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Test: Peavey 6505 II Head, Röhrentopteil für Gitarre

Der 5150 lebt weiter!

23. September 2025
Peavey 6505 II Head Aufmacher

Peavey 6505 II Vollröhrentopteil für Gitarre

Der Peavey 6505 II ist mehr als ein Metal-Monster – er ist ein moderner Klassiker mit Biss, Punch und Geschichte. Damit liefert Peavey ein kompromissloses Vollröhrentopteil für alle, die High-Gain ernst meinen.

Kurz & knapp
Worum geht es? Der Peavey 6505 II ist ein vollanaloger Röhrenverstärker-Head mit legendärem High-Gain-Sound – die moderne Evolutionsstufe des kultigen 5150.
  • Legendärer Sound: Brutaler High-Gain mit klarer Artikulation – ideal für Metal, Hardcore & mehr.
  • Modernes Handling: Zwei Kanäle, Crunch-Option, Effektweg und präzise Regelmöglichkeiten.
  • Bühnenready: 120 Watt, robuste Bauweise, Fußschalter inklusive – gebaut für Live und Studio.
  • Keine Spielereien: Puristischer Röhrenverstärker ohne digitale Extras – kompromisslos auf Sound getrimmt.

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Peavey 6505 II Head Vollröhrentopteil – ein wenig Historie

Wenn heute über moderne High-Gain-Amps gesprochen wird, fällt der Name „Peavey 5150“ fast zwangsläufig. Entwickelt Ende der 1980er in enger Zusammenarbeit mit Eddie Van Halen, setzte dieser Verstärker einen neuen Standard für aggressive, durchsetzungsfähige Distortion-Sounds, die sowohl im Studio als auch auf der Bühne zahllose Produktionen geprägt haben.

Der 5150 war dabei keineswegs ein reines Signature-Modell für Van Halen, sondern entwickelte sich schnell zu einem universellen Werkzeug in der Rock- und Metal-Szene. Mit seiner Kombination aus Biss, Kompression und klarer Ansprache traf er genau den Nerv der Zeit. Bands wie Machine Head, Trivium oder Killswitch Engage vertrauten auf die brachiale Durchsetzungskraft des Amps – und tun es teilweise noch heute.

Nach dem Ende der Kooperation mit Eddie Van Halen im Jahr 2004 musste Peavey die Bezeichnung „5150“ abgeben. Das Modell wurde daraufhin in „6505“ umbenannt – eine Anspielung auf die Unternehmensgründung 1965 und gleichzeitig der Beginn eines neuen Kapitels. In diesem Zuge entschied man sich auch für eine Weiterentwicklung des Amps: das 6505 II Head. Diese zweite Generation übernahm den klanglichen Kern des Originals, bot jedoch eine verbesserte Bedienbarkeit, differenziertere Kanalstruktur und eine noch präzisere Anpassung an die Anforderungen moderner Spieler.
Peavey 6505 II Head Front

Peavey 6505 II Head

Damit wurde der Peavey 6505 II nicht nur zum legitimen Nachfolger des 5150, sondern auch zum Bindeglied zwischen zwei Epochen: Auf der einen Seite die rohe, kompromisslose Urgewalt des ersten Modells, auf der anderen die durchdachte Weiterentwicklung für den Alltag professioneller Gitarristen. Bis heute gilt das Topteil als fester Bestandteil im Setup zahlloser Musiker, die auf der Suche nach satter Verzerrung mit klar definierter Artikulation sind. Dabei bleibt der Amp seiner Herkunft treu: ein Arbeitstier für harte Stile – gemacht für extreme High-Gain-Sounds.

Im folgenden Testbericht zeigt sich, ob das aktuelle Modell die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern seinem legendären Ruf auch heute noch gerecht wird.

Facts & Features

Schon beim Auspacken des Peavey 6505 II fällt die schiere Präsenz des Amps auf – was für ein Trümmer! Mit knapp 25 kg Gewicht, schwarzem Tolex-Überzug und Metallfront im Lochblechdesign wirkt das Topteil wie ein Relikt aus der Blütezeit amerikanischer Röhrenboliden: massiv, kompromisslos, ohne modische Designspielereien. Die markanten Chickenhead-Knöpfe verleihen dem Frontpanel Retro-Charme und sind auch auf dunklen Bühnen gut ablesbar.

Das Layout ist klar strukturiert: Jeder der beiden Kanäle verfügt über eigene Regler für Gain, Volume, Bass, Mid und Treble. Zusätzlich gibt es Presence- und Resonance-Regler zur Feinabstimmung der Endstufencharakteristik. Die Potis laufen mit gesundem Widerstand – nicht zu leichtgängig, aber auch nicht störrisch.

Unter der Haube: sechs 12AX7-Röhren in der Vorstufe, kombiniert mit vier 6L6GC-Endstufenröhren – klassisch US-amerikanisch. Der Röhrentausch gelingt durch den rückseitigen Aufbau relativ einfach. Die Platinen und Lötstellen sind robust verarbeitet. An Anschlüssen bietet der Amp alles Wichtige: seriellen Effektweg mit Send und Return sowie Impedanzwahl für 4, 8 oder 16 Ohm – damit lässt sich nahezu jede Boxenkonfiguration betreiben.

