Jetzt auch bei Bedarf mit vier teilentladenen Batterien!
Bei dem Palmer PWT12 MK2 handelt es sich um ein Netzteil für Effektpedale, welches über unterschiedliche und variable Spannungsausgänge verfügt. Wir haben es auf seine Praxistauglichkeit getestet!
Inhaltsverzeichnis
Das Konzept des Palmer PWT12 MK2
Netzteile für Effektpedale, welche über unterschiedliche Ausgänge verfügen, welche zudem noch eine variable Spannungsabgabe ermöglichen, sind auf den ersten Blick wahrlich nichts Besonderes. Das Auffällige bei solchen Produkten liegt vielmehr in Details, welche je nach Einsatzgebiet extrem wichtig werden können.
Bei dem Palmer Netzteil haben wir es mit einem Produkt zu tun, was sich schon auf den ersten optischen Eindruck von einem Großteil seiner Konkurrenten unterscheidet. Die Rede ist, wie es der Name des Produktes schon vermuten lässt, von der stattlichen Anzahl von 12 Ausgängen, von denen 8 auf 9 Volt fest eingestellt sind und 4 weitere über eine flexible Spannung zwischen 6 und 18 Volt eingestellt werden können.
- Ratgeber: Die richtige Stromversorgung für eure Effektpedale
- Markübersicht: Die besten Netzteile für eure Pedalboards
Bei einem durchschnittlichen Floorboard ist die Erwartung, zwölf unterschiedliche Geräte mit nur einem Netzteil zu versorgen, schon eine sehr reizvolle Vorstellung. Um dies zu ermöglichen, besitzt das Palmer PWT12 MK2 ein mitgeliefertes Netzteil, was insgesamt 2000 mA bei 18 Volt Gleichstrom liefert. Apropos Gleichstrom, das Palmer PWT12 MK2 bietet nur Gleichstrom an, keinen Wechselstrom wie einige Sondergeräte sie benötigen. Des Weiteren handelt es sich bei dem Netzteil um ein Multispannungsnetzteil, was alle Eingangsspannungen zwischen 100 bis 250 Volt verdauen kann.
Beigefügt sind ebenfalls 12 einzelne Verbindungskabel, welche in Standardausführung vorliegen. Dies bedeutet, dass ein Stecker als Winkelstecker und ein Stecker als gerader Stecker konzipiert wurde. Sonderausführungen wie zum Beispiel ein Plus-Minus-Tausch oder andere Steckertypen als die Standard Hohlstift Ausgänge gibt es nicht.
Der Aufbau des Palmer PWT12 MK2
Fangen wir mit der Verarbeitung des Palmer PWT12 MK2 an, welches wie bei vielen anderen Palmer Produkten einmal mehr als hervorragend zu bezeichnen ist. Das Gehäuse besteht aus massivem gefalztem Stahl, welches an den Seiten und der Bodenplatte kleine Bohrungen aufweist, um das Netzteil entsprechend auf den Floorboards zum Beispiel mit Kabelbindern zu befestigen.
Die ersten 8 Ausgänge des Palmer PWT12 MK2 bieten die Möglichkeit, bei 9 Volt maximal 300 mA abzugeben. Dies ist im allgemeinen Trend der letzten Jahre, dass die Pedale immer weniger Leistungsaufnahme haben, ein sehr großzügig ausgelegte Leistungsreserve. Dennoch gibt es einige wenige Pedale, welche aufgrund ihrer Konzeption oder einfach aufgrund der Tatsache, dass sie bereits etwas älter sind, diese Leistungsabgabe benötigen. Hall- oder Delay Pedale wie zum Beispiel das Strymon BlueSky oder auch Multieffektpedale, wie das Line 6 HX Stomp oder das Boss MS-3, wären hier zu nennen.
Gerade bei solchen Stromfressern ist ein Netzteil auf jeden Fall die bessere Wahl. Sollten die Pedale überhaupt in der Lage sein, mit einer 9 Volt Alkaline-Batterie betrieben zu werden, so hätten selbige ungefähr eine Lebensdauer von nur ca. einer Stunde. Alle Ausgänge verfügen über eine LED und zeigen somit auch optisch an, ob eine Stromabgabe vorliegt.
Die flexible Spannungen des Palmer Netzteil
Kommen wir nun zu einer Besonderheit des Palmer PWT12 MK2, den vier Ausgängen, welche ganz rechts am Gehäuse angeordnet sind. Selbige verfügen nicht nur über eine höhere Leistungsabgabe von bis zu 500 mA, sondern auch über eine flexible Spannungsabgabe. Die vier Ausgänge sind über je einen kleinen Drehregler auf der Oberseite des Gehäuses, welcher mittig bei 12 Volt einrastet, stufenlos von 9 bis 18 Volt einstellbar. Zwei davon lassen sich mit einen Y-Kabel (nicht im Lieferumfang enthalten) zusammenschalten und liefern so bei Bedarf bis zu 36 Volt Ausgangsspannung.
Zudem ermöglichen die variablen Ausgänge, den Spannungsabfall alter Batterien zu simulieren. Spätestens seitdem der Gitarrist Eric Johnson vor vielen Jahren in einem Interview verbreitete, dass er den Spannungszustand der Batterie in seinem Verzerrer hören könnte, ist das Experimentieren mit reduzierten Spannungen innerhalb eines Effektpedals eine beliebte Möglichkeit für Soundfetischisten, das Maximum an Klang aus ihrem Pedal herauszuholen. Der Vollständigkeit halber muss allerdings erwähnt werden, dass sich dieser klangliche Effekt letztendlich primär bei Overdrive, Boostern oder Distortion Pedalen widerspiegelt. Die meisten anderen Pedale aus dem Modulations- oder Raum-FX Bereich reagieren auf eine Unterversorgung bzgl. der Spannung schlicht und ergreifend mit einer Nicht-Funktion.
