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Test: Pioneer RB DMX-1, DMX-Interface

Der integrierte LJ für Recordbox – Licht oder Schatten?

22. November 2018
RB DMX-1

Pioneer RB DMX-1

Ein DMX-Interface von Pioneer DJ? Mit welchem Ziel? Nun, das Pioneer RB DMX-1 wird eine Schnittstelle zwischen Musik und Licht. Erneut betritt Pioneer DJ damit ein neues, weiteres Feld, erweitert die Produkt-Range nun auch hinsichtlich der Schnittstelle zu Licht.

Pioneers Rekordbox ist nicht mehr nur Musikmanagement-Software und DJ-Software, Rekordbox wird derweil mit der per USB angeschlossenen DMX-Steuerung RB DMX-1 immer mehr zur eierlegenden Wollmilchsau. Tracks sortieren, analysieren, zwischen Geräten austauschen, Mixes aufnehmen und sogar automatische Tracklists erstellen – und jetzt auch noch die Arbeit eines Light-Jockeys oder Visual Artists übernehmen? Gucken wir uns die neue Wunderkiste doch einmal genauer an …

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2012 führte Pioneer Rekordbox als Software ein, um noch unabhängiger von CDs zu werden und auch der immer stärker werdenden Konkurrenz von Traktor und Serato etwas entgegenzusetzen. Nachdem die ersten Versionen noch etwas holperig und mit einigen Logikfehlern und Abstürzen daher kamen, hat Pioneer mittlerweile eine Software entwickelt, die sich vor den beiden großen Konkurrenten nicht verstecken muss. Vor allem, wenn man eh im Pioneer-Kosmos unterwegs ist. Jetzt wurde mit der Pioneer RB DMX-1 eine DMX-Ansteuerung eingeführt, die es ermöglicht, ohne weiteres Lichtmischpult und größtenteils automatisiert und beatgenau seine Lichtanlage anzusteuern.

Pioneer RB DMX-1: Die Box

Zur Hardware selber bleibt eigentlich nicht viel zu sagen. Ein stabiles Gehäuse aus 3 mm dickem extrudiertem Aluminium schützt die verbaute Elektronik und sollte einiges einstecken können. Auf jeden Fall braucht man nicht das Gefühl zu haben, die Box (trotz des recht hohen Preises) noch einmal in ein extra Case zu verpacken. Anschlußseitig gibt es lediglich eine USB-Buchse und einen DMX-Ausgang. Das mitgelieferte USB-Kabel rastet so fest und sicher ein, wie ich es selten bei einem Produkt erlebt habe. Und auch die DMX-Verbindung wirkt super stabil und sicher. In das Gehäuse ist noch eine Öffnung für ein Kensington-Lock gefräst, um die Box vor Diebstahl zu schützen. Oben auf der Box befindet sich eine dezent leuchtende LED-Fläche, die beim Anschließen blinkt und wenn eine Verbindung zu Rekordbox herstellt ist, dauerhaft blau leuchtet.

RB DMX-1 Hardware

Stabil, stabiler, Pioneer RB DMX-1

Die Box braucht keine externe Stromversorgung und funktioniert bei mir auch in Verwendung mit einem passiven USB-Hub, was auf eine geringe Stromaufnahme hinweist. So sind auch nur 500 mA, also 2,5 W Strombedarf vermerkt. Wenn das USB- oder das DMX-Kabel getrennt werden, läuft die Software solide weiter und die Ansteuerung der Lichter nimmt sofort wieder Fahrt auf, sobald die Kabel verbunden werden. In Rekordbox selber gibt es nur kurzzeitig einen sehr dezenten Hinweis darauf, aber ja wenigstens die LED zum Troubleshooting. Insgesamt ist das ganze System sehr ausfallsicher und auch ein “hot-swap” mit einer anderen DMX-1 Box während eines Sets sollte damit keine Probleme verursachen. Hardwaremäßig ist die Box schon mal 1a!

