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Test: Radikal Spectralis 2, Groovebox

Groovebox Made in Germany

9. September 2009

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Irgendwie ist es doch aufregender, wenn der Postbote einem ein paar Kilo Hardware überreicht, da sich der Klick mit der Maustaste zum Download von Software mittlerweile mit einer gewissen gelassenen Selbstverständlichkeit vollzieht. Als ich „Speckie“ 2, in den Händen hielt, war ich wirklich begeistert, dass so ein tolles Gerät in meine Wohnung darf. Bis dato kannte ich nur die mittlerweile zahlreichen Demosongs der Website, die viele Möglichkeiten des Instrumentes zu Gehör bringen.

What is it?

Um dieses Instrument für diejenigen einordnen zu können, die ihn noch nicht kennen, hier eine kurze Beschreibung dieses Synthesizers. Spectralis 2 definiert sich als Hybridinstrument. Mehrere Technologien sind hier in einem Gerät vereint und bringen durch das Zusammenführen dieser neue Eigenschaften hervor. Er besteht aus einen Sequencer, einer Filterbank mit 10 Bändern, einem Synthesizer, bestehend aus digitalen Oszillatoren mit analogen Filtern und zwei DSP Synthesizern – dazu ein nicht flüchtiger Samplespeicher für eigene Samples. Wer sich einen grundsätzlichen Eindruck des Konzeptes bezüglich des Aufbaus von Spectralis verschaffen möchte, den verweise ich auf den ausführlichen Moogulator Testbericht des Spectralis 1 hier auf Amazona.

Daher richte ich den Fokus auf Erweiterungen und Neuerungen bzw. Performance-Möglichkeiten des Spectralis 2. Zusätzlich lege ich jedem Interessenten nahe, sich die selbst produzierten Videos von Jörg Schaaf auf Youtube anzuschauen. Bei der Klangbeurteilung muss man selbst bei dieser exzellenten Klangqualität die Verluste der Datenkompression berücksichtigen. Damit will ich sagen, dass Spectralis noch besser klingt als in den Videos.

Die Neuerungen der Hardware

Im Vergleich zur Spectralis 1 wurde die Version 2 zunächst optisch verändert. Die nach innen gewölbten Buttons von Version 1 sind kleineren nach außen oval geformten Tasten gewichen. Farblich wirkt er im Großen und Ganzen um einiges dunkler als sein Vorgänger. Noch edler und vornehmer sieht er jetzt aus.

Der Spectralis 2 wird mit einem internen 4GB Extreme III Card Flashspeicher ausgerüstet. Das sollte für die meisten Anwendungen genügen. Spectralis 1 User sollen sich nicht vernachlässigt fühlen. Der Spectralis 1 kann nachgerüstet werden. Das Software-Update ist kostenlos, allerdings ist das Nachrüsten des Flashspeichers nicht ganz billig, da zu diesem Zweck die komplette Hauptplatine ausgewechselt werden muss.

Die Endlosregler sind optisch ebenfalls neu gestaltet. Was mir an diesen Reglern besonders gefällt, ist das Öffnen eines Filters in Kombination des sich verändernden Klanges, was sich im Ganzen wie ein Ereignis anfühlt und auch so anhört. Dies gelingt einerseits durch die Reglerbewegung, die immer vom eingestellten Wert aus beginnend den Klang zu verändern. Zum anderen passen sich die Regler der Drehgeschwindigkeit des jeweiligen Benutzers an. Wer das Filter schnell schließen bzw. öffnen möchte, kann dies mit schnellerer Drehbewegung bewerkstelligen. Für eine musikalische Performance ein nicht zu unterschätzender Effekt.

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Sampling

Das dynamische Sample-Managment ist ebenfalls neu. Jetzt ist es möglich, bei laufendem Sequenzer Samples zu laden. Manche Sounds des DSP Synths brauchen dazu etwas Zeit, stellen dann aber mehrere Patches spielfertig zur Verfügung. Allerdings genügt es, den gewünschten Sound anzuwählen – geladen werden die zugehörigen Samples automatisch. Das tröstet doch wieder.

Wer mit den Drumsounds nicht einverstanden sein sollte, hat ja jetzt 4 GB Platz für eigenes Material.

