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Test: PRS SE Standard 24 Multi-Foil, E-Gitarre

(ID: 233220)

PRS SE Standard 24 Multi-Foil – Sound & Praxis

PRS SE Standard 24 Multi-Foil headstock

Wie dick die Folierung der Gitarre geraten ist, darüber kann man nur mutmaßen. Fakt ist aber, dass sich die PRS SE Standard 24 Multi-Foil im trocken angespielten Zustand kaum anders zeigt als eine ganz normale Standard aus der SE-Baureihe. Der Grundsound ist recht ausgeglichen, jedoch wenig resonant und auch in puncto Sustain herrschen eher durchschnittliche Werte. Gut gefallen kann hingegen die Bespielbarkeit des schlanken Halses, wenn auch die Werkseinstellung unseres Testinstruments („Stichwort: hohe Saitenlage“) hier noch deutlich bessere Werte zulassen würde. Das Einstellen bei diesem Typ Gitarre mit seinem sechsfach verschraubten Vibratoblock ist allerdings nicht jedermanns Ding – zur Not ein paar Euro in den Service investieren oder beim Kauf gleich im Shop des Vertrauens erledigen lassen.

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Am Verstärker angeschlossen bietet sich ein sehr unterschiedliches Klangbild, das ist ja im Prinzip schon mal nicht verkehrt. Nur gibt es mindestens so viel Licht wie Schatten beim Durchschalten bzw. Durchhören der angebotenen Sounds. Gut gefallen können die Klänge der beiden Humbucker, auch wenn das Signal hier bei hohem Gain-Einsatz schnell in einem Matschen untergehen kann. Sie erledigen ihren Job dennoch wie erwartet: Der Kollege am Hals empfiehlt sich für dicke und singende Blueslinien, während der 85/15 „S“ am Steg bzw. Vibratoblock für drückende und durchsetzungskräftige Riffsounds steht.

Eher enttäuschend wirken dagegen die Singlecoil-Sounds, die nicht nur ziemlich dünn klingen, sondern auch mit deutlichem Brummen auf ihren Betrieb aufmerksam machen und die ohnehin nicht besonders ausgeprägte Dynamik der Grundkonstruktion nicht kaschieren können. Nicht, dass wir uns falsch verstehen – für eine Gitarre dieser Preisklasse geht das so weit alles in Ordnung, nur mit einer echten PRS aus amerikanischer Produktion (und deren mächtigen 85/15 Pickups an Bord) hat das erwartungsgemäß nur sehr wenig bis gar nichts zu tun.

Für die Klangbeispiele habe ich die PRS SE Standard 24 Multi-Foil an meinen Orange Micro Dark Verstärker angeschlossen. Als Box diente eine 1×12″ Celestion V-30, aufgenommen wurden die Tracks mit einem AKG C3000 Mikrofon in Logic Audio.

 

Im ersten Beispiel hören wir einen unverzerrten Sound, eingespielt mit beiden Humbuckern im Singlecoil-Modus, also mit herausgezogenem Tone-Poti.

Besonders spritzig wirkt die Dynamik nicht gerade, zudem fehlt es spürbar an Höhen und Präsenzen.

 

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In Klangbeispiel 2 hören wir ebenfalls einen Cleansound, dieses Mal eingespielt mit dem Humbucker am Hals. Auch er hat es nicht so mit den Höhen, liefert dafür aber ein fast schon wuchtiges Klangbild, das sich jederzeit gut durchsetzen sollte!

 

Wir wechseln rüber in die Overdrive-Abteilung. In Beispiel 4 ein angezerrter Sound, eingespielt mit dem Humbucker am Steg. Wie bereits im Text weiter vorne erwähnt: Hält sich die Zerrung in Grenzen, dann tut es auch das Matschen.

 

Nun zu den High-Gain-Sounds, zunächst erneut ein Beispiel mit dem Steg-Humbucker, jetzt aber mit einer deutlichen Schippe mehr Zerrung. Nun wird es schwer, Riffs sauber und artikuliert abzufeuern, da Brummen und Matschen proportional zur Zerrung zunehmen. Wer hätte es anders erwartet?

