Haptik
Ein Pioneer wie ein andere Pioneer? Stimmt auch hier wieder vollkommen. Der XDJ-700 gleich dem XDJ-1000 und die gleichen der gesamten CDJ-Serie. So ist der XDJ-700 komplett intuitiv bedienbar, nicht nur hinsichtlich der vorhandenen Tasten, die in der Anzahl natürlich sehr minimiert wurden, sondern auch hinsichtlich des Touch-Displays. Dieses ist übersichtlich gestaltet, Bedienelemente sind an ähnlichen Stellen wie die Tasten auf den CDJ-Modellen, die Performance-Sektion findet jeder auf den ersten Blick und auch diese ist selbsterklärend.
Ein paar Minuten mit dem Gerät und man findet sich sofort zurecht.
Ob man nun dem Druck auf das Display den Druck auf eine wirkliche Taste vorzieht, ist sicherlich Geschmacksfrage. Für mich persönlich wurde der Wechsel thematisch gut umgesetzt. Ebenso wie man sich intuitiv zurecht findet, sind Tastenfelder auf dem Display gut angeordnet und groß genug, um entsprechend der jeweiligen Funktion gut genutzt zu werden.
Ein großer Vorteil des Touch-Displays ist natürlich die Track- oder Artist-Suche per vollwertiger QWERTY-Tastatur, ein riesigen Unterschied zu der bisheriger Lösung des kleinen eingeblendeten Alphabets, das per Ribbon-Pad unterhalb des Displays wie beim CDJ-2000Nexus genutzt werden musste. Machbar, aber wirklich grauenhaft.
Hier gewinnt der XDJ-1000 wie auch der XDJ-700 mühelos.
Während Tasten und Pitch-Fader der CDJ-Serie gleichen, ist der Unterschied hinsichtlich des Jog-Wheels stark – zumindest auf den ersten Blick. Mit rund 21 cm ist das Jog-Wheel deutlich kleiner als das Jog-Wheel der aktuellen CDJ-Modelle oder des XDJ-1000. 11 cm im Außendurchmesser beträgt der Unterschied in der Größe. Mehr noch, ein Display im Jog-Wheel bietet der XDJ-700 nicht. Das ist komplett verschmerzbar, ist doch das Display im Jog-Wheel mehr Hingucker statt wirklich von bedeutendem praktischen Nutzen.
Bei dem Jog-Wheel findet sich mit Hinblick auf die Größe eine deutliche Parallele zum CDJ-350 und CDJ-400. Zugegeben dieser Punkt war für mich der kritische Punkt am Player. Ist man das große Jog-Wheel gewohnt, könnte das kleine Jog-Wheel haptisch durchfallen, so wie (für mich persönlich) das Jog-Wheel am CDJ-350 tut, je nach Zustand auch das Jog-Wheel von einigen CDJ-400. Von einigen bezieht sich auf die Geräte, bei denen Jog-Wheel und Jog-Plate so durchgerockt sind, dass das Spielen im Vinyl-Modus nicht möglich ist.
Erstaunlicherweise gefiel das Jog-Wheel im Test besser als erwartet. Klar, es ist kleiner und damit nicht so grob anzufassen, wie man mit den Großen arbeiten würde, aber mit ein wenig mehr Gefühl lässt sich damit sofort umgehen.
Im Vinyl-Modus dient auch hier die Platte auf der Oberseite als berührungsempfindlicher Bereich und reagiert akzeptabel. „Nur“ akzeptabel aus dem Grund, dass man an den Außenseiten mit dem Finger mehr Druck ausüben muss, als es mir lieb ist. Leichtes Tippen, um das kurze Bremsen der Schallplatte zu imitieren, fällt hier gefühlt schwerer als bei den großen Jog-Wheels. Weiter mittig dagegen reagiert das Jog-Wheel auf Druck sensibler.
Genau einen solchen Controller hätte ich mir vor einem Jahr als Erweiterung für meinen Traktor S4 gewünscht. Gab es aber leider nirgends außer bei Denon, aber der hat mir nicht zugesagt.
Jetzt habe ich schon auf ein Pioneer Set gewechselt.
wozu hättest Du denn den S4 erweitern wollen mit einem reinen Digital-Player? Was wäre Dein Ziel bzw der Mehrwert gewesen?
Viele Grüße