Durch die 4 GB nichtflüchtigen Speicher übertrifft er zur Zeit locker alle mir bekannten Firmen. Sehr wünschenswert wäre, wenn sich mit der Zeit Drittanbieter finden ließen, die sich auf der Basis des Spectralis Drumsounds, Waveforms und zusätzliches Soundprogramming anbieten.

Effekte

Besonders interessant ist die Erweiterung des FX-Editors. Hier hat man jetzt zwei editierbare Delays, deren Einstellungen auf Wunsch für jedes Pattern variiert werden können. Während der Editierung der Delay-Zeit erlaubt die Tasterfunktion der Drehregler, zwischen Notenwert- und Millisekunden-Darstellung umzuschalten. Mit Unterstützung des LFOs lassen sich Chorus- und Flangingeffekte erzielen.

Wer sich daran stört, dass kein Hall angeboten wird, kann bei den Drumsamples auch auf Variationen mit Hallfahnen zurückgreifen. Ich vermisse den Hall auf jeden Fall nicht, denn die Panning-Möglichkeiten und Delays erzeugen genügend Räumlichkeit.

Der verbesserte Live-Sequencer

Durch die Verinnerlichung der einzelnen Sektionen entsteht ein Gesamtzugriff auf ein komplexes Instrument. Das Navigieren innerhalb eines Songs, der aus bis zu 32 Pattern bestehen kann, ist ein gutes Beispiel hierfür. Im Pattern-Jam-Modus lassen sich nämlich alle nun folgenden Teilaspekte direkt einsetzen, ohne dass der Sequenzer gestoppt werden muss.

1.) Über die Reglertasten der Bedienoberfläche lassen sich die Editmenüs der jeweiligen Sektion direkt öffnen. Die weitergehenden Parameter dieser Menüs erscheinen im Display und können mit den darunter liegenden Reglern editiert werden. Betätigt man einen dieser Reglertaster ein zweites Mal, kann eine  andere Seite des Menüs aufgerufen werden. Betätigt man anschließend die Page-Up- oder Page-Down-Taste, wird die neu erscheinende Menüseite gleichzeitig zum neuen Sprungziel für die Reglertastenbetätigung. Auf diese Art und Weise kann man stets zwischen zwei frei wählbaren Menüseiten hin- und herspringen.
Dieses Konzept erlaubt eine recht flotte Navigation während einer Performance, da alle Parameter stets mit wenigen Tastenbetätigungen erreichbar sind.

2.) Die Echtzeitmöglichkeiten des Sequenzers sind für die neue Version erweitert worden. Konnte man bisher bereits bei laufendem Sequenzer die Stepsequenzen und Drumgrooves editieren oder Motive und Sounds austauschen, so kann man nun endlich auch die Realtime-Aufnahme aktivieren, ohne den Sequenzer dazu stoppen zu müssen. Wieder ein Feature, das gerade den live-orientierten Musiker ohne Nerven begeistern dürfte. Fliegt einem während des laufenden Arrangements spontan eine musikalische Idee zu, so lässt sich dieser kreative Flash direkt aufnehmen.
Neu ist auch die Realtime-Aufnahme von Spielhilfen wie z.B. Modulationsrad,  Pitchbender oder Aftertouch. Die Spielhilfen lassen sich einigen Parametern der Klangerzeugung zuordnen. Beim Hybrid Synthesizer sind dies die Oszillatorfrequenzen, Wellenformen und Time-Linearity-Modulationen sowie die Cutoff-Frequenz und Resonanz beider Filter. Bei dem samplebasierten DSP-Synth sind dies Filterfrequenz, Resonanz, Tonhöhe, Panorama und Lautstärke.
Die Regleraufzeichnung über die Frontplatte lässt sich hingegen zur Zeit noch nicht bewerkstelligen. Ein diesbezügliches Update befindet sich zur Zeit allerdings schon in der Betatest-Phase. Bei der eingangs bereits erwähnten musikalischen Skalierung der Regler lassen sich mit Erscheinen des Updates aber sicherlich sehr elegante Verläufe aufzeichnen.

3.) Das dritte Beispiel betrifft die stark erweiterte Randomize-Funktion.

