Sound & Praxis mit der PRS SE Santana SY 2017
Akustischer Grundsound
Ein bisschen von allem, aber dabei nicht überwältigend, so könnte man den akustischen Grundsound der Gitarre beschreiben. Wesentlich mehr begeistert da schon die Bespielbarkeit, was auf die gute Verarbeitung der Bünde und den kerzengraden Hals zurückzuführen ist. Beides zusammen erlaubt ein recht flaches, aber dennoch schepperfreies Setting ohne Schnarrer, Deadspots oder Ähnlichem.
Wie zu befürchten, neigt das ansonsten wie immer wunderbar weich agierende PRS Vintage Vibrato zu deutlichen Verstimmungen, sollte man es mit dem Jammerhaken zu sehr übertreiben. Ein wenig Kostenaufwand für einen Satz Locking-Mechaniken eines Markenherstellers und ein paar kleinen Arbeiten am Sattel könnten hier sicher wahre Wunder in Sachen Stimmstabilität bewirken.
Ich untermauere dennoch meine bereits mehrfach getätigte Aussage hier und jetzt erneut, nämlich dass es sich beim PRS Vintage Vibrato um eines der besten Vintage Vibratos am Markt handelt! Das System reagiert unheimlich nuancenreich und der nur gesteckte (und trotzdem frei von Spiel agierende) Vibratohebel verschwindet nach der Benutzung unverzüglich aus dem Aktionsradius der rechten Hand. So und nicht anders soll es sein!
Elektrischer Sound
Die beiden in ihrer Bauart identischen Humbucker im Zebra Design wurden natürlich nach der Vorlage der US-Modelle entwickelt und so ganz untypisch klingen sie nicht, auch wenn im Einzelbetrieb ein leichtes 50-Hertz-Brummen auftritt. Sie klingen auf jeden Fall ein gutes Stück weit offener und transparenter, als es bei den übrigen Pickups der neuen SE-Serie der Fall ist. Ein entsprechendes Testmodell (PRS SE Custom 22 VSB 2017) hatte ich ja bereits für uns in einem ausführlichen Review unter die Lupe genommen.
Sie besitzen eine recht hohe Ausgangsleitung, die den angeschlossenen Verstärker früh in die Zerrung treiben kann. Wer den Stil von Santana kennt, der weiß, dass das nur gewollt sein kann. Aus diesem Grund fehlt sicher auch die Singlecoil Option, die den ansonsten recht ordentlichen Sound noch ein Stück weit flexibler hätte machen können. Aber Carlos´ Stil liegt nun mal überwiegend im übersteuerten Bereich, da bleibt nicht viel Platz für glockige und perlige Cleansounds.
ich hätte eine frage, und zwar hab ich noch eine „alte“se santana (bj 2015), und mich würde interessieren, ob die pu`s bei der neuen wirklich sooo einen unterschied machen? das mit der kürzeren mensur seh ich allerdings nicht als nachteil und bei dem volumenpoti, denke ich, das ist halt gewöhnungssache, so oder so.
das vibratosystem ist wohl gleich geblieben .
alles im allem, finde ich auch, das das eine schöne gitarre ist, jedenfalls die „alte“, dann wohl auch die neue.
solong
Micky
@micky rmb Hey micki,
ich denke da sind keine großen Unterschiede in den Pickups auszumachen, so viel anders klingen die 2017er SE-PUs auch nicht. Auch wenn PRS das gerne so verkaufen würde ;)
Grüße!
Stephan
Hi, Stephan
besten dank, das hab ich mir gedacht.
deine gitarrenvorstellungen finde ich im übrigen sehr gut, siehe z.b. prs ce 24, ich freue mich schon auf die nächsten berichte über neue modelle.
also, mach es gut
Micky
@micky rmb Danke für die Blumen, ich (bzw. wir) geben uns große Mühe :)
Wenn Du Fragen hast, nur zu!
Viele Grüße,
Stephan
Ich habe bei meiner PRS Santana Se 2017 SY folgendes Update vorgenommen:
1. Locking Mechaniken von Schaller eingebaut
2. Die PU´s durch original PRS USA 58/15 LT PU´s ersetzt.
3. Original PRS US Potits eingelötet
4. Beim Tremolo den Stahlblock durch einen Messingblock getauscht.
5. Die Aluguß-Reiter durch Messingreiter von ABM getauscht.
6. Original Potiknöpfe von PRS einbebaut
Ein nicht ganz billiger Umbau, aber man kann es nach und nach machen.
Da die Gitarre ansonsten hervorragend gebaut und verarbeitet ist habe ich jetzt eine
Super Gitarre: Ein fantastischer Sound und Sustain bis zum Abwinken, sowie eine hervorragende leichte Bespielbarkeit. Durch die Lockingmechaniken ist auch das Tremolo wesentlich stabiler geworden! Bei Tremolo-Gitarren sollte man immer Locking-Mechaniken einsetzen! Durch diese Modifikationen kommt die Gitarre dem Original Core Modell schon sehr nahe, ohne den horrenden Preis von € 6000,- ausgeben zu müssen.
Das im Test bemängelte fehlende Coil Splitting könnte man auch noch machen, kommt aber für mich nicht in Frage, da ich dafür eine Strat habe.
Beste Grüße
simbad