Schon wieder Neues aus Stevensville
Der Output bei PRS Guitars ist nach wie vor sehr hoch. Fast schon im Halbjahrestakt erreichen uns immer wieder neue Modellvarianten, seien es nun Instrumente aus der koreanischen SE-Serie, aus den Reihen der USA Oberklassemodelle oder aus der noch relativ jungen S2 Serie, die die Lücke dazwischen schließt. Diese Mittelklassemodelle erfreuen sich großer Beliebtheit, bieten sie doch die typischen Eigenschaften und Attribute einer USA-PRS zum nahezu halben Preis. Sicher, auf geschwungene 10Top-Decken, handgewickelte Pickups, schicke Bindings und die Original PRS-Birds muss man hier verzichten, doch kommt es wirklich darauf an?
Die PRS S2 Custom 22 Semi-Hollow DCS möchte beweisen, dass es eben nicht darauf ankommt und sie mit ihren ungleich teureren Brüdern und Schwestern konkurrieren kann. Machen wir den Test!
Facts & Features
Eigentlich sollte ja ein Instrument nahe der 2000-Euro-Preisgrenze in einem Koffer geliefert werden. Bei der PRS S2 Custom 22 Semi-Hollow DCS ist das leider nicht der Fall. Dazu muss man aber wissen, dass der momentan schwache Eurokurs die Firma PRS gehörig ins Schwitzen bringt, da alle Modelle im Schnitt 20% teurer als sonst üblich abgegeben werden. Daher erscheint unser Testmodell nur in einem gepolsterten Gigbag, der allerdings einen robusten und tauglichen Eindruck hinterlässt.
Die S2 Custom 22 Semi-Hollow ist in verschiedenen Farben erhältlich, das Finish unseres Testmodells wird von PRS als „Dark Cherry Sunburst“ bezeichnet, was zusammen mit der schwach geflammten Ahorndecke ein optisch stimmiges Bild abgibt. Der obere Teil des aus Mahagoni gefertigten Korpus besitzt eine Resonanzkammer, unschwer zu erkennen durch das sauber gefräste F-Loch. Gut ein Viertel des Korpus wird so zur „Schwingungszone“, der Rest profitiert und resoniert von einem einteiligen Stück Mahagoni, das die Basis für den Body abgibt.
Hier wurde eher zur zweiten Wahl bei PRS gegriffen, denn die Struktur des verwendeten Stück Holzes ist nicht besonders attraktiv. Zumindest nicht dann, wenn man es gegen die „Boliden der 4000-Euro-Preisklasse“ aus dem Hause PRS vergleicht. Aber irgendwo muss ja nun mal gespart werden und überhaupt: Wer schaut schon auf die Rückseite seiner Gitarre?
Die Mechaniken lassen sich in der Gängigkeit einstellen an der Schraube am Flügel. So kann sich das jeder auf seine Bedürfnisse anpassen.