„Mir passt der Lead/Pad Sound nicht“

Mit der Randomize-Funktion ist es möglic, auf Knopfdruck den Sound eines Parts zufällig zu ändern.
Der spontane Einwurf muss jetzt lauten: „Ja schon. Aber was dann dabei heraus kommt, klingt so schrecklich, da begeben wir uns doch lieber auf Soundsuche oder basteln uns selbst einen neuen Klang, der zum Arrangement passt.“

Da man die Randomize-Funktion seit dem Erscheinen des Spectralis 2 einschränken kann, passiert beim Spectralis 2 genau das nicht.
Gibt man der Randomize-Funktion den Auftrag, nur innerhalb einer wählbaren Soundkategorie wie etwa den Leadsounds zu „randomizen“, kommen auch nur Leadsounds dabei heraus. Zudem lässt sich beim DSP Synth einstellen, ob neben den Klangparametern auch die Samples ausgetauscht werden sollen.
Der musikalische Nutzwert dieser Funktionserweiterung ist sehr beindruckend.
Ich behaupte mal, dass es in 3 Minuten möglich ist, mindestens 10 neue und vor allem nutzbare Klänge zu erstellen, die einem sofort in allen Pattern und Songs oder zum Livespiel zur Verfügung stehen.
Um es mal modern auszudrücken: „Wie genial ist das denn ?“

4.) Im Sequencer-Betrieb lassen sich die einprogrammierten Tracks rhythmisch versetzten. Spätestens hier sollten Fans der Minimalmusik interessiert die Augenbrauen heben, da die Auflösung des Stepsequencers bis zu 1/192 ermöglicht.

5.) Komplett neu ist der „Quicksound“-Modus, der den sofortigen Zugriff auf die eigenen Lieblingssound ermöglicht sowie das Austauschen des kompletten Drumsets. Bis zu 16 Sounds, die man für sich bevorzugt, können pro Spur im Quicksound-Modus abgelegt werden.

6.) Wer seine Pattern Motifs oder Sequencer-Linien beispielsweise transponieren will, kann mit einem kleinem Druck auf die Tastatur alles fröhlich transponieren, wie es ihm beliebt – und dies bei jeder Spur. Dem Chaosfaktor wird hier viel Platz eingeräumt, aber dem Individualisten dafür mitunter große Freiheit.

Die Performancepraxis

Die Bezeichnung Hybridsynthesizer, der 32 stimmige Polyphonie bietet, beschränkt sich folgerichtig nicht nur auf die Klangerzeugung, sondern auch auf den Umgang im Spielbetrieb.

Hier werden unterschiedliche Konzepte nun möglich. Der MPC-Enthusiast bzw. DJ mit eigenem Material kann sich hier ebenso wiederfinden, wie der Keyboarder/Synthfreak, der seine Möglichkeiten deutlich erweitern will. Einen Klick über einen der vier Ausgänge auf den Kopfhörer des hoffentlich timingfesten Schlagzeugers, und schon kann das Jammen mit Band und Spectralis losgehen.

Mit Spectralis 2 ist es nun möglich, mit dem Sequencer und dem innewohnenden Hybridsynthesizer 11 Solo-Drum/Samplespuren und 4 Synthspuren, wovon eine Spur monofon ist, aber aus vier frei zuweisbaren Oszillatoren und zusätzlichem Rauschgenerator besteht, und einer Drumspur zum Bearbeiten der Drums als Komplettinstrument, mit eigener Musik bzw. Material live zu jammen – wobei man in wenigen Schritten über alle Tasten und Regler an nahezu alle Parameter gelangt, die man während des Jammens bzw. Programmierens verändern will. Ich weiß, das ist kein Satz mehr, aber so verhält es sich.

Über ein zusätzlich angeschlossenes Masterkeyboard lassen sich Soli mit ständig wechselnden Klängen spielen, während Spectralis seine Sequenzen im Hintergrund abspielt, Sequenzen muten, Filter-/Delay-Effekte erzeugen, Pattern-Abfolgen neu und spontan zusammenstellen, „on the fly“ Sequenzen einspielen, ohne den Sequencer zu stoppen. Sequencer abstellen, mit dem Pad weiter spielen, Sequencer anstellen etc., neue Klänge wählen, nächstes Pattern anwählen mit einer komplett neuen Soundpalette.

