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Test: PRS CE 24 Semi Hollow TG, E-Gitarre

Die Classic Electric im Semihollow-Design

21. Mai 2019
PRS CE 24 Semi Hollow

PRS CE 24 Semi Hollow

Die PRS CE 24 Semi Hollow vereint den Sound einer E-Gitarre mit geschraubtem Hals und der Resonanz eines mit einer „Tonkammer“ versehenen Korpus. Sie kombiniert den traditionellen Mahagonikorpus, der mit einer wunderschön gemaserten Ahorndecke versehen wurde, mit einem Ahornhals, auf den ein Palisander-Griffbrett aufgeleimt wurde. Der Hals sorgt mithilfe seinem „Pattern Thin“ und einem satinierten Nitro-Finish für ein angenehmes Spielgefühl. Die Elektrik besteht aus einem Mastervolume-Poti- und Push/Pull-Tonregler, einem 3-Wege-Toggle-Switch, mit dem sechs Sounds aus den PRS 85/15-Tonabnehmern gewonnen werden. Der Bezeichnungszusatz TG steht für die Farbgebung Trampas Green.

PRS CE 24 SH Bild 1

Die PRS CE 24 Semi Hollow mit Tonkammer und einem f-Loch

PRS CE 24 Semi Hollow – Facts & Features

Die Bezeichnung SH steht für Semi Hollow, hier wurden also eine Tonkammer und ein f-Loch in die Decke gefräst. Unsere PRS CE 24 Semi Hollow ist in diversen Farbgebungen zu erhalten, wir haben das Vergnügen, die schöne Trampas Green Variante zu testen. Das grüne Finish ist in Natura jedoch etwas heller als auf den Bildern dieser Gitarre im Netz. Die Gitarre wurde mit PRS 85/15 Humbucker) Pickups ausgestattet und bietet die Möglichkeit, diese mithilfe des Tone-Reglers zu splitten.

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Die PRS CE 24 Semi Hollow kommt incl. eines schwarzen Gigbags ins Haus, auf einen blumig riechenden Luxuskoffer, wie sie beispielsweise in der Core-Serie inkludiert sind, müssen wir leider verzichten. Der mit einem PRS Logo bedruckte Gigbag ist vernünftig gepolstert und bietet auch eine Tasche, um Noten, Effekte oder Kabel unterzubringen. Dort befinden sich auch die benötigten Inbusschlüssel zur Einstellung der Halsspannung bzw. der Höhe der Saitenreiter.

PRS CE 24 Semi Hollow – Korpus

Der Korpus der PRS CE 24 Semi Hollow E-Gitarre wurde aus Mahagoni gefertigt. Vor dem Aufbringen der wunderschön gemaserten Decke wurde Material aus dem Korpus gefräst, um der Gitarre den semiakustischen Touch (z. B. ähnlich einer Fender Thinline Telecaster) zu verpassen. Anschließend wurde das f-Loch in die gewölbte Riegelahorn-Decke gearbeitet und diese dann aufgeleimt. Das „Binding“ wurde erzeugt, indem man die Seiten der Ahorndecke nicht mit Beize versehen hat. Alle Arbeitsgänge kann man nur als perfekt bezeichnen. Auch die geschmackvolle Farbgebung (Trampas Green) und die anschließende Klarlackierung lassen, wie immer bei PRS, nichts zu wünschen übrig.

PRS CE 24 Trampas Green Cutaway

Wie von PRS gewohnt, sauberste Verarbeitung.

Die Elektrik- und Tremolofach-Abdeckungen liegen auf dem Korpus auf. Das könnte evtl. den einen oder anderen Gitarristen stören. Bei dem Preis der Gitarre hätte man durchaus über entsprechende Fräsungen nachdenken können. Hier sind Unterschiede zur deutlich kostenintensiveren Core-Serie auszumachen.

PRS CE 24 Trampas Green Back

Geschraubter Hals und Stratocaster-mäßige „Bierbauchaussparung“.

