Der ungebeizte Rand der Decke dient als Binding und passt sich optisch ganz dem dezenten Outfit der PRS Custom 24 Livingston Lemondrop 10 an. Ebenfalls aus Mahagoni besteht der eingeleimte Hals, welcher in zwei unterschiedlichen Shapings (Pattern Thin oder Pattern Regular) erhältlich ist. Unser Testmodell besitzt das Pattern-Regular-Shaping, also die etwas kräftigere Variante. Ein Rosewood-Griffbrett von allerbester Qualität trägt zum einen 24 Jumbo-Bünde und zum anderen das wohl bekannteste Markenzeichen von Instrumenten aus dem Hause PRS: die aus außergewöhnlich schönem Abalone-Perlmutt gefertigten Bird-Inlays als Orientierungspunkte.
Ebenso unverwechselbar und typisch PRS ist natürlich auch das Design der Kopfplatte, welche nur schlicht mit einem Klarlack-Finish versehen wurde und so eine schöne, kräftig-rötliche Färbung abgibt. Hier finden sich auch die neuen PRS Phase III Locking Tuner, wie sie auch an Paul’s Guitar verbaut sind. An deren Funktion gibt es keinerlei Kritik, allerdings stellt sich auch hier (erneut) die Frage, wie der Zustand dieser offenen Mechaniken in einem oder zwei Jahrzehnten wohl sein mag – wenn diese den Umwelteinflüssen weitestgehend ungeschützt ausgesetzt werden.
Zudem sieht man auf der Rückseite der Kopfplatte, markiert rechts oben durch die Zahl „10“ unter dem Klarlack, dass unsere PRS Custom 24 Livingston Lemondrop 10 Top auch wirklich mit einer 10 Top-Decke ausgestattet ist.
Pickups
Für die elektrische Verstärkung der PRS Custom 24 Livingston Lemondrop 10 Top sorgen die zwei 57/08-Humbucker an der Steg- und Halsposition. Gefertigt aus Restbeständen eines Wickeldrahtes aus dem Jahr 1957, sollen diese Tonabnehmer dem Sound die „Portion Vintage“ verschaffen. Was natürlich auch wieder Raum für wilde Spekulationen eröffnet: Benötigt man wirklich einen über 50 Jahre alten Wickeldraht für den Bau eines Pickups mit Vintage-Attributen? Die Antwort ist klar nein, ein wirkungsvoller Marketing-Gag ist dies aber allemal. Ein Gag sind diese Pickups hingegen nicht, denn sie klingen einfach fantastisch. Aber dazu später im Soundcheck mehr!
Geschaltet und verwaltet wird die Elektronik von einem präzise bedienbaren Fünfwege-Schalter und zwei wunderbar leicht und präzise laufenden Potis für Volume und Tone. Goldfarbene Potiknöpfe unterstützen die dezente, aber aus jeder Perspektive edle Optik der PRS Custom 24 Livingston Lemondrop 10 Top.
PRS Vibrato
Bleibt abschließend bei der Begutachtung des Instrumentes nur noch das Vibrato-System übrig. Mit seinem gesteckten Hebel, der äußerst präzisen und leichtgängigen Arbeitsweise und der daraus resultierenden Stimmstabilität gehört das PRS Vintage-Vibrato schon seit je her mit zum Besten, was man sich auf einer Gitarre zur Tonhöhenmanipulation wünschen kann. Auch bei unserem Testmodell ist das nicht anders, die Gitarre hält auch nach gröberer Benutzung des Vibratohebels zuverlässig die Stimmung, zudem sitzt der Hebel völlig spielfrei und trotzdem leichtgängig in seiner Führung im Vibratoblock. Klasse! Und damit ab zum Soundcheck!