Wer den ersten Takt aus einem Pattern wiederholen möchte, drückt während des Taktes einfach auf den Kickbutton, und schon startet das Pattern von Beginn an. Wer schnell alle Spuren außer der Bassdrum muten möchte, fährt einfach mit dem Zeigefinger über die tropfenförmigen Taster und kann dies schnell und problemlos bewerkstelligen. Der Phantasie sind da wenig Grenzen gesetzt, sie wird sogar ausgesprochen angeregt. Das kann „Ableton“ und „Reason“ auch. Das ist richtig, aber wer sich den fantastischen Klang des Spectralis anhört, dem wird erst einmal gewahr, welche Unterschiede in der Klangqualität bestehen. In genau diesem Aspekt können meiner Meinung nach die Live-DAWs, wie ich sie einmal nennen möchte, nicht konkurrieren.

Im Zusammenhang mit der Live-Tauglichkeit möchte ich auf ein Verhalten beim Klangwechseln hinweisen, welches meines Wissens bisher so nur von „Kurzweil“ realisiert wurde. Bei Klangwechseln reißt die vorhergehende Klangfarbe nicht abrupt ab, sondern klingt vollständig aus. Somit entstehen keine Knackser oder Klangaussetzer, wenn man während des Livespiels einen anderen Klang aufruft. Dies gilt sowohl für Parts, die der Sequenzer gerade ansteuert, als auch für den Part, den man auf einem Masterkeyboard zum laufenden Sequenzer spielt.

Die neue Klangfarbe kann nach einem Klangwechsel direkt angespielt werden. Allein dafür bekommt der Spectralis 2 den Stempel „Livetauglichkeit“. Ich liebe solche vermeintlich kleinen Features, an denen man merkt, dass der Hersteller dem aktiv spielenden Musiker Respekt zollt. Schnelles Reagieren wird damit zum Spaziergang und eröffnet angenehmes Arbeiten auf der Bühne. Des Weiteren ist eine Groove/Shuffle-Quantisierung implementiert worden sowie die Möglichkeit, den Spectralis beim MIDI-Synchronisationsbetrieb mehrerer Geräte als Master einzusetzen. Für Benutzer weiterer Groove-orientierter Geräte ein interessantes Kaufargument.

Weiterhin gibt es eine Echtzeittransponierung für Sequenzer-Motive und Stepsequenzer-Linien, die sich auch über ein angeschlossenes Masterkeyboard steuern lässt.

Klangbeispiel

Das Klangbeispiel ist mit nur einem Pattern erstellt worden. Bassdrum, Snare, Hihat, Open Hihat, Bass, Pad, Leadsound und ein Effektsound. Das reicht schon, um einen kleinen Song live darzubieten. Alle Änderungen und Abfolgen sind spontan entstanden. Geübt habe ich natürlich vorher, und ein paar Anläufe brauchte ich schon. Mit dem Temposhuffle-Regler habe ich zum Schluss ein Ritardando (Tempochange) eingeleitet und gleichzeitig mit der rechten Hand das Solo und das Stück beendet. Geht alles! Man möge sich vorstellen, was man mit einer Vielzahl von Pattern und dem Songmodus alles zaubern kann.

Positiv hervorheben möchte ich das deutsche Manual, da es sich gut lesen lässt.
Vor allen Dingen fühlt man sich als Käufer nicht wie der dumme Hans, sondern es finden sich viele kursiv gedruckte Zusatzerklärungen im Randbereich der Seiten, die Grundbegriffe wie die Abkürzungen „MIDI“, „USB“ kurz erläutern bzw. das Wissen auffrischen. Mini-Exkurse über die Eigenschaften eines Stepsequencers sind schnell gelesen und direkt verdaut. Ich mag so etwas gerne. Bei so einem speziellen Gerät keine Selbstverständlichkeit.

Spectralis bietet Klänge an, die ich nur als höchstwertig bezeichnen kann. Besonders der virtuell analoge Monosynthesizer klingt so gar nicht nach „virtuell analog“, sondern warm und authentisch. Dank einer gewaltigen Anzahl an Presets kann aber auch der Einsteiger sehr schnell das Klangpotential dieser Unit ergründen, um sich dann Schritt für Schritt an die Programmierung eigener Klänge zu machen.

Einsatzzweck

Bei solch einem Gerät stellt sich die Frage, an wen es sich richtet.

