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Test: Presonus Audiobox USB 96, USB-Audiointerface

Weniger ist manchmal mehr

14. Januar 2018

Presonus Audiobox USB 96

Die Audiobox Serie von Presonus kennt man schon lange, doch seit einiger Zeit gibt es hier ein kleines und feines Update, die Presonus Audiobox USB 96. Wahlweise ist das USB-Audiointerface solo oder als Paket mit passendem Mikrofon, Kabel und Kopfhörer erhältlich, im Grunde also das perfekte Rundum-sorglos-Paket für Einsteiger. Und genau dieses haben wir für euch getestet.

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Erster Eindruck

Bei der Presonus Audiobox USB 96 handelt es sich um ein ähnliches Interface wie die Audiobox 22VSL, identisch ist u.a. die Anzahl der Ein- und Ausgänge. Hiervon werden jeweils zwei geboten. Beide Eingänge sind auf der Vorderseite des Interfaces platziert und sind als Kombo-Buchsen XLR/Klinke ausgelegt. Diese sind sowohl für Mikrofon- als auch für Instrumenten (Hi-Z)-Signale ausgelegt, eine direkte Aufnahme von Gitarren oder Bässen ist somit ohne Weiteres möglich.

Presonus Audiobox USB 96

Größter Unterschied zur Audiobox 22VSL ist die Tatsache, dass die 22VSL-Version über die Class-A XMAX Preamps von Presonus verfügt, bei der Audiobox USB 96 spricht Presonus lediglich von „high quality mic preamplifiers“. Die Anordnung der Bedienelemente ist im Vergleich etwas anders, davon abgesehen ähneln sich die beiden Interfaces doch sehr.

Fünf Potis dienen zur Steuerung und Einstellung der Audiobox. Zwei davon dienen zur Anpassung des anliegenden Pegels (Gain 1/2), jeweils einer für die Gesamt- und Kopfhörerlautstärke und der Fünfte im Bunde regelt das Verhältnis zwischen Playback (via USB) und aufzunehmendem Signal. Hierüber kann das aufzuzeichnende Signal entsprechend latenzfrei abgehört und das Mix-Verhältnis zwischen  Computer- und Direktsignal eingestellt werden. Zur optischen Kontrolle der Einstellungen bietet die Presonus Audiobox USB 96 drei LEDs. Eine markiert den aktiven Zustand des Audiointerfaces, die anderen beiden leuchten rot auf, sobald die Eingangssignale in Richtung Übersteuerung wandern. Zu guter Letzt bietet die Audiobox USB 96 noch einen hintergrundbeleuchteten Taster zur Aktivierung der +48 Volt Phantomspeisung, diese ist jedoch nur global für beide Eingänge gleichermaßen aktivierbar.

Die Rückseite des Audiointerfaces beherbergt die weiteren Anschlüsse. Neben einem Stereopärchen 6,3 mm Klinkenbuchsen, das als Main-Ausgang dient, findet sich hier ein 6,3 mm Kopfhöreranschluss, der obligatorische USB-to-host Port sowie jeweils ein MIDI-Ein- und Ausgang. Gerade die Kombination aus Audiointerface und MIDI-Port könnte für Einsteiger interessant sein, evtl. gilt es ja doch mal, ein MIDI-Keyboard anzuschließen. Auch wenn die meisten Controllerkeyboards mittlerweile per USB angeschlossen werden.

Presonus Audiobox USB 96

Abgeschlossen wird die Rückseite von einem Kensington Lock zur Sicherung des Eigentums. Ein Netzteil wird nicht benötigt, die Audiobox bezieht ihren zum Betrieb notwendigen Strom über USB.

Zum Lieferumfang der Presonus Audiobox USB 96 gehört eine gedruckte Kurzanleitung in vier Sprachen, das ausführliche Handbuch stellt Presonus auf seiner Website zum Download bereit. Ebenso gehört ein USB-Kabel sowie Lizenzen für die DAW Presonus Studio One Artist und die Plug-in Suite Studio Magic hinzu. Letztere beinhaltet einige sehr interessante, wenn auch teils abgespeckte Versionen bekannter Plug-ins, darunter Eventide H910 und Eventide Stereo Room, Brainworx bx_opto, SPL Attacker, Arturia Analog Lab Lite sowie Lexicon MPX-i Reverb. Also alles Produkte namhafter Hersteller.

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Presonus Audiobox USB 96

Kauft man das Audiointerface im Rahmen des Studiopakets, gehört zusätzlich zu den genannten Produkten und Software-Lizenzen das Kondensatormikrofon Presonus M7 samt XLR-Kabel und Tasche sowie der Kopfhörer Presonus HD7, ebenfalls samt Softtasche für die Aufbewahrung/den Transport, zum Lieferumfang.