PRS CE 24 Semi Hollow – Hals

Der Hals aus Ahorn wurde mit dem Korpus mit vier Schrauben auf einer schwarz lackierten „Neck-Plate“ verschraubt. Bei geschraubten Hälsen gehen die Meinungen der Profis auseinander. Manche verteufelt diese Verbindung, andere stellen keinen Nachteile, wie beispielsweise ein weniger ausgeprägtes Sustain fest. Ich selbst vertrete die Meinung, dass ein geleimter Hals das Sustain sicherlich geringfügig verbessert. Der Hals erhielt eine recht dünne seidenmatte Lackierung, die ein angenehmes Spielgefühl bewirkt.

Wie bei PRS üblich beträgt die Mensur 635 mm, dieses Maß stellt bekanntermaßen eine Symbiose aus einer Gibson und Fender Mensur dar. Wie die Bezeichnung der Gitarre vermuten lässt, wurden auf dem Palisandergriffbrett (ostindisches Palisander aus Dalbergia latifolia) 24 Bünde untergebracht. Diese sind relativ fett und hoch, was gleichfalls eine gute Bespielbarkeit unterstützt, gerade wenn das persönliche Spiel häufig Bendings einsetzt. Die PRS CE 24 Semi Hollow besitzt ein sogenanntes „Pattern Thin“-Halsprofil, somit ist der Hals relativ zierlich, das Profil ähnelt eher einem leicht abgerundeten V als einem C oder D.

PRS CE 24 Trampas Green Vögel

In das Griffbrett eingelegte Vögelchen und perfekte Bundierung

Wie man es von PRS kennt, dürfen hier die eingelegten Vögelchen natürlich nicht fehlen. Da bei diesem Arbeitsschritt bekanntermaßen CNC-Fräsen zum Einsatz kommen, ist das Ergebnis erwartungsgemäß einwandfrei. Die Ahornkopfplatte wurde natürlich mit dem bekannten Paul Reed Smith Schriftzug versehen. Schaut man sich die Rückseite der Kopfplatte in Höhe des Sattels an, stellt man fest, dass die Kopfplatte angesetzt wurde.

PRS CE 24 Trampas Green Kopf

Die Kopfplatte der PRS CE 24 SH wurde in Natur gehalten

PRS CE 24 Semi Hollow – Hardware

Die komplette Hardware, also das PRS-Vibratosystem mit sechs Schrauben und die Locking-Mechaniken wurden vernickelt.

Elektrik

Die PRS CE 24 SH E-Gitarre wurde mit zwei hauseigenen Tonabnehmern bestückt. Diese sind für ihre Klasse bereits bekannt. Diese können mittels Ziehens des Push/Pull-Tone-Reglers auch gesplittet werden, so dass auch etwas schmalere Singlecoil-Sounds erzeugt werden können. Wie man weiß, klingen die PRS 85/15 Pickups kräftig und eher individuell und unterscheiden sich im gesplitteten Modus sicherlich von einem klassischen Fender Singlecoil.

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Die Gitarre besitzt jeweils einen Volume- und Tone-Regler und einen klassischen
3-Wege-Toggle-Schalter, wie man ihn in sehr vielen Gitarrenmodellen antrifft. Somit lassen sich beide Pickups alleine oder im Verbund anwählen. Bedenkt man die Möglichkeit, die Tonabnehmer zu splitten, so ergeben sich eine Reihe interessanter Sounds, die wir später noch hören werden.