Um es kurz zu machen: An den Kreativen oder jetzt auch an den aktiven Spieler, der ein kreatives Konzept sucht, das viel anbietet und sich stetig weiter entwickelt. Der DJ/MPC-Enthusiast oder Musikproduzent/Livekeyboarder sollte sich Spectralis näher anschauen. Er könnte positiv überrascht sein, wie schnell er jetzt etwas produzieren kann. Wenn er sich erst einmal eingearbeitet hat und bereit ist, sich auf das Konzept des Synths einzulassen. Zumal Spectralis 2 als sehr gut verarbeitete Hardware mit 8 Ausgängen und zwei Inputs im Slavemode nun als Mastersync arbeiten kann und klanglich jedes Tonstudio bereichert. Wie man deutlich merkt, ist es nicht einfach, dieses Gerät mit allen seinen Einzelheiten zu würdigen. Ich kann die Gradwanderung zwischen den neuen Spielhilfen/Performance-Möglichkeiten, die sich deutlich mit auf den Stepsequencer-Betrieb übertragen, nur als gelungen bezeichnen. Wenn man die, von der Synthesizer-produzierenden Industrie gleichgeschalteten Denkpfade mal verlässt, ist die Überraschung groß, dass sich in kurzer Zeit ein Instrument mit hohem Potential offenbart. Dem allgemeinen Vorwurf, dass Spectralis schwer zu bedienen sei, ist mit diesem neuen Entwicklungsstand hoffentlich entgegengewirkt. Denn hier muss man hinzufügen, dass Radical Technologies nicht die Werbestrategie betreiben kann wie alle großen bekannten Firmen. Zunächst wird behauptet, dass alles ganz leicht und intuitiv zu bedienen sei. Wer wagt es da als Käufer zuzugeben, dass er das einfache Konzept nicht durchschaut.

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Mehr Informationen

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Fazit

Für mich ist es nicht nur ein faktisches, sondern auch ein gefühltes „hervorragend“. Spectralis 2 ist ein offenes System, das zahlreiche und kreative Möglichkeiten eröffnet. Man darf allerdings nicht verschweigen, dass sich das Gerät nicht intuitiv erklärt. Um den Spectralis wirklich flüssig bedienen zu können, bedarf es einer intensiven Einarbeitung.

Dafür bietet dieser Synth jetzt schon deutlich mehr Möglichkeiten als die derzeit populäre Synths/Grooveboxen der Mitbewerber. Darüber hinaus sind aber schon weitere Features  angekündigt. Performance, Klangqualität und Klangvielfalt sind enorm und werden auf lange Zeit Spielfreude bereiten.

Dringend nachbessern muss RADIKAL aber noch an der Sample-Konvertierung. Da SPECTRALIS 2 keine Standard-Audio-Formate versteht, bleibt der einzige Weg eigene Samples zu importieren über das mitgelieferte Sample-Converter-Program. Dieses läuft allerdings nur auf PC. MAC-User schauen also in die Röhre wenn es darum geht individuelle Samples zu laden.

Der Käufer erhält drei Geräte in einem, daher geht der Preis von ca. 2.195 Euro gerade noch in Ordnung.

Plus

  • exzellenter Sound
  • sehr gute Verarbeitung
  • sehr offene Performance-Möglichkeiten
  • 4GB nichtflüchtiger Speicher
  • für genreübergreifende Musiker und Produzenten sehr geeignetes Konzept

Minus

  • Bedienung erfordert eine intensive Einarbeitung.
  • Realtimeaufzeichnung von Parametern direkt von der Front des Spectralis nicht möglich
  • USB Schnittstelle nur für Datenübertragung, über USB keine Midi-Einbindung
  • Samples müssen konvertiert werden. Erkennt keine AIF, WAV etc.
  • Sample-Converter nur für PC
  • Phone-Eingang auf der Rückseite
  • Mastervolume reisst bei beim gänzlichen Zudrehen abrupt ab

Preis

  • Preis: ca. 2.195 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Dreitagebart

    Ein Klasse-Gerät und ein Prima-Testbericht. Schade nur, dass Ihr nicht ein paar mehr Klangbeispiele eingestellt habt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @El Blindo Hallo ihr beiden! Ihr habt natürlich recht. Mehr Klangbeispiele wären Pflicht gewesen. Da ich einen sehr arbeitsintensiven Sommer hatte blieb mir nicht
      genügend Raum um mehr reinzustellen. Wie ich schon geschrieben habe hat Jörg Schaaf eine Seite auf Youtube mit vielen Videos die es lohnt sich anzuschauen.

