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Fazit

Eigentlich war es klar, dass dieser Test außer Konkurrenz stattfinden wird, denn die Mehrheit von uns DJs wird niemals auf einem DJM-TOUR1 spielen, noch weniger darüber nachdenken, in ein solches Modell zu investieren. Man hört so Stimmen, Robin Schulz hätte investiert. Nun, ob ja oder nein, es bleibt bei der Tatsache, dass der Pioneer DJM-TOUR1 wie auch das komplette TOUR-Setup außer Konkurrenz fährt, es gibt keine Produktreihe, die diese Alleinstellungsmerkmale ebenso für sich beanspruchen kann – es gibt allerdings auch kein DJ-Setup, welches zwischen 16.000,- und 26.000,- Euro kostet.

Sollte sich also nun wirklich jemand fragen: Ist das Gerät den Preis von 6.000,- Euro wert? Nein, auf keinen Fall. Die Mehrfunktionen sind für den DJs selbst zwar schön, in keinem Fall aber rechtfertigt das den Preis, der aktuell rund dreimal so hoch ist wie der des DJM-900NXS2. Nun, durchgesickert ist, dass man wohl damit rechnet, nicht mehr als 3 bis 5 Setups pro Land zu verkaufen – das wiederum lässt die Entwicklung und Produktion in einem neuen Licht erscheinen. Die Refinanzierung läuft hier definitiv nicht über die Masse – somit muss der Preis höher liegen.
Und natürlich steckt hinter dem Preis auch Politik – ausgerichtet auf große Festivals und Ausstatter solcher. Sollte der Preis dabei extra höher sein? Nun ja, vielleicht nicht extra, aber zumindest muss man hierbei keinen Preiskampf beginnen. Wer Gagen für einen Act im teils 6-stelligen Euro-Bereich zahlt und davon einige an einem Wochenende bucht, der kann auch brutto rund 25.000,- Euro für Technik zahlen.

Braucht man den DJM TOUR1? Also generell finde ich die Idee hinter einigen Lösungen sehr gut.
Neutrik Ethercon-Buchsen für die Netzwerkkabel ist die einzige sinnvolle Lösung und Pioneer DJ zeigt hier, dass es machbar ist. Nicht nur beim DJM, sondern auch bei den CDJ-Modellen. Bitte sowas bei den zukünftigen „normalen“ Spitzenmodellen auch machen – alles andere ist am Markt vorbei und den Produkten nicht würdig. AES/EBU als digitale Schnittstelle wurde ausreichend besprochen – immer, nur noch, nie wieder Analog raus. Der AUX-In ist praktisch, ohne Frage, der zweite separate Kopfhörer-Weg ebenso und die Send- und Return-Anschlüsse oben zu haben vereinfacht Vieles – keine 6.000,- Euro Wert jedoch.

Das Display? Brauchen tut man es nicht. Die Bildschirme der CDJ-2000NXS2 sind ausreichend. Trotzdem muss ich zugeben, ist nicht so verkehrt. Gute Übersicht, große Wellenformen, große Tracklisten, einfache Handhabung. Ja man fühlt sich wie an einer Registrierkasse und der Bildschirm könnte die Sicht nehmen, aber wenn ein Star-DJ vor x-tausend Menschen auf einem Festival spielt, sehen die, die hinschauen, den DJ am Ende doch eh nur noch an der LED-Wand hinter ihm, eingefangen aus guten Blickwinkeln durch Kameras. Da fällt der Bildschirm auch nicht mehr auf.

Unterm Strich: Gute Funktionen, die ich mir bereits beim DJM-900NXS2 gewünscht hätte. Der Touch-Bildschirm überzeugte trotz anfänglicher Skespis, auch wenn ich zugebe, dass er nicht notwendig gebaucht wird. Nice to have, aber nicht zwingend notwendig.

6.000,- Euro, keiner von uns wird überlegt haben, diesen Mixer zu kaufen – so kann man außer Konkurrenz auch hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses sagen: Guter Mixer, das ist der DJM-900NXS2 ja alleine schon, dazu noch ein qualitatives Update für einige Anschlüsse, mehr Funktionen und das Display.

