ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: PSP 608 MultiDelay

PSP 608 MultiDelay

23. März 2006

Einleitung
Das PSP 608 MD ist nicht das erste Delay aus dem Hause PSP. Schon das PSP 84 VST konnte mit seinem hohen Spaßfaktor viele Freunde gewinnen. Das PlugIn ist für PC in den Formaten VST, Direct X und RTAS verfügbar. Für Mac OSX als Audiounit und VST.
1_01.jpg
Bei diesem PlugIn handelt es sich um ein Delay mit acht unabhängigen Taps mit maximal 8s Verzögerungszeit, die jeweils über eine Filtersektion mit Modulationsmöglichkeit durch lfo und Envelope- Follower verfügen.
Ein einfacher Hall kann jedem Tap individuell zugemischt werden.
Alle Parameter lassen sich automatisieren und auch über Midi steuern.
Nach einer erfreulich reibungslosen Installation, zeigt sich das PlugIn mit einer, auf den ersten Blick, fast abschreckenden Fülle von Bedienelementen und Displays.
Nach wenigen Minuten erklärt sich das Delay aber quasi von selbst. Zudem ist das Manual sehr verständlich und informativ gestaltet. Besonders hilfreich sind dabei die Blockdiagramme für den Signalfluss.

Die Oberfläche gliedert sich im Wesentlichen in zwei Teile:
Ein großes Display (genannt Multidisplay), in dem klein, aber dennoch übersichtlich der Status aller relevanten Parameter dargestellt und editiert wird und die Tap- Sektion, in der, wie der Name vermuten lässt, die einzelnen Wiederholungen bearbeitet werden.
Schön gelöst ist die Einstellung der Delayzeiten. Man kann zwischen Zeit, Notenwerten und Sync wählen. Im Sync Modus wird das Songtempo vom Sequenzerprogramm vorgegeben, die Delayzeiten lassen sich dann im vorgegebenen Quantisierungsraster justieren.
In der Einstellung Time erfolgt sie in ms, leider jedoch nicht sehr fein aufgelöst und in einem Raster, das nicht zwingend einer Quantisierung in Notenwerten entspricht. Über eine Taptaste kann nicht nur das Tempo vorgegeben werden, sondern das ganze rhythmische Muster. Mit jedem Anschlag der Taste wird ein weiteres Tap gesetzt. Steht das Delay dabei auf Note, werden die Zeiten entsprechend des eingegebenen Rasters quantisiert.
Für die beiden LFOs stehen zahlreiche verschiedene Wellenformen zur Verfügung. Die Geschwindigkeit kann frei gewählt und mit dem Songtempo synchronisiert werden.
Den größten Teil der Bedienoberflächen nehmen die 8 Taps ein.
Horizontal angeordnet finden sich folgende Parameter:
Feedback, Gain, Stereobreite, Balance, Time/ Note, Filter, Auswahl des Filtertyps, Centerfrequenz des Filters, Resonanz, Gain, Source und Depht für die Modulation, Drive und Reverb.
Das Feedback lässt sich sowohl vor, als auch hinter der Filtersektion abgreifen. Im Modus Multidelay besitzt jedes Tap seine eigene Feedback- Schleife, im Modus Multitap wird ein Tap ausgewählt, das in die Master- Feedbackschleife geführt wird.

ANZEIGE

2_02.jpg

Es stehen acht verschiedene Filtertypen zur Auswahl.
Mit Source stellt man die Balance für die Modulation zwischen LFO und Envelope- Follower ein. Drive simuliert die Bandsättigung. Für das Reverb stehen zwei Algorithmen bereit: Spring und Plate- sie sind lediglich in der Hallzeit einstellbar. Um dem Delay etwas mehr Tiefe zu geben, sollte es reichen. Ich persönlich bevorzuge es, die Delays mit dem gleichen Hall zu bearbeiten, den ich auch für die anderen Signale im Mix verwende.

Praxisbeispiele
Anhand der Parameterflut vermute ich zunächst ein Delay gefunden zu haben, das allen typischen Anwendungen gerecht wird.
Ich beginne mit einer der einfachsten Aufgaben:
1 Tap mit Feedback, jede Wiederholung soll etwas dünner klingen als die Vorhergehende.
Das Feedback wird folglich auf Post gestellt und in der Filtersektion ein Bandpass bemüht, da es leider keinen getrennten Hoch- und Tiefpass gibt.

 

Je mehr Taps ich nun zuschalte, umso komplexere Groovemuster lassen sich erzeugen. Für mich stellt hierbei die Tapfunktion, mit der ich das gesamte Pattern tappen kann, das Highlight dar. Filter modulieren macht Spaß. Wer mal an einem alten Bandecho gedreht hat, weiß aber auch, dass es noch mehr Spaß macht, Delayzeiten zu modulieren. Das ist leider mit dem Psp ebenso wenig möglich wie die Modulation des Pannings.
Schade, hiermit dürfte das gute Stück für die Dub- und Reggaefreunde unter uns ein Stück weit uninteressanter geworden sein.

 

ANZEIGE

Fazit:
Das Psp 608 Multidelay macht Spaß. Mit einer gut durchdachten Temposteuerung lassen sich sehr schnell interessante Pattern einstellen, die der Musik Breite, Tiefe und vor allem Groove bescheren. Schade ist eigentlich nur, dass sich die Modulation auf die Filtersektion beschränkt und dass das Raster für die Delayzeiten im Modus Time recht grob ist.

+++ übersichtliche Oberfläche
+++ Vielseitigkeit
+++ Manual
   
– – – Einschränkungen der Modulationsmöglichkeiten
– – – zu grobes Raster für Delayzeiten

Preis
UVP: 149,- US$

 

 

ANZEIGE
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X