Schräger Typ aus Frankreich
Wer sich interessiert mit dem Bereich der Nahfeld-Monitore auseinander setzt, wird bei einem Pärchen der Prodipe TDC 8 Abhöre eventuell ein wenig Stirnrunzeln an den Tag legen. Prodipe? Frankreich? Kenne ich noch gar nicht. So ging es mir ebenfalls, als ich unlängst zwei mittelgroße Pakete in Empfang nehmen konnte. Ein Blick auf den Abgabepreis von nur knapp 400 Euro für zwei (!) Lautsprecherboxen weckte jedoch mein Interesse, zumal einige Spezifikationen auf den ersten Blick so gar nicht in das vorgenannte Preissegment zu passen scheinen.
Zudem wartet das Produkt, welches zur französischen Firma IPE Music gehört, mit einem interessanten Gehäuseformat auf, welches eine alternative Aufstellungsvariante zur klassischen Stativlösung zulässt. Alles in allem ein Einstand, der Lust auf mehr macht. Mal sehen, was wir der Abhöre noch so alles entlocken können, zumal die Konkurrenz in der Budget Liga alles andere als gering ausfällt. Wer sich hier einen festen Platz in der Konsumentengunst erwerben möchte, muss schon mit ein paar eigenständigen Detaillösungen glänzen, oder aber er legt die Blaupause für eine stattliche Zahl von Kopisten aus.
Zur TDC Gruppe von Prodipe gehören die Versionen 5, 6 und 8, welche ihre Bezeichnung an die Größe des jeweiligen Tieftöners anlehnen. Uns liegt die kräftigste Variante mit der Bezeichnung 8 zum Test vor.
Zitat: „zudem kann man das Gehäusevolumen in Sachen Breite deutlich verringern.“
Stimmt so leider nicht ganz. ;)
Das Gehäusevolumen einer Box wird fast ausschließlich von den Eigenschaften des Woofers und der klanglichen Abstimmung bestimmt (Stichwörter „Thiele-Small-Parameter“ und „Gehäuseprinzip“). Die Volumenersparnis durch einen Koax ist vergleichsweise minimal und wirkt sich geometrisch nur auf die theoretisch realisierbaren Seitenverhältnisse aus – oder in diesem Fall auf die mittige Platzierung des Chassis.
Die Konstruktionsweise des Koax erinnert etwas an die Dual Concentrics von Tannoy, wobei die Volumenersparnis bei dieser versenkten Bauweise praktisch gegen Null gehen dürfte – ist aber klanglich vorteilhaft im Vergleich zu einer Anbringung des Tweeters vor dem Woofer (wie z.B. bekannt beim Car-Hifi).