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Test: PRS SE Custom 24 Roasted Maple TN, E-Gitarre

PRS SE Custom 24 - die perfekte Röstung?

16. Juli 2019
PRS SE Custom 24 Roasted Maple TN E-Gitarre

PRS SE Custom 24 Roasted Maple TN E-Gitarre

Die in letzter Zeit in Mode gekommenen „Röstungen“ des Halses stießen bei Gitarrenfreunden auf gute Resonanz, so stattet PRS nun auch einige SE-Modelle mit dieser Halsvariante aus. Vorreiter dieser Variante war vor allem die Firma Music Man. Da dieses Design in kürzester Zeit sehr beliebt wurde, weil es cool aussieht und sich gleichfalls gut anfühlt, zogen dann auch weitere Hersteller nach. Die PRS SE Custom 24 Roasted Maple E-Gitarre bietet jedoch, abgesehen von ihrem gerösteten Hals, noch viele weitere interessante Ausstattungsmerkmale, wie wir später noch feststellen werden.

Schon beim Auspacken der Testkandidatin fällt das harmonische Gesamtbild auf, das sich aus dem gerösteten Ahornhals und der gebeizten (Tobacco Sunburst) Riegelahorndecke ergibt. Die SE Custom 24 Roasted Maple E-Gitarre wurde in Korea gefertigt und erfreut sich eines verhältnismäßig günstigen Preises, da nur etwas weniger als 900,- Euro dafür zu berappen sind.

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PRS SE Custom 24 Roasted Maple Bild 1

PRS SE Custom 24 Roasted Maple – Facts & Features

Die Gitarre in der Farbgebung Tobacco Sunburst wird in einer limitierten Auflage angeboten und in einem braunen Gigbag aus dem Hause PRS ausgeliefert. Im Lieferumfang sind natürlich auch der Vibratohebel und ein Inbusschlüssel zur Einstellung der Halsspannung enthalten.

Durch die warme Farbe des Ahornhalses und dessen Klarlackierung entsteht beim Spielen ein gewisses „Vintage-Feeling“, man könnte meinen, man habe ein deutlich älteres Instrument, beispielsweise eine 50 Jahre alte Tele oder Strat, in den Händen. Die beiden Humbucking-Pickups sind mithilfe des Push-Pull-Tonreglers splitbar, wobei dann jeweils eine Spule abgeschaltet wird und somit auch etwas „schmalere Sounds“ ermöglicht werden. Sechs verschiedene Sounds sind somit mit beiden Pickups realisierbar.

PRS SE Custom 24 Roasted Maple – Korpus

Wie bei der PRS CE 24 üblich, wurde der Korpus aus Mahagoni gefertigt (drei zusammengefügte Teile) und mit einer schönen, leicht gewölbten zweiteiligen „Wölkchen-Ahorndecke“ verleimt. Die SE Custom 24 Modelle sind, im Vergleich zur in den U.S.A. hergestellten Core Serie, im „Shaping“ etwas weniger ausgeprägt. Die Decke ist an den Rändern leicht abgeflacht.

Wie immer gibt es bei PRS an der Verarbeitung nichts auszusetzen. In meiner Zeit als Autor für AMAZONA.de konnte ich tatsächlich noch nie Gegenteiliges feststellen, in puncto Verarbeitung wird stets gleichbleibende Qualität geboten, egal ob es sich um preisgünstige oder sehr preisintensive Instrumente handelt.

PRS SE Custom 24 Roasted Maple back Übergang

Eingeleimter Hals, Harmonie zwischen Hals und Korpus

Die Abdeckung des Tremolofachs liegt auf dem Korpus auf, ähnlich wie bei den meisten Stratocaster-Modellen, die Elektrikfachabdeckung aus Kunststoff wurde jedoch versenkt eingelassen.