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Setup zu Testzwecken

Mit im Paket des Pioneer RB DMX-1 befindet sich eine Software-Lizenz für die neueste Rekordbox (RB, wie ich Rekordbox ab jetzt nennen werde) DJ Software. Die Box wird ab Version V5.2.0 unterstützt, wobei es seitdem schon einige neue Versionen mit Bugfixes gegeben hat, sodass man immer die neueste Version verwenden sollte. Wenn sich RB das erste Mal öffnet und man die DMX-1 Box anschließt, passiert: nichts!
Kein Intro, keine “first steps” kein “Es wurde ein Pioneer RB DMX-1 erkannt, wollen Sie den Lighting-Modus verwenden?” Das ist ein bisschen schwach und man muss schon direkt am Anfang auf die Suche gehen, wo sich denn nun die Einstellungen für die LJ-Funktionen verbergen. In den Preferences befindet sich jetzt ein neuer Reiter “Lighting” und mit einem Klick auf “Beleuchtungsfunktionen aktivieren” sehen wir jetzt zumindest schon mal einen neuen Bereich in der Rekordbox DJ Bedienungsoberfläche. Hier sind die Einstellmöglichkeiten noch begrenzt und es leuchtet vor allem noch nichts. Also noch weiter recherchiert und siehe da: Die Tracks müssen alle (noch einmal) analysiert werden, bevor irgendein Beleuchtungseffekt erscheint. RB analysiert die Tracks auf sogenannte “Phrases”, zu denen die Einteilungen “Intro”, “Verse 1 u. 2”, “Chorus”, “Bridge” und “Outro” gehören. Der Track wird also in mehrere Einzelteile zerteilt, die dieser Einteilung entsprechen. So sieht dann ein Track etwa so aus: Intro/Bridge/Verse1/Chorus/Chorus/Bridge/Chorus/Verse2/Bridge/Chorus/Outro. Doch noch weiß RB nicht, welche Beleuchtung angeschlossen ist.

Recordbox Software

Leider nicht alle Leuchten vorhanden (und keine manuelle Pflege möglich)

Dafür muss RB erst einmal darüber informiert werden, welche Leuchten angeschlossen werden sollen. Im Bereich “Fixture Library” ist zu dem Zweck eine Datenbank implementiert, in der die meisten verfügbaren Modelle nach Hersteller sortiert sind (über ein Freitextfeld kann auch nach Hersteller/Modell gesucht werden). Laut Pioneer sind in der Datenbank bereits 749 Hersteller mit über 13.000 verschiedenen Modellen gespeichert. Über eine Anfrage im Pioneer Forum sollen nicht gelistete Modelle innerhalb von ein paar Arbeitstagen hinzugefügt werden. Zwei Modelle hatte ich mir zum Test ausgesucht, eine Varytec FX Box (mehrere Lichteffekte in einer Box) und eine Prolights Smartbat (eine RGBW Leuchte mit Akkubetrieb). Die Varytec FX Box ist leider nicht in der Liste aufgeführt, was sehr schade ist, weil gerade bei ihr es sehr spannend gewesen wäre zu sehen, wie der Lighting Modus die verschiedenen Leuchteffekten ansteuert. Also gemäß der (etwas konfusen) Anleitung im Forum einen Beitrag gepostet, um die Aufnahme in die Liste anzustreben. Dieser soll nach Pioneer u. a. den Link zur Betriebsanleitung, die offizielle Seite des Herstellers etc. umfassen. Leider habe ich nach fünf Werktagen keinerlei Reaktion auf meinen Post erhalten. Also noch nicht mal ein “Danke für deine Anfrage, kann ein bisschen länger dauern” oder irgend etwas. Auch eine direkte Anfrage an den Pioneer-Support blieb bis heute unbeantwortet. Das hätte ich mir anders vorgestellt. Update: nach einer Woche hieß es dann, ich solle mich an den Rekordbox Support wenden. Leider schickt mich die Seite von einem Login zum nächsten. Ich kann mir noch nicht mal meine ursprüngliche Nachricht ansehen. Hmmh.

Der Prolights Smartbat Scheinwerfer ist jedoch in der Liste aufgeführt. Es gibt verschiedene Modelle in der Liste mit unterschiedlicher Anzahl von genutzten DMX-Kanälen. Ich entscheide mich für 8 DMX-Kanäle und kann dann den Leuchteffekt auf die 512 nutzbaren DMX Kanäle schieben und somit frei entscheiden, welche Kanäle für den Lichteffekt genutzt werden sollen. Das kann auch im Nachhinein immer wieder verändert werden und sorgt so für eine gute Übersicht der angesteuerten LE und der dementsprechend verwendeten Kanäle. Nun muss am LE noch der Startkanal vergeben werden, damit die Kommunikation mit dem Rechner funktioniert. Nachdem das passiert ist, sehe ich auch zum ersten Mal ein Aufleuchten und Rekordbox und der Smartbat sind verbunden. Anschließend kann ich noch entscheiden, welche Art von Lichteffekt mein Modell sein soll. Zur Auswahl stehen Par Lights, Moving Heads etc. Diese Auswahl ist wichtig, damit RB nachher weiß, in welcher Gruppe der LE ist und wie das Verhalten dieser Gruppe sein soll.