Plus

  • großzügige Übersicht über Track-Listen und Wellenformen
  • einfaches Handling durch Touch-Display
  • AES/EBU-Ausgang
  • Ethercon-Buchsen
  • separater Kopfhörer-Kanal
  • Aux-In und Send- und Return-Anschlüsse an Oberfläche

Minus

  • Wäre dieser Test unter der normalen Konkurrenzsituation geschrieben worden, würde hier "Preis-Leistungs-Verhältnis" stehen

Preis

  • Ladenpreis: 5.999,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    FLTRHND

    GEstern gerade ein Boileroom Set von ZADIk gesehen. Irgend ein Festival grauer Himmer, hinter ihm die Massen, der Techno hat geballert. Nur er zwei Plattenspieler und n Mischer, er war Teil der Crowd. Und jetzt stell ich mir vor er hätte mit dieser Monstrosität auflegen „dürfen“. Sorry, das Ding schaut aus wie der Regieplatz bei der Tagesschau und damit extrem lächerlich als DJ Setup…kann damit niemanden wirklich ernst nehmen.

    • Profilbild
      tobymoby

      @FLTRHND :D genau das habe ich mir ähnlich auch gedacht! Ein Produkt was die Welt nicht braucht!

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    [P]-HEAD AHU

    Ich stelle mir grad die DJs vor, wenn die an so ein Set kommen, zuhause eben ganz normale Technik haben, evtl. auch mit Rechneranbindung etc. Wie soll man denn auf Anhieb und ganz frisch mit diesem System klarkommen, so das man noch ein kreatives Set liefern kann. Ist in der Tat ein bißchen komisch. Wenn Pioneer ein stylisches Urinal am Set entwickeln würde, wäre das vielleicht notwendiger als so eine Raumschiffkanzel.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @York_vom_Ork Das klingt auf jeden Fall nach einem guten Plan. Also auch die Reserve-Option. Nur ein Gerät wechseln wäre albern – man sollte da schon direkt auf ein kompettes Setup wechseln können. Unterstütze ich! :)

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    Rough

    Meine Güte, bei diesen Monster herrscht der Mammon „höher, dicker, breiter“. Der Mugge ist das sicherlich nicht zuträglich, soviel ist klar. Vorallem für mich als Minimal-Fan der ersten Stunde, eine Horrorvorstellung.

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    Stephan Merk RED

    Das Ding soll wahrscheinlich zunächst mal der Image-Pflege dienen nach dem Motto: Guckt mal was wir können. Ist doch im High-End-Bereich bei der HiFi-Industrie nicht anders. Da wird dann so getan, als verkaufe man die Dinger am Fließband und spricht im nächsten Satz von einer jahrelanger Reifezeit bei vollständiger Handwicklung von Spulen. Nur während das in den 80ern und 90ern abseits des Internet alles noch beeindruckt hat ist die Frage, ob diese Entscheidungen heute noch sinnvoll sind. Ich bin kein DJ, aber schaue ich mir den Pioneer-Stand auf der Musikmesse an hat das schon für das Genre sicher was göttliches. Da finde ich obigen Vergleich mit den Plattenspielern schon ganz gut, da könnte man sicher auch eine Diskussion vom Zaun brechen, was das wahre DJing ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele jedwede digitale Technik als Spielzeug abtun, einschließlich dieser teuren Kisten.

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    DJ Ronny

    Ich denke mal, dass Pioneer hier ein Zeichen setzen will. Ich sehe das so. Heute ist es für einen jungen Menschen, der Arbeit hat und DJ sein will, kein großes Problem, sich technisch gut aus zu rüsten. Wenn ich an andere Hobbys denke, z.B. Fotografie, dass kann genauso teuer werden.
    Also wird eine Marktforschung ergeben haben, hier muß was exklusives her. Es gibt ja auch exklusive Clubs und Djay’s. Bei den Djay’s meine ich nicht mal die aus den Top 100. Ein bekannter junger Mensch von mir, leider lebt er nicht mehr, ist für den Abend zwischen 2000 und 5000 Euro als no Name, Ersatz Dj durch halb Europa und Nordafrika unterwegs gewesen. Leider hat er nicht für Technik und das Leben investiert. Aber ich schweife ab.
    Ich denke es war an der Zeit, das es so etwas gibt. Es wird kein Massenprodukt. Aber jeder Unwissende wird staunen und wenn er nichts weiß, so weiß er sicher den Preis. Ich bin kein Pioneer Fan, kann mir aber vorstellen, dass sich sehr gut damit arbeiten läßt. In dem Sinne, habt Spaß mit dem was ihr tut.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @DJ Ronny Ist es denn so, dass die Besucher im Club überhaupt für die Hardware Interesse zeigen? Als Beispiel gibt es Gitarristen, die auf die signierten Knopfler-Gitarren abfahren, weil sie eben Gitarre spielen. Nur so wie Du das schreibst klingt es, als sei jeder Club-Nerd gerne DJ und das kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Wenn so ein Ding in der Ecke steht könnte das einzige Imposante die Größe sein, egal welcher Name drauf steht. Nur kann der Ottonormal-Besucher mit dem Begriff Pioneer sicher mehr anfangen als mit Stanton oder Reloop. Vergleich, meine passiv hörenden Musikfreunde ist es sicher egal, ob Keith Emerson auf einem MiniMoog oder sonstwas klimpert, hauptsache es gefällt. Ich stelle mir gerade einen Club mit diesem Pioneer-Ding und einem grottigen DJ vor…

