Test: Phonic P8A

Während die Läden voll von günstigen kleinen und mittelgroßen Nahfeld-Lautsprechern sind, gibt es nur wenige Hersteller, die im unteren Preisbereich aktive Studiomonitore mit 8“ Woofer anbieten. Die Phonic P8A ist in etwas so groß wie die Genelec 1031 und der Aufbau scheint ihr ebenfalls wie aus dem Gesicht geschnitten.

Die Frontpartie ist von einem großen Tief/Mittelton-Chassis, dem 1“ Metall-Hochtöner und den beiden Bassreflex-Schlitzen geprägt. Die Hochton-Kalotte sitzt in einem Waveguide in dem auch die Power/Peak-Led untergebracht ist.

– Phonic P8A –

Auf der Rückseite findet man verschiedene Potis und Schalter für die klangliche Anpassung der P8A. Mit dem Input-Level kann man die Eingangsempfindlichkeit auf das angeschlossene Gerät im Bereich +/- 6 dB abstimmen. Der Low-Match Schalter setzt die untere Grenzfrequenz auf bis zu 100 Hertz herauf, wenn man z.B. gleichzeitig einen Subwoofer betreiben möchte. Das Room-Compensation Poti regelt die Lautstärke der tiefen Frequenzen, während der High-Match Schalter die hohen Frequenzen regelt. Diese Einstellmöglichkeiten sollten in aller Regel immer auf Null stehen, es sei denn man hat einen wirklich problematischen Raum, in dem man die Boxen aufstellt. Aber auch dann sollte man lieber den Raum akustisch ausstaffieren, als den Frequenzgang der Box zu verbiegen.

Die P8A ist ein so genanntes BI-Amplified System, es gibt also je eine Endstufe für Hochtöner und Tieftöner. Beide Endstufen sind mit einer Limiterschaltung versehen um Überlastungen zu vermeiden. Die grüne Power-LED leuchtet dann in diesem Fall rot.

Als kleines Bonus-Feature gibt es einen Auto-On Power Mode, der die Box automatisch abschaltet, wenn nur ein sehr leises Eingangssignal anliegt. Sobald das dann lauter wird, schaltet sich die Box an.

– Die Rückseite der P8A –

Klang

Klanglich hat die P8A trotz ihres günstigen Preises verblüfft. Aufgrund der Größe des Chassis und des Gehäuses ist der volle Frequenzbereich, der für Musik wichtig ist, abgedeckt. Der Tiefbass-Bereich reicht bis auf ca. 45 Hz herunter und wird dabei im Gegensatz zu kleineren Boxen recht voluminös dargestellt. Der kritische Übergang zwischen Tief- und Hochtöner ist ordentlich gelungen und auch die Hohen Frequenzen werden zufrieden stellend abgebildet. Es gibt also kaum nennenswete Schwachpunkte, wenn man den günstigen Preis betrachtet.

Verglichen mit z.B. einer Genelec 1031 oder auch einer ADAM P11A merkt man jedoch sofort, dass die Phonic P8A ein viel teureres System nicht ersetzen kann. So ist die Stereo-Ortung und die Tiefen-Ortung etwas schwächer ausgeprägt. Die Directivity der P8A ist jedoch recht gut.

Prinzip-Bedingt klingt der Metall-Hochtöner im Vergleich zu den ADAM oder Samson Rubicon Bändchenhochtönern relativ hart. Nach einer recht kurzen Eingewöhnungsphase hat man sich aber schnell eingehört und kann auf den Boxen sehr gut abmischen.

Aufgrund der leistungsfähigen Endstufen geht der Box auch bei sehr hohen Lautstärken nicht so schnell die Puste aus.

Mitbewerber

Der direkte Mitbewerber dürfte die Behringer P2031A sein, die in etwa die gleichen Features hat. Die Fostex PM-2 und die Event TR-8 liegen Preislich etwas höher. Im laufe des Jahres kommt noch eine 8“-Version der Samson Rubicon, die R8a, auf die wir schon gespannt warten.

Fazit

Abschließend kann man die P8A nur empfehlen. Zu diesem Preis gibt es eigentlich keine Minuspunkte. So eignet sich die P8A für alle Homestudios, die Budget-bewußt einkaufen müssen. Der große 8“ Woofer erfüllt auch anspruchsvolle Erwartungen an den Bassbereich, der schließlich für jede Musikrichtung wichtig ist. Meine Empfehlung lautet: lieber ein wenig mehr Geld für solch große Lautsprecher ausgeben, als sich zwei kleine billige Brüllwürfel ins Studio zu stellen. Denn neben gutem Audio-Interface und guten Mikrofonen sind die Abhör-Monitore mit das wichtigste in jedem Studio.

PLUS

++++   Preis/Leistungs Verhältnis 
+++     Klang
++       Bassbereich
+          auch recht hohe Lautstärken möglich

MINUS          

—        Powerschalter schlecht zugängig

Preise (Paar)

UVP:                          459 Euro
Straßenpreis:     ca. 400 Euro