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Test: Paul Reed Smith SE One, E-Gitarre

PRS SE One

20. Mai 2008

Lange Zeit galten die Instrumente der amerikanischen Edelschmiede PRS als Wunschtraum vieler Gitarreros, die (leider) nicht über ein entsprechend gut gefülltes Bankkonto verfügen. Beste Hölzer und Hardware – größtenteils in Hand verarbeitet und zu einem neuen, einzigartigen Design verschmolzen – fordern eben ihren Preis. Und dennoch begannen die hochwertigen und hochpreisigen Instrumente einen Siegeszug in der Szene anzutreten, der bis heute nicht abzureissen scheint. Um auch weniger betuchten Musikern die Möglichkeit zu geben, ein PRS-Instrument zu besitzen, entstand die SE-Serie, welche unter strengsten Vorgaben des amerikanischen Mutterhauses in Korea gefertigt wird.

Angeblich soll einer der bekanntesten und überzeugtesten PRS-Endorser, Carlos Santana, Mr. Reed Smith einmal gefragt haben, ob er es sich nicht vorstellen könne, seine Instrumente durch eine Rationalisierung in den Arbeitsabläufen (Stichwort Fernost…) auch einer breiteren Masse an Musikern zur Verfügung zu stellen. Zu einem ausgiebigen Test tritt nun die PRS SE One an: eine Single-Cutaway Gitarre mit lediglich einem Soapbar-Pickup und dem dazugehörigen Volume-Regler – you can´t get more basic!

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-- Die PRS SE One --

— Die PRS SE One —

Lieferumfang/Verarbeitung/Ausstattung

Im Lieferumfang der Paul Reed Smith SE One befindet sich ein gut gepolsterter, hochwertiger Gigbag mit jeder Menge Stauraum und angenehm breiten Schultergurten. Weiterhin findet sich auch ein Einstellschlüssel zur Justage des Halswinkels, von dem ich auch prompt Gebrauch machte, denn das Werks-Setting war leider eher „suboptimal“ und zeigte einen zu schwach gespannten Hals und eine daraus resultierende hohe Saitenlage – und damit eine Bespielbarkeit wie man sie vornehmlich bei günstigeren Westerngitarren erwartet… Nach einer kurzen Rechtsdrehung am Einstellstab des Halses wurde aber dann prompt ein ordentliches Setting erreicht.

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Der Single-Cut Korpus der SE One besteht aus einem zweiteiligen Mahagoniblock und besitzt eine makellose Qualität: Unreinheiten wie Astlöcher sucht man vergebens. Die durchscheinende Lackierung des Testinstrumentes ist Tobacco Sunburst, erhältlich ist die Gitarre aber auch in Vintage Cherry oder in schlichtem Schwarz. Bei unserem Testinstrument ist ein Tortoise-Pickguard auf den Body geschraubt, was den „simplen Vintage-Flair“ der Gitarre noch einmal unterstreicht.

-- Tortoise-Pickguard und Soapbar-Pickup --

— Tortoise-Pickguard und Soapbar-Pickup —

Im Body eingeleimt ist der ebenfalls aus Mahagoni gefertigte Hals mit seinen 22 Bünden. Und hier erfährt man zum ersten Mal die Handschrift der PRS-Vorgaben: Selten habe ich einen so perfekt abgerichteten und sauber gefertigten Hals an einer koreanischen Gitarre gesehen bzw. gespielt! Die Jumbo-Bünde sind sehr sauber eingesetzt und dank der großzügigen Cutaway-Fräsung ist das mühelose Erreichen des 22. Bundes auch für Gitarristen mit größeren Handmaßen garantiert. Lediglich die Qualität des Rosewood-Griffbretts scheint dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein, denn es weist – neben der nicht unbedingt allerbesten Qualität – in den oberen Lagen einige kleinere Beschädigungen auf, die jedoch den Spielfluss nicht beeinträchtigen. Um eine PRS zu diesem Kampfpreis anzubieten, muss man einfach Kompromisse eingehen und solche Details schmälern den positiven Gesamteindruck keineswegs!

-- SE One Griffbrett --

— SE One Griffbrett —

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich nenne auch ein mädel dieser baureihe mein eigen. bis auf einige wenige punkte kann ich dem test nur zustimmen. die angesprochenen verarbeitungsmängel konnte ich bis auf die saitenlage nicht feststellen, auch das brummen des pickup hatte ich nicht. etwas störend ist das hohe gewicht, was aber durch eine gute ausbalancierung deutlich minimiert wird. das griffbrett ist wirklich nicht highclass aber gut gearbeitet.
    die gute ist etwas zickig zu bespielen. dafür ist der sound der aus dem pickup kommt ein echtes brett, fordert aber auch einen entsprechenden verstärker. mein kleiner hughie ist da etwas überfordert, aber auf meinem fender deville nur geil. definitiv etwas für blueser und bluesrocker.
    ein sehr puristisches teil mit einem sehr guten preis/leistungsverhältnis. aber wie gesagt nur für musiker die den „einen“ sound suchen.

    gruss n´blues

    carsten

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe eine weiße One und nach Austausch des Sattels und ein bisschen Feinjustierung der Halskrümmung und der Bridge ist das wirklich richtig viel Spaß fürs kleine Geld! Unfassbar gut verarbeitet und toll zu bespielen. Auf der One übe ich schwierige Passagen denn die zwingt einen zur Konzentration auf das Wesentliche. Sauber greifen ordentliche Dämpfung vernünftige Anschläge: all das belohnt Sie mit super Sounds – und straft Schlampereien und Gehuddel gnadenlos hörbar ab. Reduce to the max: eigentlich braucht es nicht mehr Gitarre und manchmal spiele ich ganze Sets nur mit ihr: dann kann man ganz ins Spielen und die wahnsinnig direkte Reaktion der SE auf Attack und Dynamik eintauchen. It’s Rock n Roll mit der Option auf mehr. P90 und wrap-around Bridge sorgen für direkte und perkussive Sounds. All in your hands: keine Hilfe -aber auch kein Verwässern des Sounds durch Pickups oder Schaltungen. Sehr geil!!

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