  6. Profilbild
    DJ Ronny

    Ein Club, der sich so was für die DJ’s hinstellt, wird keinen grottig schlechten ran lassen. Ich gebe dir Recht, es ist völlig egal, mit was Musik gemacht wird, Hauptsache es gefällt.

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    York_vom_Ork

    Grundsätzlich ist gehts ja um das Image.

    Ist ja bei den Autofirmen auch so.
    Da haben ja auch einige Mittel -und Kleinwagen Hersteller einen Sportwagen, der sich nur ein paar 100mal über eine mehrere Jahre verkauft im Programm,

    Vom Ansatz her würde mich aber das technische im Pioneer Mixer interessieren, -Die Möglichkeit ein Display anzuschliessen müsste doch -theoretisch- auch beim „Normalmodel“ bereits integriert sein, nur sind die Anschlüsse nicht nach aussen gelegt (vielleicht habe ich das aber im übrigen Bericht überlesen?). Dann fände ich den Preisunterschied vom Tour zum Normalo Produkt aber auch zu Extrem, weil dann die Entwicklung hierfür bereits wahrscheinlich finanziell im Grundmodell mit umgelegt wurde? Für ein Display würde ich persönlich für so ein Grösse nicht mehr als 300-500Euro Aufschlag bezahlen. Gut hier ein Anschluss mehr dort eine kleine Modifikation sind doch auch nur wenige hundert (250 Euro?) Wert (diskutabel), da auch diese Sachen in der Entwicklung wie bereits erwähnt bereits im Entwurf mit Berücksichtigt wurden, da wird ja sicher nicht eine total andere Platine/Board drinstecken, als in dem anderem Model (?)

    Nicht destotrotz finde ich es schön das ein Hersteller es wagt so ein komplettes und „rundes“ Produkt anzubieten das ist exklusiv und macht wohl für die gewisse Zielgruppe Sinn.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Konsequentes Produkt für die Generation DJ an der Schwelle zur Midlife Crisis: Statt Porsche, Boot oder Affäre werden DJ-Jugendträume im Hobbykeller ausgelebt.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Size matters, früher haben sie sich Synthesizertürme auf die Bühne gestellt, jetzt beeindruckt man in großen Clubs mit solchen Airbus-Cockpits, sieht im offiziellen Video hinterher schmuck aus und setzt den Kids schön die Flausen in den Kopf, daß sowas so’ne Art höchste Trophäe auf dem Weg zum Superstar-DJ darstellt. Das wiederum läßt sich dann prima in klingende Münze verwandeln. Man kann mit dem Teil bestimmt gut arbeiten, für mich ist das trotzdem totaler Overkill.

  10. Profilbild
    hijack

    Overkill würde ich sagen. Sehr gut, dass ist meist der Anfang vom Ende und der Beginn von „Back to the roots“.
    Ich behaupte mal, dass die Displays nur die Funktion haben zu verdecken, dass der Festival-DJ XY noch nicht mal mehr die Pseudo-Regler-Anfass-Posing macht bzw. machen muss.
    *Sarkasmus Ende*

  11. Profilbild
    DJ Ronny

    Noch mal so überlegt. Eigentlich hieß es immer bei der Entwicklung von CDJ und Konsolen weg vom Laptop und von auf Bildschirm stierende Djay’s. Was kommt jetzt dabei raus. 5 Bildschirme, statt 1 oder 2. Dazu nach vom aussehen her Bildschirme aus Enterprise 2. Generation, mit fetten Rand. Sicher Touchscreen aber beim 2. Hingucken.. gruselig, für 2016. Vergleiche zu Kassen drängen sich wirklich auf.

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