PRS SE Custom 24 – Roasted Maple Neck

Schaut man sich den Hals von der Rückseite an, erkennt man, dass er aus drei verleimten Stücken besteht. Dies ist generell nicht als Minuspunkt einzustufen, der Hals erhält dadurch mehr Stabilität. Auf den Hals wurde ein Griffbrett aus Ahorn aufgeleimt, in das erwartungsgemäß 24 Bünde gekonnt eingesetzt und weiterverarbeitet wurden (Kanten abrunden, abrichten, polieren).

Verarbeitungstechnisch zeigt sich PRS hier wieder einmal vorbildlich, da man rein gar nichts finden könnte, was die Gesamtwertung in irgendeiner Form schmälern könnte. Die Mensur der Gitarre beträgt 635 mm (25″), wie man das von PRS gewohnt ist. Das Halsprofil wird vom Hersteller mit „Wide Thin“ angegeben, wobei auch hier Unterschiede festzustellen sind. Ich besitze eine PRS CE 24 aus der Core Serie, die in den U.S.A. hergestellt wurde, deren Hals die gleiche Bezeichnung trägt. Trotzdem scheint der Hals meines Exemplars geringfügig schmaler zu sein.

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PRS SE Custom 24 Roasted Maple Kopf

Feine Röstung

Aus Gründen eines besseren Kontrastes wurden die typischen Bird-Griffbretteinlagen hier in Schwarz gehalten, was ausgesprochen gut mit dem Design der E-Gitarre harmoniert. Wie immer bei einer 24-bündigen Gitarre von PRS stellt sich die berechtigte Frage, welches Tier denn am höchsten (24.) Bund Pate stand, da das dort abgebildete Wesen kaum mehr Ähnlichkeit mit einem Vogel aufweist. Zugegebenermaßen ist der Platz innerhalb des höchsten Bundes ja auch äußerst begrenzt, da selbst der kleine Finger etwas kämpfen muss, um sich optimal dort zu positionieren. Das Griffbrett und die Rückseite des Halses wurden nach der „Röstung“ und der Bestückung mit den Bünden klar lackiert.

Elektrik

Die PRS SE Custom 24 Roasted Maple E-Gitarre wird mithilfe jeweils eines Volume- bzw. Tonreglers kontrolliert. Die beiden PRS 85/15 „S“ Humbucker sind erfreulicherweise splitbar, der Tonregler schaltet in gezogener Position jeweils eine Spule beider Tonabnehmer ab. Beide Humbucker haben ein sogenanntes Zebra-Design, da jeweils eine Spule in Weiß und die zweite in Schwarz gehalten wurde. Die Auswahl der Tonabnehmer erfolgt wie bei einer Telecaster über den 3-Wege-Blade-Schalter. Dieser erfreut sich einer guten Qualität, schaltet mit einem leichten Widerstand und rastet satt in der gewählten Position ein.

SE Custom 24 Roasted Maple – Hardware und Handling

Die gesamte Hardware der PRS SE Custom 24 Roasted Maple (Vibratosystem und Mechaniken aus eigenem Hause) wurden vernickelt.

Die PRS SE Custom 24 Roasted Maple bringt rückenfreundliche 3,2 kg auf die Waage und qualifiziert sich somit auch für den Einsatz bei langen Gigs. Beim Spiel im Sitzen liegt die Gitarre ausgewogen auf den Knien, ohne die Tendenz aufzuweisen, sich zur einen oder anderen Seite hingezogen zu fühlen.

Die Gitarre kam ab Werk perfekt eingestellt, somit musste an der Halsspannung, der Saitenlage bzw. Bundreinheit erfreulicherweise nichts nachjustiert werden. Der Hals ist mit seinem Halsprofil „Wide Thin“ recht massiv aber nicht zu kräftig. Das Saitenziehen gestaltet sich angenehm leicht, da der komfortable Griffbrettradius (von ca. 14 „) und die perfekte Abrichtung der Bünde dies zusätzlich unterstützen.

