PA In Da Box
Aktive oder passive Beschallung – wie wäre es vor dem K10-Lautsprechertest sozusagen als Aperitif mit einem kleinen Ausflug? Schließlich kann man zumindest im Livesegment allzu leicht mit den Begriffen „aktiv“ und „passiv“ durcheinander kommen… Also los:
Für gewöhnlich sprechen kluge Veranstaltungstechniker bereits von aktiver Beschallung, wenn sie zwar stinknormale Passiv-Boxen verwenden, diese aber über eine externe Frequenzweiche lediglich in einem bestimmten Frequenzbereich angefahren werden. Der Frequenzbereich wird dabei wiederum von einer ihm fest zugeordneten Endstufe mit Leistung versorgt. Da bei diesem Verfahren keine internen passiven Frequenzweichen benutzt werden, handelt es sich nach herrschender Meinung um eine waschechte aktive Beschallung, obgleich die Lautsprecher gar keine eigenen Verstärker haben.
Ebenfalls in der Beschallungsbranche antreffen kann man PA-Lautsprecher, die tatsächlich auch interne Endstufen haben. Im Englischen heißt diese Gattung „Self Powered“, was man leider gar nicht genau übersetzen kann – nur vielleicht etwas verschwurbelt mit: „unabhängig von einer Leistungsquelle“. Nun sind „Self Powered“-Lautsprecher aber – und das mag für manche verwirrend klingen – noch lange nicht aktiv.
Vor allem bei den günstigen „Self Powered“-Boxen handelt es sich zumeist um Systeme mit mehreren Wegen, aber nur einem Endstufen-Kanal, der alle Lautsprecher-Chassis gleichzeitig mit Leistung versorgt. Hier wird also noch immer eine passive Frequenzweiche hinter dem Verstärker benötigt. Und solange die Frequenzweiche passiv ist, sprechen die harten Puristen einfach nur von passiver Beschallung.
Purismus, hin, Purismus her, die Lautsprecherbox QSC K10 „Active“ hat ihren Namen allemal verdient. Sie verfügt über gleich zwei interne Endstufen, eine für den Tieftöner und eine für den Hochtöner. Und vor den Endstufen sitzt ganz brav eine aktive Frequenzweiche. Also: interne Endstufen, aktive Frequenzweiche. Aktiver kann eine Box nicht sein – und so war es voll korrekt von den Marketing-Strategen des Unternehmens aus Costa Mesa, Kalifornien, ihrer kompletten K-Reihe – es gibt auch noch die Modelle K8, K12 und K-Sub – den Beinahmen „Active Loudspeakers“ zu verpassen.
Hab seit einiger Zeit die K8 für unser Acoustic-Projekt angeschafft und bin voll und ganz zufrieden – glasklar und rückkopplungsarm auch bei hohem Pegel und „empfindlichen“ Klangquellen.
Kann dem Autor also nur beipflichten (trotz K8) ;-)