Das Palmer PWT12 MK2 in der Praxis
Der Praxisteil bei Netzteilen ist relativ schnell abgehandelt. Neben der Tatsache, wie stabil ein Produkt und wie sinnvoll seine Konstruktion ist, geht es letztendlich immer nur darum, ob diese Netzteile brummfrei sind. Bei der Beurteilung gibt es natürlich das Problem, dass man immer nur die subjektive Wahrnehmung hat, welche aufgrund der hohen Möglichkeiten von Fehlerquellen sich niemals global übertragen lassen.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass keins meiner Pedale in irgendeiner Form von Netzbrummen betroffen war. Allerdings bitte ich zu berücksichtigen, dass dies je nach Produkt variieren kann. Letztendlich muss man das System innerhalb seines Floorboards überprüfen. Für mich hinterlässt dieses Netzteil jedoch einen hervorragenden Eindruck, sowohl was das Abschirmen von Netzbrummen als auch was die Verarbeitung und die Konstruktion angeht.
Danke für diese Infos zum interessanten und wirklich gut verarbeiteten Produkt! Als Anregung für den gehoberen Anspruch möchte ich noch ergänzen sich unbedingt mal den „PWT 12 IEC“ anzuschauen.
Der genügt auch höheren Ansprüchen mit Kurzschluss- und Überlastungsschutz für alle Ausgänge.😎
@CDRowell Vielen Dank für den Tip, das Netzeil hat auch für mich den interessanteren Formfaktor, aber auch teurer!👍
@Kstreck Besonders, da es das PWT 12 gerade bei Amazon zum Spottpreis gibt.
@Mac Abre …leider nicht die IEC Version, aber das andere Teil iss nen Schnapper 👍 !
@CDRowell interessant. danke!
ach, der PWT12 MK2 ist ja bei Thomann garnicht gelistet…
Hallo, Axel und Danke für den Artikel.
Kleine Frage von einem Netzteil-Neuling. Auf dem Gerät von Palmer steht links beim Eingang „18V DC / 2000 mA“.
Angenommen ich hätte 4 Geräte, die 500 mA verlangen, wäre damit das Netzteil voll ausgelastet oder könnte man dann die Ausgänge 1-8 mit max 300 mA weiterhin betreiben?
@svebur Das stimmt, aber zum einen gibt es vergleichsweise wenige Geräte, von entsprechenden Multi-FXs einmal abgesehen, welche heute noch nach 500mA verlangen und zum anderen varriiert deren Leistungsanforderung auch je nach Einsatz.
Aber es stimmt, die Gesamtleistung kann in der Summe 2000 mA nicht übersteigen.
@svebur Ein versierter Techniker kann die Leistung ohne viele Zusatzteile verdoppeln oder gezielt auf bestimmte Ausgänge konfigurieren.
Kühlung usw. muß evtl. bedacht werden. Aber das führt zu weit…
@mistereddie Danke nochmal für die Infos, Axel und Eddie.
Ich muß gestehen, dass ich mir da über solche Sachen wie Leistung oder Stromaufnahme keine Gedanken gemacht hab.
Bei mir ging das immer so nach dem Motto „Hauptsache 9V kriegt 9V“ und die Stecker sind bestimmt alle genormt, bis ich mit einem Universalnetzteil ein Pedal zerschossen hab.
Seitdem lese ich mehr, bevor ich was kaufe oder anschließe. :)
LG Sven
@svebur Tröste dich, ich habe einmal vor vielen Jahren vom amerikanischen Digitech Vertrieb sehr ausgefallenes Mehrfach Netzteil für die älteren Digitech Produkte bekommen, welche die extrem seltene Anforderung von 1500 mA bei 12V hatten.
Das Netzteil hielt 5 Sekunden und brannte dann durch, da ich Depp nicht darauf geachtet habe, dass es für 120 V ausgelegt war 🤯.
@svebur Hahaha…120V Desaster kenn ich…böööööses Erwachen :-/
Lieber Svebur noch nkleinen Nachschank aus meiner Leidenswelt.
9V Geräte vertragen zumeist auch 12V da dahinter normalerweise eine Begrenzung erfolgt. Denn Intern werden digitale Kreise in der Regel eh mit 5V befeuert. Wenn ein Gerät jedoch nicht genug Strom (Ampere) zu futtern bekommt, kann das Gerät brummen oder das arme Netzteil wird gekocht bis zum Exitus :-(
@mistereddie Danke nochmal an euch beide für die Tipps und die geteilten Erfahrungen. Manchmal ist es echt gut zu hören, dass man mit sowas nicht alleine ist.
Palmerpalmerpalmer…bin immer gut mit deren Zeug gefahren.
die bauen allerlei robuste Kistchen und Problemlöser.
Wichtig ist eine solide Kabelverlegung.
Bei manchen Musikern schlage ich die Hände übern Kopp zusammen. Gerade bei Stromsachen ist dann schnell was kaputt. Verpolung ist absolut unverzeihlich. Da kann Tante Palmer auch nicht helfen.
Nein! ich bin nicht mit denen verschwägert oder so. Ist nur meine Erfahrung aus meiner wilden Pedalzeit :-) Den Palmer Trinity 3fach Umschalter geb ich nicht mehr her.
Danke für die Informationen 👍🏽