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Test: Propellerheads – Reason 5

(ID: 1741)

Blocks

Andere große Sequencer haben ES schon lange onboard – aber für Reason 5 ist es ein kleiner Meilenstein, den es zu würdigen gilt. Wer über 40 ist, wird sich noch an Twenty Four oder die frühen Creator Versionen erinnern, in denen Pattern Play ein fester Bestandteil des Arbeitens war. Ableton Live hat diese Technik kultiviert, und Reason zieht nun endlich nach.

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Weg also vom bandmaschinenartigen Aufnehmen hin zum Patternplay – hier knapp Blocks genannt. Im Reason Sequencer können nun mit Hilfe einer extra Block-Spur Songteile als Blocks definiert und schnell zu neuen Songideen (um)arrangiert werden. 

Blocks Button

Blocks Button

Zuerst müssen wir den Blocks Button aktivieren und die Blocks in der Blockansicht mit Content – also Noten – füllen. 

Blocks Lane

Blocks Lane

Dazu kopieren wir markierte Sequenzen aus dem Song Mode in den Block Mode und definieren so vorher die Pattern = Blocks, die wir später brauchen werden, beispielsweise Intro, Strophe, Refrain usw.

Ist die Vorarbeit geleistet, schalten wir wieder in die Song-Ansicht und malen mit dem Zeichenstift Blocks in beliebigen Längen die verschiedenen Songteile in die Blockspur. 

Wer diese Vorarbeit zu leisten gewillt ist, hat praktisch schon den Song so gut wie erstellt. Blocks wiederholen den Inhalt beliebig, ohne dass mit Loops oder Copy Paste gearbeitet werden muss. Und auch im Blocks-Mode kann über beliebige Spuren nachträglich gespielt werden, Passagen ergänzt oder Übergänge individualisiert werden.

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Im Prinzip ist die Idee einfach, verlangt aber in Reason schon eine Menge Abstraktionsvermögen, die minimalistisch orientierte Reason Freunde so nicht von ihrem Lieblingsprogramm gewohnt sind. Im Vergleich zu Version 1 ist der interne Sequencer aber schon lange nicht mehr nur auf das Wesentliche reduziert. Der Vorteil ist zweifellos: Der interne Sequencer kommt heute vielen Arbeitswesen entgegen.  

Sampling

Auch ohne weitere Funktionen hätte Reason schon die vollen Five verdient, aber mit dem neu integrierten Thema „Sampling“ kommt so richtig Stimmung auf: Jedes auf Sampling basierte Instrument, ob Redrum, Kong, NN 19 oder NN XT, hat diesen unscheinbaren Sampling Button, der auf Klick alles aufnimmt und sofort geräteabhängig mapped, was im Sampling Input eingestöpselt ist. 

sampling Input

sampling Input

sampling Vorgang

sampling Vorgang

Circa 30 Sekunden beträgt die maximale Aufnahmedauer. Das reicht schon für ein paar coole Refrainvocals und Adlibs. Ob also Gesang über das externe Mikrofon oder die interne Klangerzeugung, das aufgenommene Sample kann im Audioeditor noch schnell bearbeitet, normalisiert und sonst wie geloopt werden und steht schon zum Spielen bereit. 

sampling Editor

sampling Editor

Der ganze Vorgang ist elegant in den Workflow integriert und inspiriert dank der einfachen Bedienung zu eigenen und ungewöhnliche Soundideen. Zwar ist Reason ohne Record nach wie vor weit vom Arrangieren von Audiospuren entfernt – aber mal schnell eine Vocalphrase über die neue Sampling Inputs aufzunehmen und diese sofort gelayert auf der Tastatur vorzufinden, ist sehr reizvoll. 

Ein kleines Problem konnte ich nicht lösen: Der Samplingvorgang auf meinem MacBook Pro schneidet den Anfang des Audiosignals ab. Das kann am internen Treiber liegen – aber sicherheitshalber sollte der Sample-Vorgang ein wenig vor dem eigentlichen Audiosignal gestartet werden. Die Bit-Tiefe 16 oder 24 Bit hängt von den Hardware-Settings ab. Eine Auswahl der Sampling-Frequenz vor dem Sampling ist nicht möglich. Die erstellten Samples wandern auf das gewählte Pad (Kong), Channel (Redrum) oder auf die Tastatur (Sampler). Wer nachträglich am Sample schrauben will, findet es im Sample Pool der Werkzeugleiste (F8) wieder  – Achtung: neuer vierter Reiter mit der Wellenform.

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Fazit

Mit Kong und Dr. Otto Rex ist Reason 5 nun noch grooviger, erwachsener und vielseitiger geworden. Vor allem kommt Reason 5 den Groove- und Pattern-Produzenten entgegen. Mit dem mächtigen Kong, dem flexiben Loop-Player Dr Oco Rex, Blocks Play und schließlich einem intuitiven Sampling ist Reason 5 sehr gut aufgestellt, um klanglich immer noch ganz vorne mitzuspielen. Beruhigend: Reason war schon immer ein ideales Inspirationsmedium und ist es noch immer. Wer in dieses Klangmonster eintauchen will, sollte sich vorher im Klaren sein, dass es kein Zurück gibt.

Plus

  • ausgreiftes Softwarestudio
  • klangliche eierlegende Wollmilchsau
  • stabil
  • hoher Suchtfaktor

Minus

  • keine Rexfile Erstellung

Preis

  • UVP: 349,- Euro
  • Straßenpreis: 299,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU

    Natürlich, ich wiederhole mich wieder. Aber ich sage es gerne noch einmal. Diese GUI war schon 2001 eine Zumutung. Und da hatte man noch keine Bildschirme, die zweieinhalbtausend Pixel in der Breite darstellten. (Wieviel nimmt das Rack da ein? 10% Aber man kann die Monitore heutzutage ja um 90 Grad drehen) Über dieses Rackkonzept konnte ich mich nie freuen. Selbst Steinberg hat diese Racknummer recht schnell ausgemustert. Trotzdem finde ich das Programm selbst super. Hohe Integration mit moderater (so war’s zumindest mal) CPU Belastung

    • Profilbild
      djben2005

      @Tai Ja, für mich auch unverständlich, dass man die GUI nicht den modernen Auflösungen angepasst hat. Ist das so schwer?
      Damals mit 800*600 oder 1024*768 ging das ja noch, aber heute braucht man echt ne Lupe.

      Auch dass man den Mixer mit seinem primitiven 2 Band EQ nie verbessert hat, ist mir ein Rätsel. OK benutzt man Reason mit Record hat man einen gescheiten Mixer, aber es hätte auch einer in Reason selbst integriert werden können in den all den Jahren, ohne dass man sich auch noch Record kaufen muss.

      Für mich das Highlight in diesem Update ist Kong mit der sehr guten Library die mitgeliefert wird.

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