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Test: Peli 1500-004-110 Equipment-Koffer

Der perfekte Stage-Koffer für Zubehör

2. Januar 2009

Männer der Tat, wer meine Reviews etwas genauer studiert, kann relativ leicht mein Faible für massive und sichere Verpackungen im Instrumentalbereich, sprich Cases, respektive Flightcases, heraus lesen.

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Zu viele wertvolle Produkte habe ich schon in meinen unbedarften Beginner-Tagen aufgrund von eigenen Ladefehlern, oder schlimmer noch, Handhabungsfehler Dritter zerstört, oder aber sie wurden so stark verkratzt, verbogen oder verbeult, auf dass ihr Wert oder aber ihre Verwendungsfähigkeit ins Bodenlose fiel.

Eins jedoch hat mich immer bei der Verwendung von mehrschichtigem Plywood gestört, die Bauart-bedingte zum Teil massive Zunahme des Gewichtes. Je nach Casegröße und Verarbeitungsqualität übersteigt das Gewicht der Verpackung das Netto-Gewicht des Inhaltes um ein Vielfaches, was bei einer entsprechenden Backline gerne einmal für Probleme sorgen kann.

So erinnere ich mich noch sehr gut an meine letzte Europa-Tournee, welche ich mit meiner Band DOMAIN absolvierte und uns der Fahrer des Nightliners bereits vor Tourbeginn darüber in Kenntnis setzte, dass unsere Backline aufgrund unserer „ordentlichen“ Verpackung das Gewicht des mit mehreren Tonnen belastbaren doppelachsigen Hängers um Einiges überschritten habe…

Von daher ist die Industrie schon immer auf der Suche nach einem hochbelastbaren Kunststoff, welcher zwar über eine vergleichbare Festigkeit wie Schichtholz verfügt, jedoch in Sachen Gewicht deutlich leichter daher kommt.

Einer der Anbieter selbiger Produkte ist die amerikanische Firma Peli, welche mit einer umfassenden Produktpalette für nahezu jede handelsübliche Größe ein passendes Case oder Koffer im Angebot hat.

Mir liegt zum Test ein Koffer mit der ausufernden Produktbezeichnung 1500-004-110 vor.

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Konstruktion des Peli 1500-004-110 Equipment-Koffer

Peli rühmt sich mit der Verarbeitungsqualität des amerikanischen Militärs und bescheinigt seinen Produkten eine stoßfeste, wasserdichte und öl-/fettabweisende Konstruktion. Zudem verbaut der Hersteller aufgrund seiner starken Abdichtung ein Druckausgleichsventil, welches insbesondere in Flugzeug-Stauräumen von Nöten ist.

Der schwarze Koffer kommt mit den Innenmaßen 43,2 cm x 29,0 cm x 15,6 cm, den Außenmaßen 47,0 cm x 35,7 cm x 17,6 cm und einem Gewicht von nur 4 kg daher. Das Gewicht ist umso erstaunlicher, als dass bereits mein Flightcase Aktenkoffer, welcher nur aus 7 mm Schichtholz und nur mit kleinen Metallecken gefertigt wurde, bereits das gleiche Gewicht besitzt und dabei ca. 50% weniger Staufläche eröffnet.

Der Peli Koffer ist meinem massiven Tragegriff der Marke extra-heavy-duty bestückt und besitzt an der unteren Grifffläche eine weiche Gummimischung, um die Griffigkeit zu erhöhen.

Das gesamte Gehäuse inklusive Griff verfügt im Gegensatz zu vielen Griffen oder Gehäusen, welche mir aus Fernost-Fertigung in der letzten Zeit unter gekommen sind, über keinerlei (!) Ausdünstungen von Lösungsmitteln oder gar Weichmachern. Sehr gut! Ihr glaubt nicht, was ich teilweise für Stinkdrüsen in der letzten Zeit zum Test vorliegen hatte.

Verschlossen wird der Koffer von zwei kombinierten Kipp-/Schnappverschlüssen, welche einen äußerst langlebigen Eindruck vermitteln. Dabei werden alle beweglichen Kunststoff-Teile wie bei einem handelsüblichen Scharnier über eingelassene Metallsplinte geführt. Dies verhindert, dass der Kunststoff mit jeder Bewegung, ähnlich eines Nagels, den man mehrfach hin und her verbiegt, einen Teil seiner Stabilität verliert.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere von euch an die Gibson-Gitarrenkoffer aus den Achtzigern, gerne auch als „Lenor-Flaschen“ bezeichnet. Selbige hatten genau dieses Problem und führten unweigerlich im Laufe der Jahre zu einem Abbrechen der Schnappverschlüsse.