  2. Profilbild
    tompisa

    @PTC

    Ich hatte den Spectralis 1 und fand die Encoder schlecht in Bezug auf einen gefühlten Wiederstand. . Haben die Encoder im Spec 2 ein fühlbaren Wiederstand , also einen enstprechenden Wiederstand beim Drehen?

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich empfinde den Widerstand der Encoder als höchst musikalisch abgestimmt. Der Spectralis 2 hat einen fühlbaren Widerstand, der mich zum ersten Mal überhaupt an einem Synth begeistert.
    Am besten mal in einen Laden gehen und selbst daran drehen.

  4. Profilbild
    Dayflight

    Der Spectralis I ist schon wirklich toll, was soll man da erst vom Spectralis 2 sagen? Danke dem Tester für den Bericht.

  5. Profilbild
    medion4you

    Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass die vollständige Samplingfunktion mit Samplingeditor nur unter Windows läuft. Eine OSX-Version gibt es bisher nicht. In Anbetracht dessen, dass viele, die halbwegs ernsthaft Musik machen, mit OSX unterwegs sind eine echte Schande!

  6. Profilbild
    Michael Bereckis

    Ich habe mich nun in den Spectralis 2 eingearbeitet. Es ist ein klasse Teil! Sehr gut und schnell ist auch der E-Mail-Support von Jörg Schaaf.

  7. Profilbild
    tompisa

    Was ich nicht wirklich verstehen kann ist die Bewertung mit 2 Sternen.

    Der Spectralis ist ja nicht nur einzigartig was die überbordende Flexibilität und Klangfülle betrifft, sondern auch einzigartig im Klang, verglichen mit anderen Synths, Sampler und Grooveboxen. Dazu noch 8 ! Einzelausgänge, 4 Gig Speicher und CO…allein der Hybridsynth mit den analogen (!) Filtern , einer davon ganz nahe am Moog , ist sein Geld wert. 2 Sterne ist m.E. unterbewertet. Für mich ein herausragendes Instrument

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @tompisa Komplexität ist eben beim besten willen nicht jedermanns Sache. Viele, Musiker wollen nicht nur am Gerät herumspielen, sondern damit vorwiegend Musikmachen, und da stören zuviel Technik einfach.

  8. Profilbild
    H

    best groovebox ever! Klanglich (fast) unschlagbar aber auch leider (noch immer) fehlerhaft.

  9. Profilbild
    sir stony

    Seit gerade erst gestern bin ich auch „Specki“ Besitzer. Und ich muss feststellen, die vielen Kommentare über die schwierige Lernphase des Bedienkonzepts bewahrheiten sich für mich gar nicht. Wenn eine Kiste so viel Funktionalität bietet, dann muss man diese Dinge ja auch irgendwie zugänglich machen, und ich finde das hat man hier größtenteils sehr gut bis vorbildlich geschafft. Schlimmer als eine MC505 oder RM1x (wenn man diese Kisten wirklich ausreizen wollte) ist das auch nicht, nur etwas anders.
    Ok, für Einsteiger und Wochenendhelden ist es wohl sicher nicht das richtige Spielzeug, aber wenn man schon mit ein paar anderen Vertretern dieser Art hantiert hat und die Konzepte verinnerlicht, dann verliert diese tolle Maschine ihren vermeintlichen Schrecken. Dafür wird man mit einem ausgesprochen cremigen Sound und klanglicher Vielfalt belohnt, an der sich andere Grooveboxen erstmal messen müssen – und das auch noch Jahre nach Markteinführung in einer Zeit, wo sich das Produktkarussel in den meisten Bereichen immer schneller dreht.
    In Sachen Updates und Weiterentwicklung (z.B. der Möglichkeiten der DSP Engine/FX) allerdings könnte man sich im Gegenzug ein Scheibchen bei dem einen oder anderen Konkurrenten abschneiden.

  10. Profilbild
    kritik katze

    sorry ähm klangbeispiel .?
    wenn ich den kasten nicht kennen würde …

    also
    das beispiel erinnert mich eher an eine
    alleinunterhalter preset midi orgel aus den 80ern von wersi für 250 dmark.
    die auch mal von lierblings oma gespielt werden will.

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