Presonus Audiobox USB 96

Das Studiopaket inklusive Kopfhörer, Kabel und Mikrofon

Verarbeitung

Wie bereits in den vergangenen Tests der Audiobox-Reihe festgestellt, gehört die Audiobox USB 96 mit zu den solidesten Audiointerfaces dieser Preisklasse. Das Gehäuse und alle Bedienelemente bestehen voll und ganz aus Metall. Das zweiteilige Gehäuse mit schwarzem Körper und blauer Frontseite ist fest miteinander verschraubt, für den seitlichen Schutz hat Presonus silberne Abschlussleisten angebracht. Die fünf Drehschalter machen einen überaus guten Eindruck und lassen sich mit entsprechendem Widerstand sauber drehen. Sie sind gerastert und mit einer Markierung zur besseren Einstellung versehen. Dass die Verarbeitung wirklich so solide ist, davon kann man sich auch in folgendem Video überzeugen:

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Mehr Informationen

Auch sämtliche Anschlüsse der Presonus Audiobox USB 96 sind mit dem Gehäuse verschraubt und sitzen bombenfest, in Sachen Verarbeitung Bestnote.

Praxis

Bevor man mit der Audiobox USB 96 beginnt, sollte man sich zunächst einen User Account auf presonus.com anlegen. Dies ist keine zwingende Voraussetzung, an das Handbuch und die Treiber kommt man auch so. Allerdings gelangt man erst nach Registrierung an die Plug-in Suite und die Studio One Software.

Eine wichtige Information zu Studio One Artist möchte ich nicht unerwähnt lassen. In der zur Audiobox USB 96 gehörenden Version lassen sich zwar alle Studio One-eigenen Plug-ins nutzen (so auch die Magic Plug-in Suite), VST/AU-Plug-ins von Drittherstellern lassen sich aber erst nach Kauf des „VST and AU and Rewire Support“-Add Ons nutzen und das schlägt je nach Dollar-Kurs mit rund 90,- Euro zu Buche.

Presonus Audiobox USB 96

Die Installation von „Universal Control“ samt Treibern etc. erfolgt problemlos, das Interface wird sofort erkannt und man kann loslegen. Der erste Höreindruck ist bereits sehr gut, meine ausgesuchten Lieblings-Songs und Mixe kommen sehr druckvoll aus den Monitoren. Auch der Kopfhörerausgang hat einen klaren und druckvollen Sound und bietet ausreichend Reserven, um auch schwachbrüstige Kopfhörer mit Signalen zu versorgen.

Auch die Aufnahmequalität braucht sich nicht zu verstecken, die Mikrofonvorberstärker leisten saubere Arbeit und können Signale um bis zu 35 dB aufholen. Wie der Name der Audiobox bereits verrät, wird mit bis zu 96 kHz und 24 Bit gewandelt, das reicht also auch für anspruchsvollere Aufgaben. Der Klang ist sehr transparent und überzeugt mit sauberen Höhen und Transienten. Bedenkt man, dass die Audiobox USB 96 für knapp 90,- Euro über die virtuelle Ladentheke geht, gibt es hinsichtlich der Audioqualität absolut nichts zu kritisieren. Hier bekommt man für wenig Geld den für seine Transparenz bekannten Presonus Sound geboten.

Presonus Audiobox USB 96

Studiopaket mit M7 und HD7

Mit zum Studiopaket der Audiobox USB 96 gehören wie bereits beschrieben das Kondensatormikrofon Presonus M7, ein XLR-Kabel und der Kopfhörer Presonus HD7. Hinsichtlich der Verarbeitung sind beide solide aufgestellt, bestehen größtenteils aus Kunststoff und sind somit nicht auf einem Niveau mit ihrem Audiointerface-Partner. Der HD7 Kopfhörer erinnert aufgrund seines Aufbaus stark an die Kollegen aus dem Hause AKG und macht auf alle Fälle auch optisch einen guten Eindruck. Hinsichtlich der Klangqualität kann er mich leider nicht überzeugen, zu unsauber ist das Klangbild, auch die Ansprache ist etwas träge. Eine nette Beigabe, mehr allerdings nicht.

Das Presonus M7 bietet dagegen eine durchaus ansprechende Qualität. Zwar fehlt mir im Klangbild das gewisse Etwas, der Klang ist etwas matt und das Mikrofon neigt etwas zur Betonung der Mitten, für Demoaufnahmen und die ersten Schritte ist es aber absolut ausreichend.

Presonus Audiobox USB 96

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Fazit

Die Presonus Audiobox USB 96 ist ein sehr gutes Audiointerface, das wahlweise für Einsteiger (mit oder ohne Studiopaket) oder aber als Zweitinterface für professionellere Anwender infrage kommt. Für einen überschaubaren Betrag bekommt man mit der Audiobox USB 96 ein sehr gut klingendes Interface, das dazu sehr solide verarbeitet ist und mit einer großen Software-Sammlung in Form der Studio One Artist DAW und der Magic-Plug-in Suite ausgeliefert wird.