Links und rechts neben den Verschlüssen wurden metallverstärkte Löcher gesetzt, bei denen der Peli bei Bedarf mit normalen Vorhängeschlössern gegen unbefugtes Öffnen gesichert werden kann.

Der Koffer verfügt von seiner Konzeption her über einige Details, welche sofort erkennen lassen, dass bei der Konstruktion ein gehöriges Maß an Erfahrung im Spiel gewesen ist. So wurden zum Beispiel die rückseitigen Aufsteller, welchen den Koffer in der Vertikalen halten, an den Seiten im ca. 70 Grad Winkel abgeschäftet, um das Umlegen zu vereinfachen und dem Koffer dennoch genügend Standfestigkeit zu verpassen.

Oder aber die Tatsache, dass der Deckel, wenn er geöffnet wird, an einen Druckpunkt gelangt und nur mit etwas Kraft zur völligen Öffnung zu bewegen ist. Dies verhindert, dass der Deckel in geöffnetem Zustand bei einem unbeabsichtigten Aufrichten des Koffers herunter schlägt und Inhalt, oder der Koffer selbst, beschädigt wird.

Um den Inhalt des Koffers vor Feuchtigkeit zu schützen, wurde in den Deckel eine Gummilippe eingelassen, welche bei Schließen des Koffers bündig anliegt und so den Koffer komplett abdichtet.

Auf der Innenseite des Deckels wurde Noppenschaumstoff angebracht, welcher aber nur festgeklemmt ist und nicht geklebt wurde. Ich persönlich halte diese Konzeption nicht für die optimale Befestigung, da sich der Schaumstoff bei leichtem Zug recht leicht nach unten löst. Bei Bedarf kann man das Ganze aber schnell mit etwas Spezialkleber oder auch mit doppelseitigem Klebeband befestigen.

In der Transportwanne wird vom Werk aus ein frei konfigurierbarer Bodenteiler angebracht, welcher sich aus vier langen und neun kurzen Einzelelementen zusammensetzt. Diese können nun mittels Klettband individuell für unterschiedlich große Einzelfächer zusammen gesetzt werden. Eine einfache und dennoch sehr effektive Lösung.

Die einzelnen Elemente sind hochwertig verarbeitet, mit einer wasserabweisenden Kunstfaser überzogen und bestehen im Inneren aus einen nachgiebigen Kunststoff-/Gummi Mix.

Der Peli 1500-004-110 Equipment-Koffer in der Praxis

Um den Koffer direkt mal auf seine Wasserdichtheit zu prüfen, habe ich ihn heute morgen einfach mit unter die Dusche genommen! Langhaariger Zottel mit Equipmentkoffer im Bad, den Gesichtsausdruck meiner Frau hättet ihr sehen müssen.

Aber was soll ich sagen, weder Wasser noch Seife drang in das Innere des Koffers vor, die Gummilippen sorgten für eine praxisgerechte Abdichtung.

Des weiteren folgte Trampolin-Springen auf den Kanten, den Seitenteilen und auf der Mitte des Koffers. Auch wenn ich mit meinen 71 kg nicht gerade zu den massiven Vertretern meiner Zunft gehöre, auch hier keinerlei Nachgeben, Verbiegen oder gar Brechen zu vernehmen.

Durch den flexiblen Bodenteiler kann man den Koffer individuell auf seine persönlichen Transport-Bedürfnisse konfigurieren. Egal ob man primär Mikrofone, Kabel, D.I.-Boxen, Saiten, Bottlenecks, Notenständer, Übungsverstärker, FX-Pedale oder was auch immer transportieren möchte, ich habe nichts gefunden, was ich nicht in dem Peli unterbringen konnte, vorausgesetzt, es übersteigt nicht das Innenmaß.

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Fazit

Der Peli 1500-004-110 Equipment-Koffer hat mich auf ganzer Linie überzeugt!

Die Ausführung ist absolut road-tauglich, bestens verarbeitet und verfügt über sehr gute Detaillösungen, welche auf eine praxisgerechte Ausrichtung schliessen lässt.

Zudem ist der aus Kunststoff gefertigte Koffer deutlich leichter als ein vergleichbarer Schichtholzkoffer und schont damit Rücken und Benzinkostenrechnung.

Ob man dann auch bereit ist, den, wenn auch gerechtfertigten, High-End-Preis des Produktes zu bezahlen, muss jeder selbst für sich herausfinden.

Plus

  • Verarbeitung
  • Gewicht
  • Konstruktion
  • frei konfigurierbarer Bodenteiler

Minus

  • Deckelschaumstoff nur geklemmt

Preis

  • 222,-€
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