PRS Custom24 Semi-Hollow Wood Library – Praxis
Akustischer Grundsound & Handling
Ein zusätzlicher Resonanzraum tut jedem Instrument gut und nicht anders ist es auch bei der Custom24 Semi-Hollow Wood Library, die davon bereits im unverstärkten Zustand in Form eines wunderbar sustainreichen Klangs profitiert. Die Kombination aus Mahagonikorpus/Palisanderdecke und eingeleimten Mahagonihals entwickelt dazu einen ausgeglichenen Grundsound, dessen Dynamikverhalten zwar etwas träge in der Ansprache ist, sich dafür aber um so druckvoller aufbaut. Das Setting ab Werk geht bei unserem Testinstrument in Ordnung, eine bequemere Saitenlage wäre aber sicher noch drin gewesen und ist aufgrund der penibel sauberen Verarbeitung der Bünde und des Griffbretts auch problemlos möglich. Die Oktavreinheit präsentiert sich hingegen glasklar und ermöglicht ein sauberes Intonieren auf der gesamten Länge des Griffbretts, wozu die matt lackierte Halsrückseite mit ihrem schlanken, ja fast schon zierlichen Pattern-Thin-Profil geradezu einlädt.
Elektrischer Sound
Durch die flexible Schaltung mit der Singlecoil-Option der zwei 58/15 Humbucker zeigt die Custom24 Semi-Hollow Wood Library am Amp ein breites Soundspektrum. Grundtenor ist allerdings stets ein warmer und eher bassiger Sound, der einen besonderen Charme versprüht und dabei keine Spur von Nebengeräuschen offenbart. Selbst im Einspulerbetrieb hält sich das Brummen in Grenzen, sodass man auch dort durchaus gerne mit etwas mehr Zerrung zu Werke gehen darf. Ein Pfeifen bei zu viel Overdrive, wie es bei den „reinen Semi-Hollows“ gerne mal vorkommt, ist hier so gut wie ausgeschlossen. Durch ihre eher träge Tonansprache, man könnte es fast mit der einer Les Paul vergleichen, eignet sich die Custom24 Semi-Hollow Wood Library nicht besonders gut für moderne Spielarten des Metal beispielsweise. Für den Bluesspieler oder den Rocker hingegen, der auf dicke und endlos stehende Töne steht, dürfte das Gebotene hingegen einem wahr gewordenen Traum entsprechen!
Hören wir rein in den Sound der PRS Custom24 Semi-Hollow Wood Library, für die Klangbeispiele habe ich wie immer auf meinen kleinen Orange Micro Dark zurückgegriffen, der war verbunden mit einer 1×12″ Celestion V-30 Box, davor wurde ein AKG C3000 Mikrofon platziert. Aufgenommen wurde das Ganze über ein UAD-Interface in Logic Audio, dort fand auch eine Pegelangleichung statt.
In Klangbeispiel 1 hören wir einen Cleansound, eingespielt mit der Position 2 des Pickup-Wahlschalters, in dem der vordere 58/15 in den Singlecoil-Modus versetzt wird.
Nun etwas dicker und schmatziger: ein Cleansound, eingespielt auf dem vorderen Humbucker.
Weiter geht’s in Klangbeispiel 3 mit einem Highgain-Sound des 58/15 am Hals. Hier lässt die Custom24 Semi-Hollow Wood Library mit ihrem Sustain kräftig die Muskeln spielen!
Nun machen wir eine 180-Grad-Wende und reißen den Schalter ganz nach hinten – der 58/15 in Stegposition mit einem Highgain-Sound.
Für das abschließende Klangbeispiel wurde ein Crunchsound gewählt. Hier merkt man deutlich das etwas träge Attack der Konstruktion aus überwiegend Mahagoni.
Tolles Teil! Wenn es die Gitarre noch in menem nächsten Leben geben sollte, werde ich erfolgreicher Zahnarzt und kaufe sie.Aber jut, limitiert. Müsste dann teuer ersteigert werden.
…wenn dieses einsame F-Loch nur nicht so unpassend aussehen würde…wenn es dazu kein Gegenstück symmetrisch auf der anderen Seite gibt, sieht das irgendwie falsch aus.
Wie hat PRS es denn geschafft, diese Gitarre mit diesen Hölzern nach Europa zu senden ? Ich dachte, seit dem CITES Abkommen sind Mahagoni und Palisander geschützt ?
Toller Bericht… vielen Dank dafür….