Handling händelbar?

Im Bereich “Micro Mapping” stehen nun die verschiedenen Phrasen zur Bearbeitung zur Verfügung. So kann also entschieden werden, wie die Lightshow in der Phrase “Chorus 1” aussehen soll, die von RB automatisch der Musik zugeordnet wird. Angepasst werden kann per drag’n’drop entweder aus einer Datenbank mit vorgefertigten Szenen oder aber es werden eigene Abfolgen kreiert und gespeichert. Schade finde ich, dass sich RB dabei nicht an den angeschlossenen Lichteffekten orientiert, sondern immer das volle Paket aus Scannern, Bar Lights und weiterem anzeigt. Hier wäre, auch für die Übersicht, etwas mehr Individualität wünschenswert.

Recordbox Software

Macro Mapping – Lichteffekte der Phrasen festlegen

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Forum
    • Profilbild
      Kutscher

      @borg029un03 Hallo Borg,

      Ja es ist möglich den DMX-1 in eine Setup aus XDJs und CDJs einzubinden.

      Dafür benötigst du zwingend RekordboxDJ als Lizenz. Dann Verbindest du du dein CDJs per USB und nutz sie als Controller und Soundkarte für Rekordbox DJ. Die Musik wird dann von deinem PC berechnet und das ist der Schlüssel für die DMX information, da erst jetzt die Phrasen Information an den DMX-1 gesendet werden kann.
      Alternativ benutz du deine CDJs als DVS zuspieler über Digital CD oder eien Wave mit dem Timcode.

      Jetzt kommt meine persönliche Meinung dazu: (zu lang daher als Antwort)

      • Profilbild
        Kutscher

        @Kutscher Je nachdam was du machst also Alleinuntehalter mit eignem Licht oder Club DJ erscheint das ganze mal mehr oder weniger sinvoll.

        Generell bin nicht besonders begeistert davon die CDJs als Soundkarte zu benutzen.
        – Denn unter Windows verheiratet der Treiber beide CDJs zu einer gemeinsamen ASIO Soundkarte. Wenn dir eines der beiden USB Kabel rausrutsch dann bricht die kombinierte Soundkarte zusammen, was meist zu einem Software Crash führt. Die einzige DJ Software die halbwegs damit umgehen kann ist Virtual DJ da diese mehr als einen ASIO oder WDM Treiber verarbeiten kann. Der Umweg über ASIO4ALL funktioniert nicht da dies immer zu knacksern und artefakten führt.
        – Unter OSX muss man erst ein Pioneer Tool den Agregator verwenden um eine Kombinierte Soundkarte zu erzeugen (Wenn man nen Nerd ist geht das auch mit OSX Bordmitteln)
        Aber auch hier führt ein disconnect eines USB Kabels zum Ausfall der kombinierten Soundkarte, un damit zum Crash deiner DJ Software.

        Generell wenn fühlt sich die USB geschichte der CDJs deutlich träger an wenn man den USB oder CD Modus gewöhnt ist. Die Betrachtung der Ausfallsicherheit mit dem USB Treibern kommt drauf an wie wichtig dir SIcherheit ist. Im Club Betrieb führt dass aber dazu dass ein Nahtloser wechsel von zwei Tracktor-DJs nicht möglich ist ohne dass einer noch kurz über USB Stick oder CD spielt.

        • Profilbild
          Kutscher

          @Kutscher Dieser ganze Licht und Video Schnick/Schank in Rekordbox und Serato ziehlt meines Erachtens auf die Alleinunterhalter oder DJS die den ganzen abend in einem CLub spielen ab. Insbesondere wenn du die Lichtanlage des Clubs mit dem DMX-1 ansteuern möchtest solltest du dich eher schon ab Mittags in den Club setzen um alles zu testet. Macht auch eher für Residents sinn, aber es wird ja auch nicht so gern gesehen wenn der Resident nen geilere Show hat als der teuer gebuchte Star DJ.
          Zumal es in einem vernünftigen Club ja auch einen Lichtechniker und LJ gibt.

