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Test: PRS McCarty 594, E-Gitarre

A Tribute to a big Maker

14. März 2017

Paul Reed Smith hat eine Menge Freunde, leider weilt ein ganz Besonderer nicht mehr unter ihnen: Theodore „Ted“ McCarty. Nicht viele wissen mit diesem Namen etwas anzufangen, dabei war der US-Amerikaner doch unter anderem Geschäftsführer bei Gibson und maßgeblich an der Einführung der Solidbody-Gitarren, natürlich auch der Les Paul, beteiligt. Im April 2001 verstarb McCarty im Alter von 80 Jahren und gut 15 Jahre später präsentiert die Edelschmiede aus Stevensville zu Ehren des Genies ein Signature-Modell, das natürlich nur den Namen McCarty tragen kann und in 17 verschiedenen Farben angeboten wird. Wir haben uns für einen Test aus dem Pool mal die PRS McCarty 594 Jade zukommen lassen.

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Facts & Features

Klar, dass bei einem Premiuminstrument ein würdiges Behältnis dazugehört und so wird auch unsere PRS McCarty 594 in einem entsprechend hochwertigen Luxuskoffer ausgeliefert. Zunächst einmal gilt es aber über die Produktbezeichnung aufzuklären, denn mit der Nummer „594“ muss es ja etwas auf sich haben. Stimmt, und die Antwort darauf ist jedoch ganz simpel: Die Mensur der Gitarre ist geringfügig länger im Vergleich zu den regulären PRS-Modellen. Normalerweise verfügen PRS Instrumente über eine 24,5″ Mensur, diese ist nun eben mit 24,594″ etwas großzügiger ausgefallen. Laut Paul Reed Smith selbst soll dies die optimale Mensurlänge einer Gitarre sein. Nun ja, klingt also viel mysteriöser, als es in Wirklichkeit ist.

Dass sich diese Maßnahme positiv auf Dinge wie Intonation und Schwingungsverhalten der Gitarre auswirken, könnte durchaus sein, zu bemerken ist von dieser Verlängerung allerdings erst mal gar nichts. Die Gitarre spielt sich wie erwartet fast wie von selbst, auch wenn das Halsprofil schon etwas mehr zupacken erfordert. Doch alles der Reihe nach.

Der Korpus der PRS McCarty 594 Jade

Bei der Holzauswahl des Korpus und seiner Decke geht man bewährte Wege, Mahagoni und Riegelahorn sind die Materialien der Wahl, wie immer von absolut hochwertiger Qualität in Sachen Maserung und Verarbeitung der einzelnen Komponenten. Das Finish unseres Testinstruments ist „Jade“, ein smaragdähnliches Grün, erhältlich ist die McCarty aber wie bereits erwähnt in sechzehn weiteren Farben. Die Ränder der Decke wurden als „Fake Binding“ nur mit einer Klarlackschicht versehen, mittlerweile ein typisches Merkmal einer Oberklassegitarre aus dem Hause PRS. Die Decke selbst ist von grandioser Optik, die beiden Ahornteile wurde nahezu perfekt „bookmatched“ und mit den bekannten Fräsungen auf dem Korpus in Form gebracht. Ein angenehmes Shaping findet sich zudem auf der Rückseite, so „fällt“ das Instrument regelrecht an den Oberkörper des Benutzers.

— Blick auf die Rückseite der PRS McCarty 594 Jade —

Hals und Griffbrett

Bird Inlays gefällig? Da ist sie wieder, die Art von Positionspunkten auf dem Griffbrett, die den Großteil der PRS-Liebhaber und Kenner in zwei Lager teilt. Für den einen sind sie zu protzig, Stichwort „Zahnarztgitarre“, für den anderen gehören sie so selbstverständlich an eine PRS wie das Blaue an den Himmel. Die Inlays wurden in jedem Fall meisterhaft in das Rosewood-Griffbrett eingelassen, in dem auch die 22 Bünde nicht weniger perfekt eingesetzt und abgerichtet wurden. Das Halsprofil präsentiert sich als „sehr ausgeprägt“ und ist zudem unsymmetrisch ausgefallen, was sich durch mehr „Fleisch“ im Bereich der Basssaiten, also im oberen Teil des Halses äußert.

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Faux what?

Ein cremefarbenes Binding aus dem Werkstoff Faux Bone umschließt die Ränder des Griffbretts nahtlos. Was hat es denn nun wieder mit dem Namen „Faux Bone“ auf sich? Hierbei handelt es sich um einen neuen Kunststoff, der nicht nur widerstandsfähiger als das bisher benutzte PVC ist, sondern auch keinerlei Giftstoffe enthält und zudem nicht „ausgast“. Besitzer von Gitarrenkoffern aus China-Produktion wissen sicher, was gemeint ist. Denn bei diesen Billigkoffern hat man ja manchmal nach dem Aufklappen das Gefühl, auch gleich einen Chemiecocktail mit ausgeliefert zu bekommen. Wer Genaueres über „Faux Bone“ erfahren möchte, der kann auf diesen Link hier klicken.

— Bird Inlays – es gibt Schlimmeres! —

Die Hardware der PRS McCarty 594 Jade

Vibrato gibt es keines, für die Aufnahme der Saiten sorgt bei der PRS McCarty 594 eine Steg/Tailpiece-Konstruktion, bei der die Drähte über Saitenreiter aus Nickel geführt werden. Das Tailpiece wurde zudem so konstruiert, dass die Saiten beim Wechseln einfach nach oben herausgenommen werden. Waren es nicht die Japaner von Ibanez, die damals mit ihrem „Quick Change System“ diese Art der Saitenbefestigung vorstellten? Praktisch ist es aber allemal, denn so ist ein gerissener Draht innerhalb einer Minute wieder aufgespannt und in Stimmung gebracht.

Am anderen Ende der Saiten sitzen die sechs Mechaniken an der Kopfplatte im PRS-typischen Design. Es handelt sich wie bei allen Premium Modellen des Herstellers um die Phase III Locking Mechaniken mit ihren offen liegenden Wirbeln. Schon in meinen vorherigen Reviews über diese neuen Mechaniken habe ich auf die Problematik hingewiesen, dass der Zahn der Zeit, der Schmutz und die Feuchtigkeit diesen Tunern vermutlich zusetzen werden. Noch sind sie recht jung, doch warten wir mal ab, wie sich deren Zustand nach mehrjährigem harten Einsatz zwischen feuchtem Proberaum, unterkühltem oder überhitzen Kleintransporter und zugiger Bühne zeigt.

— PRS-typischer Headstock mit den Phase III Klemmmechaniken —

Eine kleine Besonderheit der McCarty im Vergleich zu den PRS-Serienmodellen finden wir auch hier im Detail, die Mechaniken werden von zwei Schrauben zusätzlich an der Kopfplatte fixiert. Das soll die Verbindung zwischen der Achse und der Schnecke im Innern verstärken – und dazu natürlich auch klangliche Vorteile bringen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Claudia

    Man sollte nicht an dieser Gitarre herumkritisieren.
    Denn Erstens ist sie eine echte PRS und zweitens kann man in der „Einsteigerklasse“ nicht mehr erwarten.

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