PRS CE 24 Semi Hollow – Handling

Auch über das Handling der Gitarre lässt sich Positives berichten. Das Ausfräsen der Tonkammer resultiert gleichfalls in einem reduzierten Gewicht. Die Gitarre ist deswegen aber nicht kopflastig, da auch der Hals mit seinem „Pattern Thin“ nicht gerade ein Baseballschläger ist. Ab Werk war die Saitenlage der PRS CE 24 Semi Hollow nicht unbedingt komfortabel eingestellt, was sich aber recht schnell verbessern ließ, indem man die Schräubchen der Saitenreiter mit einem der mitgelieferten Inbusschlüssel etwas nachjustierte. Die Halsspannung und die Bundreinheit ab Werk waren perfekt eingestellt. Der Hals lässt sich ausgezeichnet spielen, da die hohen Bünde perfekt abgerichtet und an den Kanten perfekt abgerundet und poliert wurden. Das Gewicht der PRS CE 24 Semi Hollow beträgt gerade mal knapp über 3 kg, somit ist sie spürbar leichter als eine vollmassive PRS Custom 24. Das Vibratosystem zeigt sich bei moderatem Gebrauch verstimmungsfrei. Nimmt man die Gitarre aber einmal richtig ran und versucht sich an Divebombs, wird ein gelegentliches Nachstimmen erforderlich. Der Gitarrist, der sich für ein solches Instrument interessiert, hat stilistisch vermutlich  auch nicht das Bedürfnis, die Grenzen der Belastbarkeit des Vibratosystems auszuloten.

PRS CE 24 SH Front 2

PRS CE 24 Semi Hollow – Sound

Spielt man die PRS CE 24 Semi Hollow trocken, kann man bereits feine Unterschiede zu einer reinen Solidbody-Gitarre feststellen. Die ausgefräste Tonkammer und das f-Loch in der Decke produzieren einen „luftigen, Semi-Akustik angelehnten Sound. Der Klang wird nicht wirklich dumpfer beim Zurückregeln des Volume-Reglers. Dieses Verhalten ist einem integrierten Treble-Bleed-Kondensator zu verdanken, der zwischen den Ein- und Ausgang des Volume-Potis gelötet wurde und hohe Frequenzen somit das Poti umgehen. PRS verwendet meist einen Wert von 180 pF.

Die Gitarre zeigt sich klanglich flexibel und liefert authentische Sounds von Jazz bis Rock, wir hören zunächst eine jazzige Linie auf dem Hals-Pickup, dieser läuft im Humbucking-Betrieb:

Wird der Halstonabnehmer gesplittet, erhält man einen etwas ausgedünnten Ton, der weniger Bässe erzeugt und sich sicherlich für viele Einsatzgebiete anbietet. Wir hören eine Linie, die dem genialen Geiste Pat Martinos entsprang:

Für klassische Rock ’n’ Roll-Situationen eignet sich besonders die Mittelposition des Toggle-Switchs, der beide Tonabnehmer parallel schaltet. Dieses wäre natürlich auch mit gesplitteten Pickups möglich, wir hören hier jedoch beide Tonabnehmer als Humbucker:

Jetzt wird der verzerrte Kanal meines Peavey Classic 20 Watt MH angewählt. Wir hören zunächst den Steg-Pickup gesplittet, der einen etwas ausgedünnten und weniger kraftvollen Ton erzeugt:

Gefolgt vom Steg-Pickup im Humbucker-Betrieb, hier stehen deutlich mehr Bässe zur Verfügung. Wir hören das quasi identische Riff, das nun fetter klingt:

Die sechs Sounds, die die PRS CE 24 Semi Hollow zu erzeugen vermag, besitzen Individualität und Charakter, was nicht zuletzt auch den ausgesprochen guten Pickups zu verdanken ist.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

PRS CE 24 Semi Hollow – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall bzw. Delay hinzugefügt).

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Fazit

Die PRS CE 24 Semi Hollow zeigt sich durch die guten Pickups und die Möglichkeit, diese zu splitten flexibel und charaktervoll im Klang. Die Verarbeitung und das Design sind wieder einmal perfekt. Die Tonkammer und das f-Loch der Decke erzeugen bereits trocken einen etwas „luftigeren“ Ton als eine reine Solidbody-Gitarre. Am Verstärker angeschlossen ist dies eher marginal wahrnehmbar. Angenehm ist auch das Gewicht der Gitarre, das sich nur geringfügig jenseits der 3-kg-Marke bewegt.

Plus

  • Sound
  • Design
  • Verarbeitung
  • Tonabnehmer
  • Gewicht

Minus

  • Elektrik- und Tremolofachabdeckungen nicht im Korpus versenkt

Preis

  • Ladenpreis: 2.649,- Euro
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