Praxis & Sound
Die Handhabung des Bass Buddy gestaltet sich erwartungsgemäß denkbar einfach. Das kleine Kästchen benötigt keine große Standfläche und findet selbst auf dem engsten Schreibtisch Platz. Zudem ist es nicht einmal zwingend notwendig, einen freien Steckdosenplatz zu finden, wenn man das Gerät mit Batterien betreibt. Natürlich ist die Nutzungsdauer im Batterie-Betrieb zeitlich limitiert. Jedoch wurde der Bass Buddy im Test über mehrere Tage hauptsächlich mit Batterien genutzt und es war kein Wechsel der 9-Volt-Blöcke nötig. Dabei ist die Lebensdauer der Batterien selbstverständlich stark von der jeweiligen Nutzung abhängig. Wird zum Großteil die integrierte Endstufe mit einer externen Box genutzt, ist ein Batteriewechsel deutlich rascher vonnöten.
Ist der Phil Jones Bass Buddy BB1 letztendlich fachmännisch mit einem Instrument der Wahl verkabelt und sind die Fragen zu Energieversorgung und Monitoring geklärt, kann es auch schon los gehen. Nach Betätigung des Power-Schalters wird die Aktivierung über eine kleine LED bestätigt und der Bass Buddy beginnt still und leise, seine Arbeit zu verrichten. Denn einen integrierten Lüfter sucht man bei diesem Preamp mit der 10W Endstufe verständlicherweise vergebens, da sich die Wärmeentwicklung entsprechend in Grenzen halten sollte.
Schon nach den ersten Minuten lässt sich der zu Beginn erwähnte Marketing-Slogan „Phil Jones – Pure Sound“ absolut bestätigen. Egal, ob man den Bass Buddy über Kopfhörer oder eine Box abhört, der produzierte Klang, der aus diesem Kästchen heraus kommt, lässt sich nicht besser beschreiben als mit dieser nüchternen und pragmatischen Beschreibung „Pure Sound“.
Natürlich kommt es hinsichtlich des klanglichen Grundcharakters auf den persönlichen Geschmack an und da gehen die Meinungen bekanntermaßen weit auseinander. Wer aber einen äußerst unverfälschten, trockenen und klaren Basssound wünscht, bei dem der charakteristische Klang des Instruments im Vordergrund steht und nicht der Verstärker selbst, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Wer darüber hinaus am Sound feilen will, dem stehen neben der Klangregelung am Instrument noch der grafische 5-Band-EQ und der Kompressor am Bass Buddy zur Verfügung. Diese potenzieren die klanglichen Möglichkeiten um ein Vielfaches. Jedoch ist bei der Bedienung des grafischen EQ etwas Vorsicht geboten, sofern man genetisch bedingt mit sogenannten „Wurstfingern“ ausgestattet ist. Da die Regler mit den dicken Köpfen ziemlich dicht bei einander sitzen, sollte man beim Bedienen Vorsicht walten lassen und genauer hinsehen, um nicht aus Versehen an den benachbarten Pins hängen zu bleiben. Zudem sei erwähnt, dass der integrierte Kompressor sehr dezent eingreift und selbst in maximaler Stellung äußerst zurückhaltend agiert. Künstlich aufgepumpte Slap-Sounds als Beispiel sind somit nur mit einem zusätzlichen Kompressor-Effektgerät umzusetzen.
Getrübt wird das Klangbild lediglich von einem leichten und kaum wahrnehmbaren Grundrauschen, das im Betrieb mit einem Netzteil etwas prägnanter ist als im Batteriebetrieb. Dies ist allerdings so hintergründig, dass es zwar erwähnt sein sollte, nur kaum ins Gewicht fällt.
Phil Jones Bass Buddy BB1 – Klangbeispiel 1 Phil Jones Bass Buddy BB1 – Klangbeispiel 2 Phil Jones Bass Buddy BB1 – Klangbeispiel 3 Phil Jones Bass Buddy BB1 – Klangbeispiel 4 Phil Jones Bass Buddy BB1 – Klangbeispiel 5
Ich mag den Sound. Ich könnte mir das Teil nach Anhören der Soundbeispiele auch gut als Luxus-DI Box für das Studio vorstellen. Das sollte vielleicht der „Positiv“-Liste noch hinzugefügt werden.