Test: Propellerhead Reason

MATRIX… analog Patternsequenzer (kann mit der Maus umgedreht werden)

Der Stepsequenzer MATRIX funktioniert nach einen einfachen aber effektiven Verfahren.
Eine Sequenz (bis zu 32 Steps) wird erzeugt in dem man einfach eine LED an der gewünschten Note und Tonhöhe und mit einer bestimmten Velocity aktiviert. Velocity 0 bedeutet keinen Ton und Velocity 127 volle Pulle. Natürlich sind alle Zwischenwerte machbar und wegen der oben aufgeführten CV Eingänge der Geräte auch sinnvoll. Mit 2 MATRIX Einheiten lassen sich zum Beispiel eine Bassspur mit angetriggerten Resonanzen und Cutoff Filtereinstellungen in verschiedenen Lautstärken realisieren. Natürlich stehen auch dem MATRIX Sequenzer 4 Bänke mit jeweils 8 Pattern zur Verfügung.

Die Bassspur ist inkl. der Soundauswahl (ähnlich einem SH101 Sound) am SUBTRACKTOR innerhalb von wenigen Minuten realisiert.
Nun klingt REASON schon richtig ordentlich und es macht wirklich Spass an den Reglern noch ein paar Kleinigkeiten einzustellen. Der Groove ist, wie schon bei REBIRTH, einfach genial.
Jetzt möchte ich einen beatunterstützenden Rythmus hinzufügen. Dafür haben sich die Programmierer etwas feines ausgedacht. Was liegt näher als sich der existierenden Sample und Beatbearbeitungssoftware RECYCLE von Steinberg zu bedienen. Kurz erwähnt: RECYCLE kann Loops in Einzelteile schneiden und sie unabhängig von der Geschwindigkeit und Tonhöhe in Echtzeit verändern. Das gilt auch für den ganzen Loop.
Ich öffne also das Modul

Dr. REX…Recycle File Player oder Loop Player (kann mit der Maus umgedreht werden)

Wer nicht über RECYCLE verfügt kann sich aus ca. 500 Loops aus 10 Stilrichtungen von der mitgelieferten Soundlibary bedienen.
Der Loop wird automatisch an das Tempo eingepasst und vom internen Sync getriggert.
Nach dem Hineinladen (mit Vorhören beim Aussuchen) des gewünschten Loops läuft also automatisch eine Endlosschleife des Loops im richtigen Tempo zum Sequenzer. Die Loops lassen sich durch eine Filterbank, ADSR Hüllkurve für Verstärker und Filter sowie durch verschiedene Modulations- und Velocityeinstellungen in Realtime verändern. Mit sehr minimalem Aufwand lassen sich jetzt Veränderungen im Gesamtbild des bereits aufgenommenen Tracks durchführen, denn so ein Loop im Hintergrund bei dem man an den Filtern spielt mach schon gewaltig etwas aus.
Der von mir ausgesuchte Loop läuft jetzt parallel zu den beiden anderen Modulen und ich habe jetzt schon ein nahezu fertiges Grundgerüst für meinen „Music Remix“.
Ich denke ein paar Flächen dazu sind angebracht, um ein bisschen Trancefeeling aufkommen zu lassen. Wie schön das REASON über ein vollwertiges Samplemodul verfügt.

NN 19 Digital Sampler… (kann mit der Maus umgedreht werden)

Das von Propellerheads integriete Samplermodul beinhaltet folgende

Features:

Auf WAV basierender Sampleplayer
Komplette 24 dB Filterbank
ADSR Hüllkurve für Verstärker
ADSR Hüllkurve für Filter
LFO für Oscillator, Filter oder Panorama
Velocityregulierung für Hüllkurve, Decay, Verstärker, Attack und Samplestart
Modulationsmöglichkeiten für Hüllkurve, Decay, Verstärker, Attack und Samplestart
Controller Einstellungen für Frequenz, LFO und Verstärker
Regelbares Portamento mit Legato oder Retrigger
Vollständige Keyzone Editierung
Mapping via MIDI
Loopfunktion (Forward und Forward – Backward)
Sowie globale Samplestart Einstellung
Stereospread Funktion (Reihenfolge der Tastenanschläge verändert das Panorama)
Sowie einer üppigen Soundlibary

Das Laden der Sounds geht sehr schnell und auch hier ist das Vorhören möglich. Die Struktur des Moduls ist auf einen Sound (bestehend aus mehreren Keyzones) ausgelegt. Natürlich könnte man aber auch jede Taste mit einem anderen Sound belegen. Macht aber nicht so viel Sinn, denn man hat ja eh nur den Stereoausgang pro Modul zur Verfügung. Wer mehrere Sounds benötigt, macht dem entsprechend einfach mehrere Module auf.

Einen Sampler könnte man zwar auch vom Stepsequenzer ansteuern lassen, aber ich mache das per OMS angeschlossener MIDI Tastatur und dem eingebauten MIDI Sequenzer, weil ich meine Flächen besser spielen kann. Nach dem Auswählen des richtigen Sounds spiele ich nun in gewohnter Weise (was den Sequenzer angeht) meine Flächen per MIDI ein. Nach erfolgreicher Quantisierung und Abgleichung des Sounds auf den Drumloop habe ich jetzt ein fast fertiges Grundsetup.
Auf den Sequenzer gehe ich später noch ein.
Zum Klang des Samplermoduls ist zu sagen, dass die mitgelieferten Sounds aus kleinen WAV Dateien bestehen, die nur wenig Speicher belegen. Der Charakter einer Fläche oder eines Effekts zeigt sich aber erst nach einem bestimmtet Zeitraum deutlich. Hier muß man sich mit eigenen Sounds behelfen. Dazu sollte man einen externen EDITOR besitzen, der in der Lage ist WAV Dateien zu speichern, oder gleich eine Sample CD im WAV Format nehmen. Ich habe aus Spass mit einem 2.ten NN 19 Samplermodul einen Teil aus Madonnas MUSIC gesampled und ihn als Vocalpart in mein kleines Arrangement eingefügt. Hier zeigen sich keine Unterschiede zur CD. Beim 1 zu 1 Vergleich war kein nenneswerter Unterschied zu hören.
Im Einzeltest werde ich darauf aber noch mal eingehen.

Zwischen Bilanz
Im Moment sind auf meinem MAC (G3/400) also 1 Mischer, 3 Effektgeräte, 2 SUBTRUCTOR Soundmodule, 2 MATRIX Patternsequenzer, 1 REDRUM mit 5 Sounds, 2 NN19 Sampler Module, 1 Dr. Rex Loop Player und der interne MIDI Sequenzer am Laufen. Der CPU Auslastungs Anzeiger von REASON zeigt einen Wert zwischen 1/4 und 1/2. Das Timing stimmt und es gibt keinerlei Verzögerungen der Maus oder des Bildschirmaufbaus. Da wir hier keinen Workshop „Wie produziere ich einen Track“ machen, werde ich nicht weiter ausführen welche Einheiten ich noch öffne, sondern festhalten, dass ich am Ende dieser Session bei mir
2 Mischer
5 Effektgeräte
5 SUBTRUCTOR Soundmodule
5 MATRIX Patternsequenzer
1 REDRUM Modul mit 7 Sounds
2 NN19 Sampler Module
2 Dr. Rex Loop Player
und den internen MIDI Sequenzer am Laufen hatte.
Ich werde in Teil 2 oder 3 mal an die Grenzen gehen und schauen was passiert. Aber zu diesem Zeitpunkt ist zu sagen, das REASON ohne Probleme seinen Dienst tut und immer noch den genialen Groove behält.