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Test: Pioneer EFX-500 DJ

Pioneer EFX-500 DJ

25. Oktober 2004

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– Pioneer EFX-500 –

Da das reine Ineinander-Mischen von Tonträgern schon sehr lange Bestand hat und sich DJs neben den Equalizer-Eingriffen auch weitere Bearbeitungsmöglichkeiten und Eingriffstools für ihre Darbietungen gewünscht haben, findet man seit ein paar Jahren spezielle DJ-Effekte auf dem Markt vor.Die Firma Pioneer hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, ein möglichst flexibles und für viele Musik-Styles nutzbares Gerät zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Schauen wir mal, ob das gelungen ist.

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Integration in ein DJ-Setup
Nach dem Auspacken stellt sich als erstes die Frage: Wie integriere ich das Effektgerät am besten in mein bestehendes DJ-Setup? Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nach dem, wie die technischen Voraussetzungen der vorhandenen Hardware sind bzw. an welcher Stelle die Effekte genutzt werden sollen.

Aux-Send Integration
Verfügt das vorhandene DJ-Mischpult über Aux-Send Wege, so kann das Effekt-Gerät über diese eingeschleift werden. Dieses bietet die mit Abstand flexibelste Lösung, da es hierbei möglich ist, ein beliebiges Signal mit Effekten zu versehen. Kombinationen sind dabei genauso möglich, wie die exklusive Behandlung nur eines bestimmten Signals – hierbei liegt der gravierende Unterschied zu den anderen beiden Lösungen, die nachfolgend noch genannt werden.
Unser Tipp: Steht sowieso gerade die Anschaffung eines DJ-Mixers an, so würden wir empfehlen, auf diese Routing-Möglichkeiten zu achten, da das Einschleifen von Effekten zunehmend interessanter und wichtiger wird, um den eigenen Mix individuell zu gestalten.

Summen Integration
Bei dieser Lösung „sitzt“ das Effektgerät vom Routing her hinter dem Mixer, so dass die gesamte Summe des ausgehenden Signals mit dem Effekt versehen wird. Diese Lösung bietet eine etwas eingeschränktere Nutzungsmöglichkeit, ist aber dennoch praktikabel.

Einzel-Signalquellen Integration
Die Lösung, die am meisten Einschränkungen mit sich bringt, bietet das Routing zwischen einer Signalquelle und dem DJ-Mischpult. Hierbei kann natürlich nur dieses eine Signal mit Effekt versehen werden.

Hardware-Überblick und interner Signalfluss
Was bei der ersten Begegnung mit dem EFX-500 besonders und auffällig erscheint: das Gerät besteht aus zwei „Hälften“ – zwei baulich voneinander getrennte und seriell geschaltete Effektsektionen und ein vorgeschalteter Equalizer (Isolator).
So findet man die Effekte, die unmittelbar nach dem Durchlaufen des Equalizers auf den Sound wirken, auf der linken Seite der Hardware-Oberfläche des Gerätes, die Anschließenden auf der Rechten. Dieser fest verschaltete Signalfluss bedingt aber nicht, dass immer alle Wege durchlaufen werden müssen. So kann man frei darüber entscheiden, ob man bspw. einen Equalizer einsetzen möchte oder nicht.

Das Einschalten des jeweiligen Effekts erfolgt über einen Hebel, der über drei Stellungen verfügt: ON, OFF, ON (LOCK). Letztere sorgt für ein fixiertes Einschalten des Effekts, wo hingegen die normale ON-Stellung nicht einrastet und von selbst nach dem Loslassen wieder in die OFF-Position zurückspringt. Es lassen sich hiermit schöne Effekt-Trigger realisieren.
Über den Mix-Regler kann man zwischen Original- (unbearbeitetem Signal) und Effekt-Signal überblenden.

Welche Effekte gibt es?
Auf der linken Seite des Effekt-Geräts befinden sich die so genannten Beat-Effekte. Der Name ist Programm: diese Effekte werden alle beatsynchron gesteuert. Die Ermittlung der richtigen Geschwindigkeit kann auf verschiedenen Wegen ermittelt werden. Entweder automatisch, der EFX-500 errechnet dann mit seinem eingebauten Beat-Counter die Geschwindigkeit durch eine Messung selbständig; über MIDI, ein Taktgebersignal kann über die MIDI-In Buchse empfangen werden; manuell, der DJ kann durch Antippen der TAP-Taste den Beat vorgeben.

