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Test: Palmer Fat 50 Combo, Gitarrenverstärker

(ID: 45428)

Praxis

Schaltet man den Palmer Fat 50 Combo ein, informiert eine große, gelbe LED über die anliegende Netzspannung. Bereits bei den ersten Klängen weiß der erfahrene Gitarrist, was ihn in den nächsten Minuten erwarten wird. Doch halt, etwas ist anders. Meines Erachtens färben die 5881-Endröhren den Klang des Combos mehr ein als ich erwartet habe. Die Parallelen zur 6L6 sind klar zu erkennen, aber dennoch scheint der vergrößerte Headroom dem Amp einen voluminöseren, offeneren Klang zu verpassen. Auch wenn die Variation marginal sein mag, ich empfinde diese Endröhren-Bestückung als äußerst gelungen, zumal das Zusammenspiel mit dem Eminence Govenor eine echte Freude ist.

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Die Bezeichnung FAT 50 trägt der Verstärker wahrlich zu Recht. Ich habe selten einen offenen Combo gehört, welcher aus nur einem 12-Zöller einen solch vergleichsweise kräftigen Bassschub generiert. Der Grundklang ist dicht, komprimiert und bassstark, jedoch ohne unterhalb 500 Hz zu matschen, wie es gerne mal bei der 6L6 Konkurrenz aus Amiland zu bemerken ist. Auch wenn die kalifornische Klangausrichtung allgegenwärtig ist, so gelingt es dem Palmer Fat 50 Combo auch ohne die sonst obligatorische „EL34-Kelle“ bei Bedarf einen vergleichsweise großen britischen Einschlag zu gewährleisten.

Fangen wir doch mal mit dem cleanen Kanal ohne Gain-Boost an. Hier gelingt es Palmer, auch bei hoher Endlautstärke den perligen Grundton bei zu behalten, wobei man gerne über den Volume-Regler erste Crunchs stufenlos hinzufügen kann. Der Amp bleibt schön knochig und kantig und lässt den Musiker für einen gelungen Ton ordentlich schwitzen. Kein Schönfärben, kein totkomprimiertes Scope-Gesülze, sehr geschmackvoll und direkt in der persönlichen Tongestaltung.

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Bei Aktivierung der Gain-Stufe kommt das Volumepoti ins Spiel. Hier kann man sehr schön die hohe Kunst des Verzerrungsgrades mittels des Volumereglers frönen, nach wie vor die organischste Form der Tonformung. Egal wie viele Kanäle du auf deinem Panel zur Verfügung hast, nichts (!) geht über die Arbeit mit dem Volumeregler! Sehr geschmackvoll, wie Palmer diese Stufe abgeglichen hat.

Im Drive-Channel des Palmer Fat 50 Combo geht es klanglich anders zur Sache. Der Grundsound ist weicher, generiert im normalen Mode herrliche Hardrock-Sounds der alten Schule und steigert sich über die zusätzliche Gain-Stufe zu einem hervorragenden Leadsound, welcher die Harmonics wunderbar erfasst und gefühlvoll überblenden lässt.

Dabei sind beide Kanäle sowohl klanglich als auch bezüglich der Lautstärke sehr gut aufeinander abgestimmt. Man hat nie das Gefühl, eine weitere Klangregelung bemühen zu müssen, arbeiten alle vier Grundsounds doch Hand in Hand. Allesamt abrufbar per Fußschalter, dazu noch in verschiedenen Lautstärken und bei Bedarf mit einer gut klingenden Hallspirale versehen, Musikerherz, was willst Du mehr!

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— Stufenlos serieller/paralleler Effektweg —

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Fazit

Mit dem FAT 50 Combo hat Palmer ein echtes Prachtstück in seinem Repertoire. Der Combo vereint die Flexibilität von vier Grundsounds mit dem eigenständigen Charakter des Individuellen wie kaum ein anderer Combo. Der Klang des Palmer Fat 50 Combo ist ausgezeichnet, die Verarbeitung hervorragend. Zubehör und Detaillösungen zeigen die Weitsicht respektive Erfahrung des Herstellers und für ein komplett in Deutschland gefertigtes Produkt verfügt der Verstärker zudem noch über einen äußerst moderaten Abgabepreis.

Für mich ein absoluter Höhepunkt im heiß umkämpften Combosegment, unbedingt antesten!

Test Setup: Flaxwood ÄijaSM57

 

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Konzeption
  • Abstimmung

Minus

  • -

Preis

  • UVP: 820,- Euro
  • Straßenpreis: 749,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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