          Wenn du schon CDJ-XDJ Hardware hast musst du dich entscheiden. Wenn du erst planst die welche zu besorgen, und dir das Licht feature voll wichtig ist, währe es warscheinlich schlauer sich über nen All in One Kontroller der dem CDJ deiner Wahl am nächsten kommt gedanken zu machen.

          Gruß Kutscher

  1. Profilbild
    borg029un03

    Ja die Player als Midi Controller zu nutzen hatte ich mir schon gedacht, dass das geht aber für den Club Betrieb wäre ne Lösung via DJLink das einzig brauchbare. Ein paar Lights mitbringen (Traverse hat jeder anständige Club) und die dann mit dem Laptop befeuern für die etwas individuellere Light Show. Im schlimmsten Fall würde der Laptop crashen und vielleicht das Licht nicht mehr funktionieren oder dauer brennen. Egal.

    • Profilbild
      Kutscher

      @borg029un03 Sehe ich mit DJ link genauso Gerade im Club betrieb. Bringst du deine Player mit oder spielst du in clubs wo schon welche stehen?

      Mir fällt ne lösung ein mit der du beides machen kannst: Je nachdem ob du DJ -Link mit Laptop und Lan oder per Stick benutzt braust du dann 2Laptops.
      Es werden 4 sync Fähige Player benötigt. Du kannst 2Player durch langes gleichzeitiges halten der Sync Taste koppeln, Also beide player machen das gleiche egal ob cue oder tempobend. Dann lädst du du deinen gewünschten song in einen der beiden Player. Der andere Spielt nur timecode ab. Dieser Timecode steuert den Rekordbox DJ Laptop mit dem Licht. Natürlich musst du auch den selben Track in den Laptop laden. Da sieht man dann schön beschäftigt in der booth aus. Und wenn du den track startest spielt synchron der Timecode und der Lichtsong damit auch paralell. (Fürs Licht kann man die Latenz vernachlässigen)
      Die Idee ist nicht von mir sondern das ist das Toursetup von Armin van Buren mit seinem VJ. Kann man auch bei DJ Techtools nachlesen.

      Nachteil: Ist teuer, du schleppst viel gear und mehr als zwei bier sind konzentrationstechnisch auch nicht drin.

      Gruß Kutscher

  2. Profilbild
    Kutscher

    Ne zweite Variante ist sich das DJ-Link Protokoll zu nutze zu machen. Es gibt ja durchaus Software Anbieter (https://www.tc-supply.com/getshowkontrol) welche die Daten verarbeiten können.
    Sowie es auch open source Lösungen gibt:
    https://djtechtools.com/2017/07/19/decoding-pioneer-pro-link-connect-cdjs-ableton-link/

    Eventuell kannst du damit die zweiten Player auch emulieren. Aber das hast dann auch zwei wochen Computerprobleme und basteln ….

    Meinst du nicht das für deine Zwecke ausreichend ist sich nen DMX software wie Freestyler oder die Martin MPC Touch zu besorgen? Klar bist du dann auch noch mit Licht beschäftigt. Aber wie Innovativ/Individiuell kann das licht design von dem teil schon sein. Insbesondere wenn man nicht strobo und zwei Wackeleimer an die decke flanscht, sondern auch mit Stehern und verschiedenen Ebenen arbeitet.

    Gruß Kutscher

      • Profilbild
        Kutscher

        @borg029un03 EIne zweite Person brauchts du im ersten fall mit den vier Playern definitiv nicht. Du benutzt zwei Player als echte DJ-Player, und die anderen beiden jewiels um mit Timecode den gleichen Track Synchron in Recordbox-DJ mit dem Lichtinterface abzuspielen.

        Bei der zweiten Variante kommst du ja auch alleine Hin solange es dir gelingt dem recordbox-DJ Laptop Vorzugaukeln dass dort eine Player als Midicontroller hängt obwohl du die Player mit USB-Stick oder Rekordbox Lan benutzt. Denn das Link Protokoll überträgt Mehr Daten als nur BPM und und die MP3/Wave in den Ram des Players

        Wenn du magst kannst mir hier im Forum ne PN schicken. Ich glaub das ist eher was für eine Telefongespräch.

        Gruß Kutscher

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