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Test: PRS S2 Custom 22, E-Gitarre

(ID: 235240)

Elektrik der PRS S2 Custom 22

Die Gitarre wurde mit jeweils zwei 85/15 S bestückt. Die Spulen der Tonabnehmer sind in Schwarz gehalten und besitzen gleichfalls einen schwarzen Plastikrahmen und keine Chromkappen, was die Gesamtoptik der PRS S2 Custom 22 insgesamt etwas „darker“ erscheinen lässt.

Ein (Master) Volume-Regler wirkt auf alle Tonabnehmerkonstellationen. Beim Blick „unter die Haube“ unseres Testobjekts kann man feststellen, dass das Volume-Poti auch mit einem Treble-Bleed-Kondensator (180 pf) ausgestattet wurde. Dieser sorgt dafür, dass die Gitarre beim Zurückdrehen des Potis nur an Lautstärke, jedoch nicht bedeutend an Höhen verliert.

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Der 3-Wege Blade-Schalter gestattet es, die Tonabnehmer einzeln oder auch parallel zu betreiben, wie man dies bei ausgesprochen vielen Gitarren vorfindet. Der Push-Pull-Tonregler vermag in gezogenem Zustand eine Spule der Pickups abzuschalten, was die klangliche Vielfalt des Instruments erweitert. Natürlich müssen wir im Singlecoil-Betrieb (außer in der Mittelstellung) mit dem bekannten Brummen leben, die Singlecoil-Pickups naturgemäß nun mal eben produzieren.

prs s2 custom 22 vibrato

— Bestückt mit dem hauseigenen PRS S2 Vibratosystem —

PRS S2 Custom 22 – Handling

Die PRS S2 Custom 22 bringt das rückenschonende Gewicht von 3,4 kg auf die Waage und kommt ausgewogen auf den Knien zu liegen. Die Werkseinstellung war im Auslieferungszustand nicht optimal, da die Saitenlage zu hoch für ein wirklich entspanntes Spiel eingestellt war. Die Einstellung der Bundreinheit war ab Werk jedoch perfekt.

Der Hals ist mit seinem „Pattern Regular“ relativ stabil und könnte nach meinem persönlichen Empfinden auch gerne einen Hauch schlanker ausfallen. Wie immer sind die Geschmäcker in diesem Punkt verschieden und erfordern das individuelle Anspielen des Instruments.

Mithilfe der Locking-Mechaniken kann man der PRS S2 Custom 22 eine sehr gute Verstimmungsfreiheit attestieren. Lediglich sehr heftige „Divebombs“ können dann ein gelegentliches Nachstimmen erforderlich machen. Mit etwas Glück lösen sich solche Kinderkrankheiten nach einer gewissen Einspielungsphase in Luft auf, da der Sattel, soweit er perfekt gefeilt wurde, sich langsam an den Spieler anpasst bzw. sich „eingroovt“. Wird der Einsatz des Vibratosystems nicht bis ins Extrem ausgereizt, bleibt die Stimmstabilität sehr zuverlässig.

Der Sound

Bereits unverstärkt spürt man, dass diese S2 ein hochwertiges Instrument ist und gut resoniert. Natürlich ist der Ton nicht ganz so fett, wie man das z. B. bei einer guten Les Paul erwarten darf. Allerdings ist die Masse im Gegensatz zu dieser auch deutlich geringer. Der Mahagonikorpus mit der Ahorndecke sorgt bereits „trocken“ für einen warmen und runden Ton und eine gute Resonanz.

Hören wir uns das gute Stück nun einmal verstärkt an. Wir beginnen mit dem Halstonabnehmer und recht heftiger Verzerrung:

 

Der Humbucker am Hals erzeugt, wie wir wahrnehmen können, recht viel Bass und hat die Tendenz, gelegentlich etwas unkonkret (matschig) zu werden, jedoch nur, wenn man mit sehr viel Verzerrung arbeitet.

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Die Humbucker klingen sehr fett und eignen sich auch gerade in der Stegposition perfekt für rockige Riffs oder singende Leadlines.

 

Der leicht zu übersehende Zusatz „S“ am Ende der Tonabnehmerbezeichnung sorgt für einen deutlichen wahrnehmbaren Unterschied, da die in der PRS S2 Custom 22 verbauten Tonabnehmer nicht an die Klasse der wunderbaren 85/15 Pickups der hochklassigen amerikanischen Modelle heranreicht. Gemessen am Preis der Gitarre sind die Pickups als ausgesprochen brauchbar einzustufen, da sie ihren Job überzeugend erledigen und in vielen Stilrichtungen einsetzbar sind.

Schaltet man die Pickups mithilfe des Push-Pull-Tonpotis auf Singlecoil-Betrieb, stellt man fest, dass der Klang recht dünn ausfällt. Wir hören zunächst den Steg-Pickup:

 

Jetzt der Steg-Pickup im Humbucker-Betrieb:

 

Schließlich hören wir den Hals-Pickup mit cleanem Sound und Bluesfeeling.

 

Eine schöne Option wäre das individuelle Abschalten eines der beiden Humbucker (mithilfe zweier Push-Pull-Potis). So hätte man beispielsweise den Hals-Pickup als Singlecoil fahren können, um dessen Klang etwas schlanker zu gestalten aber trotzdem die Kraft des Steg-Humbuckers am Start gehabt, ohne dafür ständig umschalten zu müssen.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

PRS S2 Custom 22 – Peavey Classic MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher (Klon) – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Delay hinzugefügt).

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Fazit

Die PRS S2 Custom 22 stellt preislich das Bindglied zwischen den günstigen SE-Modellen und den preisintensiven Custom 24 Modellen aus den USA dar. Der Arbeitsaufwand fällt bei dieser PRS also vergleichsweise etwas geringer aus, was in dem deutlich moderateren Preis zum Ausdruck kommt. Das Design dieser blauen S2 ist sehr ansprechend und somit gut gelungen. Die Verarbeitung der Gitarre ist wie von PRS gewohnt perfekt und auch klanglich kann die S2 Custom 22 sicherlich überzeugen.

Plus

  • Verarbeitung
  • Design
  • Sound

Minus

  • kein Koffer, nur Gigbag

Preis

  • Ladenpreis: 1799,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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