Wer gerade erst beim Recording durchstartet, sollte sich das Studiopaket mit Mikrofon, Kopfhörer und Kabel einmal genauer anschauen. Für rund 200,- Euro erhält man hier ein Rundum-sorglos-Paket, das für die ersten Recording-Aufgaben eine sehr gute Basisausrüstung bietet, auch wenn man zumindest beim Kopfhörer zeitnah aufrüsten sollte.

Plus

  • Klang
  • Lieferumfang inklusive DAW und Plug-in-Suite
  • Verarbeitung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis

  • Ladenpreis: Audiobox USB 96: 89,- Euro
  • Ladenpreis: Audiobox USB 96 Studiopaket: 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Mick AHU

    O.T.
    Ich habe das Presonus Studio 192 AudioInterface und den Faderport, sowie Presonus Studio One 3! Ich muss zugeben, ich bin Fanboy dieser Firma geworden! Die Hardware ist Top, und es gibt schnellen, kompetenten Support, egal ob aus den USA oder aus Hamburg.
    Ich hoffe diese Firma bekommt noch mehr Aufmerksamkeit hier in Europa, und dadurch eventuell auch mehr Präsens in deutschen Foren, da doch viel technisches Englisch gesprochen wird, und da bin ich überfordert;-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Mick Geht mir genau so. Ich nutze die Monitor Station 1, den Faderport, die Firebox und seit einiger Zeit das StudioLive 24-4-2. Obwohl die Firebox schon 13 Jahre alt ist läuft sie unter dem aktuellen Mac OS X 10.13 ohne zu zucken (und natürlich auch ohne Treiber!). Die StudioLive ist jetzt 6 Jahre alt, und für die gilt das Gleiche. Ich bekomme alles auf deren Website, als wenn es ein aktuelles Produkt wäre. Selbst die iOS-Apps funktionieren noch.

  2. Profilbild
    kinsast

    quote: die Mikrofonvorberstärker leisten saubere Arbeit und können Signale um bis zu 35 dB aufholen“ – heisst das dass der Mikrophon verstärker liefert ganze 35db Verstärkung? Wenn ja, dann is das ein Wegwerfgerät – wenn nein dann ist das sagen wir mal sehr unglücklich formuliert. Was ist es nun?

    • Profilbild
      Mick AHU

      @kinsast 0-35dB ist völlig ok, wir reden hier von einem 89,-€ Gerät!…was Du bestimmt meinst ist der Dynamikbereich und der liegt bei 105dB.

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Mick Ne, er meint schon den Gain. Der liegt mit 35dB max. Gain schon rund 25 bis 30dB niedriger als bei den meisten anderen Interfaces oder Mischpulten. Doch solange man jetzt nicht ein schwaches Bändchenmikrofon daran betreiben will, passt das schon. Die meisten Chinateile haben eh einen chronisch hohen Output, da reichen die 35dB locker.

      • Profilbild
        Armin Bauer RED

        @Mick Nein, 35 dB sind völlig unverständlich, zumal bei so günstigen Interfaces die letzten 5 – 10 dB meist mit stark erhöhtem Rauschen zu kämpfen haben.
        Wer so wenig Geld für ein Interface ausgibt möchte da evtl. auch mal ein dynamisches Mikro dran hängen, da hört´s dann schon auf.
        Alles was nicht mal 50 dB vernünftig anbieten kann würde ich, unabhängig vom Preis, als Spielzeug beurteilen.
        Aber vielleicht ist ja einfach Amaros Sichtweise die Richtige: Die Software ist allein den Preis schon wert, die Hardware ist dann eine nette Zugabe.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Armin Bauer Kann man das Interface auch in anderen DAWs verwenden? (zb. Fl Studio)

  3. Profilbild
    Markus Galla RED

    Ich habe mittlerweile eigentlich aus fast jeder PreSonus-Serie Interfaces getestet und muss sagen, dass sich hinsichtlich der Qualität nichts Schlechtes sagen lässt. Beachtet man den Gegenwert der Studio Plug-ins, die derzeit kostenlos beiliegen, ist die Audiobox selbst in ihrer kleinsten Form das coolste USB-Dongle der Welt (das man zum Betrieb aber nicht benötigt), denn einige der Plug-ins sind nicht abgespeckt und kosten, kauft man sie einzeln, wesentlich mehr als die Audiobox selbst. Auf die Studio-Variante mit Mikro und Kopfhörer würde ich verzichten und stattdessen das gesparte Geld lieber in ein Mikrofon von sE stecken, die haben eine ordentliche Qualität zu günstigen Preisen.

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