchten, um selbst Kits zu kreieren. Kits können via Herz-Icon favorisiert werden, runtergeladen werden, Tags zugewiesen werden, wie man das auch von anderen Plug-ins gewohnt ist.
User Kits beinhalten, wie der Name verrät Kits, die man selber erstellt hat. User Loops beinhaltet eigene Samples, die man Arcade zugefügt hat und Active Downloads zeigt den Fortschritt des Contents, der gerade heruntergeladen wird.
Kreiert man einen Song mit Output Arcade und unterbricht das Abo, so stehen in der DAW trotzdem noch die benutzten Sounds zur Verfügung, allerdings kann man diese dann nicht mehr bearbeiten.

Die Produktlinien werden stetig um neue Sounds erweitert
Weiße & schwarze Tasten
Das Bedienprinzip ist ziemlich einfach. Mit den weißen Keyboard-Tasten spielt man die Loops, mit den schwarzen Keyboard-Tasten triggert man Sound-Parameter, die unmittelbaren Einfluss auf die gespielten Loops nehmen. Dazu zählen Reverse-Effekte, Stutter-Effekte usw.
Macro Kits
Bei den Kits stehen von Haus aus vier Macros zur Verfügung, die mehrere Sound-Parameter miteinander bündeln und die für jedes Kit individuell angepasst sind. Genau wie bei anderen Output Produkten lassen sich hier schnell sehr drastische Modifikationen, Automationen und damit Klangveränderungen erzielen.

Modulationen lassen sich auch frei den Loops zuordnen
Session Key
Das Wichtigste beim Verwenden von Loops ist, den richtigen Ton/die richtige Tonhöhe zu treffen. Die gute Nachricht: Bei Arcade sind alle Samples bereits dem richtigen Key zugewiesen und können über das Session Key Menü oben rechts ganz einfach geändert werden. So passen sich Loops tonal im Handumdrehen an den eigenen Song an.
Loop Edit mit Output Arcade
Im versteckten Menü innerhalb aller weißen Keyboard-Tasten hat man Zugriff auf die einzelnen Loops. Hier können sämtliche Einstellungen vorgenommen werden, die man auch von guten Samplern kennt: Start- und Endpunkt eines Loops festlegen, Lautstärke und Panorama festlegen, Attack, Release und Crossfade einstellen, Pre- oder Post-FX zuweisen, Tonhöhe feintunen und natürlich die Abspielgeschwindigkeit festlegen. Nützlich auch das Feature “Snap to”, das man in den beiden Modi Transient oder Grid verwenden kann, wodurch das Sample in viele kleine Sektionen unterteilt wird und einfacher an die Geschwindigkeit etc. angepasst werden kann.
Der Advance-Modus wird interessant, wenn man eigene Samples hinzufügen möchte. Hier kann man Key, BPM und weitere Einstellungen vornehmen, um die eigenen Loops richtig voreinzustellen.

Arcade unterstützt eigene Loops, die man im Loop Editor bearbeiten kann.
FX
Output Arcade bietet FX satt. Für jeden Loop steht ein Channel Strip zur Verfügung mit jeweils 2 Bus-Sends, die wiederum 2 FX-Inserts beinhalten. Im Master-Channel stehen 4 FX-Inserts zur Verfügung. Folgende Effekte stehen zur Auswahl: Chorus, Compressor, Multi-Tap-Delay, Stereo-Delay, Clip-Distortion, Overdrive, Crunch, EQ, Filter, Limiter, Lo-fi, Phaser und Reverb.

In Arcade stehen viele FX zur Auswahl
Modulation
Unten links in der Ecke versteckt befindet sich der Modulationsbereich. Hierüber lassen sich Step-Sequencer und LFOs zuweisen. Jeder Parameter kann aus Arcade zugewiesen werden, indem man einfach die rechte Maustaste betätigt.
Dashboard
Im übergeordneten Dashboard kann man globale Einstellungen vornehmen, wie die Geschwindigkeit, Legato an/aus, Quantisierung, die gerade im Live-Betrieb interessant ist, wenn man Arcade mit dem Host-Sequencer synchronisiert. Und hier finden sich auch die Account-Einstellungen.
Subscription
Die ersten 100 Tage sind mit Output Arcade kostenlos und erst danach werden pro Monat 10 USD fällig. Wie oben bereits beschrieben kann man eingesetzte Sounds auch nach Ablauf des Abos nutzen. Der einzige Haken: Man kann die Sounds nicht mehr bearbeiten.
So hübsch und anregend ich die bisherigen Produkte von Output auch fand, an den Umgang mit vorgefertigten Loops kann ich mich irgendwie nicht gewöhnen, weil ich dann regelmäßig beim Reinhören hängen bleibe und schnell nicht mehr weiß, was ich ursprünglich für Musik machen wollte. Zudem machen der Zwang zur Verfügbarkeit einer ungestörten Internetverbindung (leider auch per Festnetz in deutschen Großstädten nicht selbstverständlich) und das Abo-Modell dieses Plug-in für mich zur No-go-Zone.
Diese Versuche uns kreativen Menschen das Abo Modell schmackhaft zu machen, am Anfang des Testberichtes finde ich nutzlos. Weil heutzutage gibt es genügend Festplatten Platz, und weiß nicht ob ich das Sample in 20 Jahren wieder brauche? Oder soll ich mir denn nun vorstellen nur 10€ mal 12 =120 mal 20 sind doch nur läppische 2400€. Achja das klingt gut, aber als Gas Süchtigen hab ich noch bei Roland und Yamaha und 5 anderen was laufen. Puhh mir wird übel. Das wäre ein Alptraum. Kann ich nicht mehr zahlen, dann löst sich mein Studio in Luft auf, PAFF!
Die Gewerbetreibenden sollen sich wieder auf das konzentrieren was der kreative Mensch braucht, aber clouds finden offenbar keine echte Akzeptanz.
So was ähnliches gibt es bereits von loopmasters unter dem Namen „Loopcloud“. Und natürlich ohne Abo. Dort gibt es bereits einen riesigen Content an Loops, Einzel-Samples, gemappte Kits und Sounds.
Zwar muss man dann die Samples in Kontakt, Halion, Battery etc. importieren, aber die meisten von uns arbeiten ohnehin lieber mit ihrem gewohnten Sampler, der weitreichendere Bearbeitungsschritte zulässt.
Monatlich gibt es dort sogar regelmäßig Free Samples aus den Libraries. Ich finde die Lösung besser als so ein Abo und ein Player-Plug-In, was man eh nicht benutzt.
Auch bei Loop-Cloud zahlt man nur für die Samples, die man dann downloaden möchte.
Daneben bietet loopmaster noch ihre normalen regulären Sample-Libraries an, sortiert nach Genre und Format.
Insofern wäre Output Arcade für mich nicht wirklich interessant.
siehe: https://www.loopcloud.net/
und
https://www.loopmasters.com/?gclid=EAIaIQobChMIseiywqvk2wIViucbCh1HQgP_EAAYAiAAEgLd3vD_BwE