Hat man die korrekte Geschwindigkeit ermittelt oder ermitteln lassen, hat man die Option, das Rhythmus-Raster auszuwählen, mit dem der Beat-Effekt synchronisiert werden soll. Hierbei kann die ganze Bandbreite an Auswahlmöglichkeiten von einer Ganzen- bis zu einer 16tel-Note getroffen werden.

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Folgende Beat-Effekte findet man vor:

Delay:
Hiermit kann dem Original-Signal ein rhythmisch verzögertes Signal hinzugefügt werden. Der DEPTH-Regler bestimmt die Intensität des Delays.

Echo:
Ähnlich dem Delay-Effekt, Echo unterscheidet sich aber darin, dass dieser weiterarbeitet, auch wenn der Effekt-Schalter von Play in die Off-Stellung zurückversetzt wird. Eine Regulierung erfolgt dann über die DEPTH/MIX-Regler

Pan:
Ein Panorama-Effekt, der den abgespielten Track rhythmisch im Stereobild wandern lässt. Über den DEPTH-Regler lassen sich die Panorama-Wanderungen variieren.

Flanger:
Ein metallischer Effekt, den man mit Sicherheit schon einmal wahrgenommen hat. Im Handbuch ist er witzigerweise als „Düsentriebwerk-Klangeffekt“ beschrieben ;-) Auch hier erfolgt wieder eine Dosierung über den DEPTH-Regler

Trans:
Rhythmisches Zerhacken des bearbeiteten Materials. Der DEPTH-Regler dient dazu, die Länge des ausgeschnittenen Parts zu variieren.

Frequenz-selektive Effekt-Bearbeitung der Beat-Effekte
Eine sehr praxisnahe Verbesserung gegenüber dem Vorgänger-Modell ist, dass man bei den Beat-Effekten per Knopfdruck bestimmen kann, welches Frequenzband durch den Effekt geschickt werden soll. Die Auswahl erstreckt sich dabei auf die Unterteilung: Low, Mid, Hi. Diese Wahlmöglichkeit ist sinnvoll und lässt eine gezieltere Bearbeitung des eingespeisten Signals zu. So kann es z.B. beim Einsatz des Flangers zu einem heftigen Bass-Wummern kommen, das sich durch Ausschluss der entsprechenden Frequenz vermeiden lässt.

Digital Jog Break Effekte
Diese befinden sich auf der rechten Seite des EFX-500. Hier gibt es:

Jet:
Laut Handbuch handelt es sich hierbei auch um einen „Düsentriebwerk-Klangeffekt“ ;-) Über das Jogdial können die Klangmodulationen vorwärts oder rückwärts und über den DEPTH-Regler kann die Intensität der Rückkopplung gesteuert werden.

ZIP:
Dieser Effekt ändert die Tonhöhe des eingehenden Signals. Durch das Drehen des Jogdials nach rechts wird die Tonhöhe nach oben (bis zu einer Oktave), durch das Drehen nach links nach unten gepitched (bis zu 15 Oktaven). Das Runterpitchen geht dabei soweit, dass man den Eindruck hat, der laufende Track würde „stehen bleiben“ – ähnlich als würde man einen Plattenspieler stoppen.

Wah:
Hierbei handelt es sich um ein Filter, das durch Rechts-Drehung des Jogdials die Höhen und durch Links-Drehung die Tiefen filtert. Über den DEPTH-Regler lassen sich die Filtereigenschaften ändern.

Ring:
Ein Ringmodulator-Effekt, der die Schwingung des Original-Signals mit einer eigenen kombiniert. Das Ergebnis reicht von einer harmlosen Ergänzung bis zu einer kompletten Entstellung! Der DEPTH-Regler dient hierbei zur Mischung von Original-Signal und ringmoduliertem Signal.

Fuzz:
Fuzz ist ein Verzerrer, der durch Drehen des Jogdials nach rechts hoch- und nach links tieffrequente Signale verzerrt. Der DEPTH-Regler bestimmt den Grad der Verzerrung.

Die Digital Jog Break Effekte „laufen“ alle automatisch wieder zurück, wenn man das Jogdial loslässt. Mit der HOLD-Taste lassen sich die Effekte quasi „einfrieren“ und immer wieder mit den gleichen Einstellungen abrufen. Auch ein Durchfahren mit dem Jogdial ist dann noch möglich, wobei immer die zuletzt gewählte Einstellung erhalten bleibt.

Über die Kombination der M- und Play-Taste ist es möglich, bis zu 8 Sekunden lange Effektverläufe zu speichern (M) und jederzeit wieder abzurufen (PLAY).

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