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Peavey 6505 II Head back

Blick auf die Rückseite des Peavey 6505 II Head

Praxistauglich zeigt sich der mitgelieferte Fußschalter: Er schaltet nicht nur zwischen den beiden Kanälen, sondern aktiviert auch Crunch, Reverb und Effektweg. Dank des 7,6 m langen Kabels bleibt genug Bewegungsfreiheit auf der Bühne. Weitere clevere Details: robuster Kaltgerätestecker mit Kabelsicherung, stabile Metallgriffe an den Seiten. Peavey bleibt dem Purismus treu – keine digitalen Extras, keine Schnörkel. Nur purer, brutaler Röhrensound.

Der Peavey 6505 II im Praxis-Check

Sobald man den Peavey 6505 II Head mit einer Box verbindet und die ersten Akkorde spielt, wird klar, warum dieser Amp seit Jahrzehnten in der Metal- und Hardrock-Szene als Referenz gilt. Schon im Clean- bzw. Rhythm-Kanal überrascht er: Trotz seines Rufs als High-Gain-Bolide lassen sich hier durchaus brauchbare Clean-Sounds erzeugen – vorausgesetzt, der Pre-Gain bleibt moderat und der Bright-Schalter ist aktiv. Mit Singlecoils klingt’s glockig, mit Humbuckern eher rau und komprimiert. Ideal für cleane Arpeggien oder dynamische Crunch-Sounds.

Der Crunch-Schalter erweitert die Klangpalette um kernige Classic-Rock-Zerre – ein Bereich, den man dem 6505 II nicht unbedingt zugetraut hätte.

Spätestens im Lead-Kanal wird klar, wofür der Amp geliebt (und gefürchtet) wird: kompromissloses High-Gain mit endlosen Sustain-Reserven und massiver Durchsetzungskraft. Die Gain-Struktur ist tight, differenziert und macht selbst schnellstes Picking transparent. Palm-Mutes drücken brutal, Riffs stehen wie Beton, Soli singen mit endlosem Sustain. Trotz aller Verzerrung bleibt der Ton definiert – vorausgesetzt, Gitarre und Technik stimmen.

Ein großes Plus ist die Dynamik: Der Amp reagiert auch bei hohen Gain-Werten auf Spielweise und Volume-Poti. Zurückgenommen gespielt, klart der Ton auf, ohne seinen Charakter zu verlieren. In der Praxis bedeutet das: „Viel Gain“ oder „monströs viel Gain“ – mehr Auswahl braucht’s oft nicht.

Der Effektweg arbeitet verlustfrei und transparent. Reverb, Delay oder Modulation lassen sich problemlos integrieren – besonders bei komplexeren Setups ein echter Vorteil. Der Fußschalter erlaubt die bequeme Steuerung aller wichtigen Funktionen – auch live absolut praxisgerecht.

Lautstärke & Headroom

Mit 120 Watt aus vier 6L6-Röhren ist der 6505 II unfassbar laut – kein Amp für Wohnzimmerlautstärke. Selbst bei halb geöffnetem Master regnet es Dezibel. Für kleinere Bühnen oder Studiosessions ist Fingerspitzengefühl bei Master- und Post-Gain gefragt. Auch bei moderaten Pegeln liefert der Amp seinen Charakter, nur mit weniger Schub. So geschehen bei mir – im Wohnzimmer. Oder war’s das Büro?

 

Peavey 6505 II Head_side_right

Peavey 6505 II Head – Klangbeispiele

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Fazit

Das Peavey 6505 II Topteil bleibt auch in seiner aktuellen Ausführung ein kompromissloser Vertreter harter Sounds. Verarbeitung und Ausstattung bewegen sich auf solidem Niveau und die charakteristische Gain-Struktur sorgt für jenen druckvollen, direkten Ton, der das Modell seit Jahrzehnten prägt. Trotz seines Rufes als reine Metal-Maschine erweist sich der Amp als flexibler, als man zunächst annehmen könnte, insbesondere dank der EQ-Sektion und des Resonance/Presence-Duos. Wer allerdings feinzeichnende Clean-Sounds oder Bedroom-taugliche Lautstärken erwartet, wird hier kaum glücklich werden. Für laute Bühnen, Proberäume und Studioeinsätze im Rock- und Metal-Bereich bleibt der 6505 II jedoch nach wie vor eine feste Größe.

Plus

  • legendärer High-Gain-Sound
  • enorme Lautstärkereserven
  • robuste Verarbeitung
  • Resonance- und Presence-Regler für präzisen Endstufen-Sound

Minus

  • Eigengewicht nicht unerheblich
  • Clean-Sounds nur eingeschränkt nutzbar

Preis

  • 1.429,- Euro
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Peavey 6505 II Head
Peavey 6505 II Head
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