Rückseite
Der 6505+ besitzt auf seiner Rückseite einen Einschleifweg, der mit den Buchsen SEND und RETURN Anschluss an ein Effektgerät der Wahl bietet, allerdings ist dieser nicht regelbar, so dass die Pegelanpassungen vom angeschlossenen Effektprozessor vorgenommen werden müssen. Großzügig zeigt sich der Verstärker beim Anschließen von zusätzlichen Boxen, die eine Impedanz von 4, 8 oder 16 Ohm aufweisen können. Die Auswahl für diese verschiedenen Boxentypen wird von einem Schalter übernommen, und es befinden sich zwei Klinkenbuchsen unterhalb dieses Schalters, um die Box(en) der Wahl anzudocken. Weiterhin findet sich an der Rückseite eine XLR-Buchse mit der Bezeichnung „MSDI“ (Microphone Simulated Direct Interface), bei dem es sich um einen Peavey-patentierten Recording-Out zum direkten Anschließen des Amps an einen Mixer oder direkt in die Soundkarte des Computers handelt. Ein GROUND LIFT-Schalter sorgt für das Eliminieren unerwünschter Brummschleifen, welche dann und wann mal an ungünstigen Orten, mit labilem Stromnetz beispielsweise, Aufnahmen aus diesem Recording-Out vermasseln könnten. Für Demo-Aufnahmen und einfache Recordings reicht dieser Anschluss allemal, bei professionellen Aufnahmen im Studio sollte man aber besser zu einem hochwertigen Mikrofon greifen, auch um den Charakter des eingebauten 12″-Speakers oder je nachdem auch der angeschlossenen Zusatzboxen mit einzufangen.
Abschließend gibt es auf der Rückseite neben dem Netzanschluss und einem Fach für eine Schmelzsicherung noch den Anschluss für einen Fußschalter, der sich aber leider nicht mit im Lieferumfang befindet. Mit ihm lassen sich die beiden Kanäle anwählen und zusätzlich für den Clean-Channel noch ein Booster aktivieren, um einen crunchigen Rhythmus-Sound zu erzeugen. Der Reverb-Effekt kann leider per Fuß nicht aktiviert bzw. deaktiviert werden.
Das Bedienpanel
Ein bisschen Retro gibt’s auch beim 6505+, denn die Bedienfront besitzt Mini-Chickenhead-Potis, welche allerdings etwas wacklig auf den Potiachsen sitzen. Und von diesen Potis gibt es eine ganze Menge, denn der Amp besitzt pro Kanal eine eigene Klangregelung, lediglich der Reverb-Regler ist für beide Kanäle zuständig und bezieht sein Signal aus einer Accutronics Federhall-Spirale. Somit sorgen also Frequenzbänder für LOW, MID und HIGH in beiden Kanälen für Klangeinstellungen, zusätzlich dienen die Regler PRE und POST (ebenfalls in beiden Kanälen vorhanden) für die Stärke des Vorstufensignals bzw. der Lautstärke des gewählten Kanals. Doch auch an der Endstufe können noch Soundveränderungen vorgenommen werden, hierzu gibt es für beide Kanäle ganz links an der Bedienfront die Regler PRESENCE und RESONANCE, mit denen die hohen oder tiefen Frequenzen im Klangbild noch einmal korrigiert werden können.
Zwei Taster gibt es auch noch, nämlich einen für das Zuschalten von CRUNCH im Clean-Channel, der andere sorgt für das Umschalten zwischen den Kanälen des 6505+. Optisch angezeigt wird die Kanalwahl durch eine grüne LED im Clean- und eine rote LED im Distortion-Kanal. Und natürlich dürfen auch der Powerschalter sowie ein Schalter für Standby an einem echten Röhrenamp nicht fehlen.
Ich besitze den Amp und kann dem Review nur voll und ganz zustimmen.
Gerade für mich ist der Peavey für dein Preis ein guter „Übergangsamp“ zwischem meinem 30W Roland Cube (Transistor), der im Proberaum leider nicht mehr mithalten konnte und einem Halfstack, den ich mir irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft anschaffen werde.
Das mit dem Clean Kanal ist wirklich schade – wenn ich meinen Pod X3 Live nicht per 4-Kabel-Methode als Cleane Vorstufe an den Peavey anschließen könnte, hätte ich wohl einen anderen Verstärker gewählt. Aber unter diesen Umständen ist er wirklich spitze!