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Test: Project Sam – Sam Trombones für Gigastudio

PS

19. November 2003

Die Posaunen von Utrecht

Wenn biblische Stadtmauern einreißen oder Außerirdische die Erde platt machen, dann sind sie oft nicht weit: Posaunen. Wie kaum ein anderes Orchesterinstrument verkörpern sie Kraft, Heroik oder auch Gefahr. Ob als sanftes Fundament für zarte Violinen beim Sonnenuntergang auf Tatooine oder flatternde Unheilsverkünder im „Herr der Ringe“ – Posaunen sind vielseitige Gesellen, nicht nur in der Orchestermusik. Doch um letztere geht es meistens, wenn sich das Blech in den Sampler schleicht. So auch bei dem Versuch eines Teams namens Project SAM aus der niederländischen Stadt Utrecht, mit ihren „SAM Trombones“ (trombone engl. für Posaune) dem Sampler das Blasen beizubringen.

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Red´ kein Blech!

Seit den ersten ROMplern gibt es natürliche Bläser auf dem Keyboard und spätestens mit General Midi bekam auch die Posaune ihren festen Platz in der digitalen Welt. Da harrte sie nun auf Programmnummer 58 und selbst in nur einem Megabyte ROM war sie auch von unmusikalischen Zeitgenossen als „Moment mal, ich hab’s gleich äh … Posaune, richtig?“ auszumachen. Weil plakativ ja nicht zwingend schlecht sein muss, teilt sie sich heute immer noch ihren Platz im mittlerweile weniger engen ROM (inzwischen gern 64 MB und mehr) allseits bekannter Presetschleudern. Eine SAM Posaune beansprucht für sich allein schon mal gern den zweieinhalbfachen Platz im Speicher. Insgesamt kommen die SAM Trombones in stattlichen 2,3 GB daher und spätestens bei dieser Datenmenge wird klar, dass es hier um mehr geht, als ein „klingt doch ähnlich wie“ zu präsentieren. Der Hauptteil der Patches beruht auf Samples einer drei Instrumenten starken Posaunen Sektion. Außerdem gibt es eine Solo Bass-Posaune und ein Patch namens Ambient Bass Piano. Dazu später mehr.

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Die Posaunen werden auf zwei CDs im Gigastudio-Format ausgeliefert. Eifrige Rechner werden jetzt einwenden, dass das ja insgesamt nur 1,4 GB ergeben. Stimmt. Die Sounds auf der zweiten CD liegen im .rar Format vor und müssen erst entpackt werden. Weitere Sampler-Formate wie EXS oder Kontakt befinden sich bereits in der Umsetzung und werden demnächst erhältlich sein. Der Amazona Test erfolgte mit HALion 2.0, der die Giga-Dateien anstandslos schluckte und wiedergab.

Jetzt wird geblasen!

Nachdem alle Klänge ihren Weg auf die Festplatte gefunden haben und der erste Tastenanschlag einen wunderbaren staccato Ton hervorzaubert, wird schnell klar, welche Qualität hier geboten wird: Ein warmer, voller Klang, beinah vollkommen frei von Nebengeräuschen tönt aus den Lautsprechern. Womit wir auch schon direkt beim ersten großen Bonuspunkt dieser Library angelangt wären: Das fast völlige Fehlen von Nebengeräuschen. Und hier meine ich speziell die Anblasgeräusche bei piano oder pianissimo gespielten Tönen. Täuschen sie auf den ersten Blick Realität vor, merkt man doch spätestens beim Arrangieren eines orchestralen Stücks, dass diese intimen Geräusche vollkommen fehl am Platze sind! In einigen (durchaus teureren Libraries) sind sie ja beinah genauso laut wie der nachfolgende Klang selbst. Dabei gilt es doch, den Eindruck zu vermittelt, der Zuhörer säße in einer optimalen Position in einem Konzertsaal und in dieser Entfernung nimmt man nichts oder fast nichts mehr wahr von Bogen- oder Anblasgeräuschen. Schön, dass man es in Utrecht geschafft hat, die Sounds auch ohne übertriebene Geräusche sehr lebendig klingen zu lassen.

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