Pokketmixer Volume Plus - Minimixer im Smartphone-Format
Ein Berliner Startup schickte sich vor zehn Jahren an, mit einem Gadget einiges aufzumischen – im Wortsinn: ein kleiner ohne Strom betreibbarer Battlermixer, der in die Hosentasche passt. Dazu ein paar Miniklinkenkabel, um Soundquellen anzuschließen und schon steigt die Party im Volkspark Friedrichshain oder in der Neuköllner Feier-WG auch ohne großes Equipment. Soweit die Idee des klassishen Pokketmixers, der einfach nur Pokketmixer heißt.
Der Pokketmixer Volume Plus ist ein passiver 2-Kanal DJ-Mixer mit 3-Band-EQ inklusive Crossfader und Vorhörfunktion. Der kleine DJ-Mixer besitzt also alle wichtigen Funktionen, die ein großer DJ-Mixer zum Betrieb benötigt, nur im „Westentaschenformat“ und ohne externe Stromversorgung.
Das Klangbearbeitungsprinzip ist hier substraktiv. Das heißt, alle Veränderungen am Sound gehen vom eingespeisten Signal ab. Es wird nie irgendwas aufgemischt, das ist auch der Kniff, warum der Pokketmixer Volume Plus ohne externen Strom auskommt.
Das Volume Plus-Modell soll dem Namen nach etwas mehr Pegel bei der Soundbearbeitung belassen. Da ich den Vergleich zu den anderen Modellen nicht im Test hatte , kann ich den klanglichen Unterschied zu den regulären Modellen nicht bewerten.
Nichtsdestotrotz konnte ich mir ein gutes (Klang-) Bild vom Gerät machen.
Außen hui – Verpackung, Haptik und Design
Die Verpackung ist schick gestaltet und mit einer Kunststoffhülle umfasst, in die eine Pappschachtel mit dem Pokketmixer Volume Plus eingeschoben ist. Als Zubehör sind ein elegantes Transportsäckchen aus schwarzem Samt und zwei weiße Stereo-Miniklinkenkabel zum Anschluss zweier Quellen an den Mixer beigefügt.
Nun aber zum Gerät. Der Pokketmixer Volume Plus passt, wie der Name schon sagt, tatsächlich bequem in jede Hosentasche. Das Obermaterial besteht aus Metall. Auch die goldfarbenen Klangregler auf der Geräteoberseite sind nicht aus Kunsstoff, lediglich die Umschalter, der Lautstärkeregler für den Kopfhörer an der Vorderseite und der Schieberegler am Crossfader sind aus Plastik. Dank Gumminoppen auf der Geräteunterseite ist der Pokketmixer Volume Plus auf allen Oberflächen sehr rutschfest aufstellbar. Die Haptik ist wirklich toll an diesem Mini DJ-Mixer.
Mini DJ-Mixer mit Miniklinke für Park und WG-Fete
Als der Pokketmixer Volume Plus erstmals vorgestellt wurde, hatten Smartphones noch Kopfhörerausgänge, so war natürlich der WG-Partymix bzw. die stromlose Park-Fete mit zwei MP3-Playern oder Smartphones und einem Anschluss an einen Ghettoblaster die perfekte Anwendung. Der Pokketmixer hat zu diesem Zweck zwei 3,5 mm Miniklinken-Stereoeingänge und jeweils einen Ausgang, ebenfalls als Miniklinke in Stereo, für den Master-Ausgang und das Kopfhörer-Vorhörsignal.
Der passive DJ-Mischer hat auf beiden Kanälen einen gemeinsam einschaltbaren 3-Band-EQ, die Nullstellung auf „zwölf Uhr“ ist natürlich eigentlich nur eine Orientierung, denn hier werden die Frequenzen nur substraktiv verändert. Das Einschalten des EQs über einen Taster macht sich durch ein leises Knacken und einen merklichen Signalverlust bemerkbar. Ist aber auch kein Wunder, da ja die Null-Stellung schon eine Abdämpfung des jeweiligen EQ-Bandes darstellt.
Die Bedienung geht flüssig von der Hand, dennoch hat man das Gefühl, trotz der schicken Materialwahl auf einer Plastiktrompete zu spielen bzw. auf einem Fingerboard zu skaten, um ein anderes Bild auszwählen.
Der EQ arbeitet zwar, aber so richtiges DJ-Feeling kam bei mir im Test nicht auf. Linefader fehlen vollends. Daher hat man den Crossfader mit seiner sehr weichen Kurve ausgestattet, die für mich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die meisten Techno DJs lassen den Crossfader in der Mitte und arbeiten mit Linefadern, HipHop-DJs wieder wollen cutten und können daher auch nichts mit einer weichen Crossfader-Kurve anfangen. Aber gut, es ist halt ein Mini-Mixer.
Dennoch hätte ich eine tolle Anwendung für den Pokketmixer Volume Plus im Sinn: Man könnte ihn zum Beispiel nutzen, um andere kleine Klangerzeuger wie z.B. die Synths und Drum-Maschinen aus der Korg Volca Serie oder die kleinen Teenage Enginering Synths im Taschenrechner-Format anzuschließen und so ein Mini-Techno-Live-Setup zu kreieren
No Pegel, no Party?
Größtes Manko des Pokketmixer Volume Plus ist aber unausweichlich, dass dieser Pegel nimmt. Anders lässt ich der sustraktive Mix auch gar nicht ermöglichen. Nur alle EQs auf volle „Anhebung“ bedeuten keine Pegel-Verringerung. Alles darunter bedeutet, Pegel wird in den einzelnen Frequenzbändern verringert.
Im Test hatte ich unter anderem einen A/B-Vergleich gemacht, welcher Pegel aus dem Kopfhörerausgang meines Laptops mit und ohne angeschlossenen Mixer am Ohr ankommt. Der Unterschied war leider krass. Entsprechend muss hinter dem Master-Ausgang des Pokketmixer Volume Plus an Lautstärke aufgeholt werden. Damit stirbt zu Teilen der Gedanke an mobilen Mix, wobei heute aktive und Akku-betriebene Lautsprecher schon so viel Power haben, dass diese das locker wieder aufholen. Es muss nur dran gedacht werden!
Letztendlich hängt alles daran, was hinter dem Mixer an Pegel aufgeholt wird. Das ist ein bisschen schade, aber wohl eben dem passiven Konzept geschuldet.
Hi, danke für die Bemühungen das Teil vor zu stellen. Sieht gut aus aber kann nicht viel. Ich habe jetzt nicht nachgeschaut seit wann es den gibt, aber völlig unnütz.
Spätestens bei der ersten Party hat sich der Besitzer lächerlich gemacht.
Jede DJ App kann das besser. Wenn dann unbedingt was zum Anfassen sein soll, dazu noch einen kleinen Controller für bis 99 Euro.
Aktiv mit Linepotis wäre das was. Aber passiv wird oft sehr leise. Bzw. kaum Pegel.
Damit ist man bestimmt der Held bei der nächsten Manbun-IPA Party, aber als nützliches Tool kann man das jetzt nicht sehen fürchte ich. Its all about lifestyle.