PRS SE Custom 24 Roasted Maple – Sound

Bereits trocken bietet die SE Custom 24 Roasted Maple E-Gitarre einen ausgewogenen Klang, der auch ein gutes Sustain mitbringt, was sicherlich teilweise auch dem eingeleimten Hals zu verdanken ist. Der Grundsound der Gitarre ist aufgrund des Mahagonikorpus, gepaart mit der aufgeleimten Ahorndecke und dem eingeleimten Hals warm und rund. Die Gitarre klingt bei guter Ansprache sehr ausgewogen, ohne dass hier bestimmte Frequenzen benachteiligt oder übermäßig in den Vordergrund treten würden.

Die 85/15 „S“-Tonabnehmer lassen möglicherweise vermuten, man habe es mit den gleichen Tonabnehmer wie in der Core-Serie zu tun, das „S“ hinter der Bezeichnung signalisiert jedoch, dass wir uns diesbezüglich in einer anderen Klase (SE) befinden. Die eingebauten Pickups erledigen ihre Arbeit sicherlich souverän und besitzen den Vorteil, bei Bedarf auch als Einspuler arbeiten zu können, sie lassen aber den letzten „Ticken“ Charakter vermissen, um sie als wirklich hochklassig zu bezeichnen. Klinken wir die Gitarre nun einmal ein und beginnen zunächst mit verzerrten Sounds.

Die SE Custom 24 Roasted Maple kann schön Druck machen, wie hören den Humbucker am Steg durch den verzerrten Kanal meines Peavey Classic 20 Miniheads. Obwohl der Gain-Regler nicht sehr weit aufgedreht war (ca. 12 h), ist der Sound bereits recht fett.

Im Folgenden hören wir den Halstonabnehmer mit nur einer Spule (Coilsplit). Anleihen bei „Little Wing“ von Meister Jimi Hendrix waren hier durchaus beabsichtigt, wobei hier mehr Verzerrung im Spiel ist:

Aber auch clean hat die PRS SE Custom 24 Roasted Maple viel zu bieten:

Wir hören beide Pickups parallel, beide als Humbucker mit einigen gestrummten Chords:

Nun hören wir den Hals-Pickup als Humbucker (clean). Gespielt wird eine „jazzige Passage“, die PRS SE Custom 24 Roasted Maple macht das überzeugend. Drehte man den Tonregler noch etwas zurück, würde der Sound sicherlich noch deutlich jazziger.

Wird der Steg-Pickup gesplittet, erhalten wir auch „Telecaster-ähnliche Sounds“. Ich spiele einige Countrylicks:

Wie man erfreulicherweise feststellen darf, ist die PRS SE Custom 24 Roasted Maple alles andere als ein „one trick pony“. Sie eignet sich für jedes Einsatzgebiet und zeigt sich klanglich sehr flexibel. Einzig allein die typischen hohlen Strat-Sounds kann sie aufgrund des fehlenden Mittel-Pickups natürlich nicht herstellen, aber Les Paul bzw. Telecaster Sounds sind damit problemlos absolut  glaubwürdig herzustellen. Wer flexibel im Klang sein muss und ausschließlich nur eine Gitarre zum Gig mitnehmen möchte, der ist mit der PRS SE Custom 24 Roasted Maple hervorragend bedient.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

PRS SE Custom 24 Roasted Maple – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall bzw. Delay hinzugefügt).

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Fazit

Die PRS SE Custom 24 Roasted Maple E-Gitarre wird sicherlich viele Freunde finden, da sie eine ausgesprochen ansprechende Optik, flexiblen Sound, super Verarbeitung und auch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Dieses Instrument liefert ausgesprochen viel Schönes bei einem sensationellen Preis-Leistungs-Verhältnis. Aufgrund dessen vergeben wir die recht selten erreichte Höchstnote „Best Buy“!

Plus

  • Klangliche Flexibilität dank Coilsplit
  • Optik
  • Verarbeitung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis

  • Ladenpreis: 871,- Euro
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Klangbeispiele
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