Praxis
Entgegen seinem größeren Bruder wurde der M4U 1 auf das Wesentliche reduziert, so dass dieser weder über eine aktive Verstärkung noch über eine Geräuschunterdrückung verfügt. Interessant war natürlich der direkte Vergleich, denn gerade der passive Modus hat dem M4U 2 erstaunlich viel Lob beschert. Wer also auf die zusätzlichen Arbeitsmodi des größeren Bruder verzichten kann, für den sollte der M4U 1 doch genau richtig sein, oder?
Tatsächlich bietet der M4U 1 ein sehr ähnliches Klangbild wie sein größerer Bruder. Selbst im direkten Vergleich und ständigem Wechsel zwischen den beiden Kopfhörern konnte ich keine Unterschiede feststellen.
Insgesamt kann man dem M4U 1 ein wirklich klares und relativ neutrales Klangbild bescheinigen. Als ultimativen Referenz-Kopfhörer würde ich ihn jetzt nicht einsetzen wollen, was aber vornehmlich an der „Room Feel“-Technologie liegt, die PSB sowohl dem M4U 1 als auch dem M4U 2 spendiert hat. Basis dieser Technologie ist der Versuch, den Klang eines Kopfhörers dem von Lautsprechern in einem natürlichen Raum nachzuempfinden, so dass man nicht den Effekt hat, dass der Kopfhörersound direkt im bzw. am Kopf stattfindet, sondern räumlich etwas weiter entfernt. Audiophile Hörer werden jetzt gleich abwinken und das Lesen des Tests wohlmöglich beenden, aber es sei gesagt, dass der Klang des M4U 1 dadurch etwas luftiger und freier wird und besonders in Verbindung mit portablen Geräten mit MP3-Playern und Smartphone der Klang dadurch eine Aufwertung erfährt.
Insgesamt vermag der M4U 1 die Höhen etwas schönen, denn diese strahlen wirklich sehr klar beim M4U 1. Der Bassbereich ist gut strukturiert und klar wahrzunehmen, ohne dass er in der Lautstärke zu stark nach vorne gerückt wird. Der Mittenbereich kommt ebenfalls sehr sauber an das Ohr des Besitzers, wobei ich mir hier vielleicht etwas mehr Präsenz gewünscht hätte.
Ein kleines Highlight des M4U 2 ist die Möglichkeit, einen zweiten Kopfhörer am gerade nicht benutzen Anschluss durchzuschleifen. Diese Funktion bietet auch der M4U 1 an, so dass man beispielsweise mit seinem Sitznachbarn Musik hören oder aber zusammen einem Film auf dem Laptop anschauen kann.