 

Abschließend der Sound des Humbuckers am Hals mit hoher Zerrung. Besonders hier fällt die zähe Dynamik auf und auch im Höhenbereich ist noch eine Menge Luft nach oben.

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Fazit

Die PRS SE Standard 24 Multi-Foil präsentiert sich bei uns im Test nicht viel anders als ein ganz gewöhnliches SE-Serienmodell des Herstellers aus fernöstlicher Produktion. Ein ordentliches Instrument mit den bekannten Schwächen bei den Pickups, den bewährten Stärken im Handling und der Bespielbarkeit bei gleichzeitig extrem auffälliger Optik.

Plus

  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • auffällige Optik
  • robuster Gigbag im Lieferumfang

Minus

  • Pickups

Preis

  • Ladenpreis: 935,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    uelef

    „Plus: auffällige Optik“ – ? … Ich würde das ja eher unter „Minus“ aufführen, so wie die Gitarre aussieht. Weiß ja nicht, wie man auf dieses Design abfahren kann …

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @uelef Volle Zustimmung. Das Teil sieht aus, wie das, was ich in der Grundschule mit Wachsmalstift und Kratzer verbrochen habe.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @uelef Muss man ja nicht kaufen, wenn es auch andere Designs gibt ist alles OK. 8-)
      Erinnert mich ein bisschen an die Diskussion bei der moog grandmother.

      • Profilbild
        uelef

        @Numitron Es ging ja auch eher um die Einschätzung als Pluspunkt mit der auffälligen Optik.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hehehe, soll ja Tester geben, die auch auf Blümchenoptik stehen…. da wundert es mich nicht. ;-)
    Optisch auch nicht so meins.
    Gehe auch nicht immer d’accord mit den klanglichen Eindrücken der Tester, aber in diesem Fall stimme ich definitiv zu. Jut, zum dynaischen Verhalten kann man als Hörer erst mal nix sagen, muss man selber spielen, aber die Grundneigung zum Matsch und die fehlende Brillanz, die fehlende „Offenheit“ obenrum, sind definitiv klar raushörbar. Da tut es manch andere Gitarre für den halben Preis definitiv besser.

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      Hmmmm … die Steilvorlage war zu schepp, als das ich nicht drauf reagieren könnte :D
      Ich nehme an, du sprichst von der Blümchen-Tele? Ja, ich stehe dazu, hahahahaha

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hi Stephan,
    ich bin mir sicher, dass die Bezeichnung „multi foil“ hier im Test missverstanden wurde.
    Es handelt sich m.E. nicht um eine Folierung, sondern lediglich um eine vage Beschreibung, wie mit dem Lack nach dem Auftrag verfahren wurde.

    (i.d.R. wird ein schwarzer bzw. sehr dunkler Lack verwendet, auf den nach der Trocknung beispielsweise ein silberner Lack aufgespritzt wird. Unmittelbar nach diesem Auftrag wird eine dünne Folie aus Kunststoff in den (!) frischen Lack eingelegt. Diese kann zuvor zerknittert sein oder aber wird auf dem Objekt mit den Händen „verschoben“, so dass sch möglichst viele Falten in der Folie bilden, die diese Optik dann letztlich bewirken. Die Folie wird danach wieder aus dem frischen Lack herausgezogen. Nach der Trocknung wird dann entweder mit Klarlack versiegelt oder aber zuvor mit lasierenden Farbtönen diese geschmacklich polarisierende Optik aufgespritzt.)

    „Multi“, so denke ich, beschreibt lediglich die Tatsache, dass mit mehreren lasierenden Farbtönen über den mit Folie bearbeiteten Lack gespritzt wurde.

    …das Finish braucht ja einen Namen…

    bei yt finden sich auch diverse videos dazu => Folientechnik lackieren / Lack

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Für mich ist es eine klare Sache: Ich würde mich über die Gitarre sehr freuen! Denn man sagt ja immer: Geschenktes darf man nicht verkaufen.. und dann hätte ich eine Ausrede, sowas Buntes an der Wand hängen zu haben. ;)

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