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Test: Randall NB15, Gitarrenverstärker

(ID: 63504)

Sound/Praxis

Los geht’s mit einem richtigen Knall! Nach Betätigen des Power-Schalters kracht es ordentlich laut aus dem Speaker und auch die Verabschiedung (Power off) geht nicht ganz geräuschlos vonstatten. Zudem ist der Randall NB15 auch sonst kein ganz ruhiger Geselle, selbst in Zimmerlautstärke und im unverzerrten Zustand rauscht es schon ganz ordentlich aus dem kleinen Gehäuse. Aber es drückt auch ganz gut, einer der wirklichen Pluspunkte des kleinen Amps ist nämlich der erstaunliche Schalldruck, mit dem der kleine Knirps sich präsentiert!

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Das war’s dann aber auch schon mit den positiven Punkten. Leider können beide Modi (Clean und Overdrive) bei Weitem nicht die Erwartungen abdecken, die man an einen Signature-Amp stellt – und sei er auch noch so klein ausgefallen. Schon im Clean-Betrieb zeigt der Sound Artefakte, fast hat man das Gefühl, irgendetwas würde stets mitschwingen. Diese Störgeräusche sind praktisch immer da, egal wie hoch man den Volume-Regler auch aufzieht und zudem auch unabhängig davon, ob eine Gitarre mit Singlecoils oder Humbuckern eingeklinkt ist. Kaum vorstellbar, dass dies den Soundvorstellungen eines Nuno Bettencourt bezüglich eines Clean-Sounds entspricht, auch wenn man einfach nur mit dem NB15 üben möchte.

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Die Befürchtungen über die Qualität eines Overdrive-Sounds einer Transistorschaltung werden beim Randall NB15 leider bestätigt. Der Overdrive-Mode des Amps klingt so, als sei die Entwicklung bei Randall in den frühen 90ern stehen geblieben. Kratzige Höhen und eine leblose Dynamik sind keine schönen Attribute, auch und vor allem nicht für eine gemütliche Übungs-Session. Zwar kann man dieses harsche und kratzige Höhenbild mithilfe des Treble-Reglers etwas abdämpfen, allerdings geht dies auf Kosten der Dynamik, von welcher der Amp ohnehin nur wenig besitzt. Der zuschaltbare Booster erhöht den Gain zwar um ein paar Grad, aber auch er ändert nichts an diesem missglückten Overdrive-Sound.

Lediglich auf halber Gainstufe bekommt der Sound des NB15 etwas Seele eingehaucht. Dann ist das Kratzen aufgrund der schwächeren Verzerrung nicht ganz so stark und speziell mit höher geregeltem Master-Volume spielt der kleine dann seine einzige Stärke auf: den erstaunlichen Schalldruck.

EQ und Master Volume

— Dreiband-EQ und Master-Volume —

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Fazit

Kaum vorstellbar, dass sich der Gitarrenvirtuose Nuno Bettencourt einen Randall NB15 zu Hause hinstellen würde, ganz sicher auch nicht zum Üben. Die einzigen Stärken dieses Amps liegen in der guten Verarbeitung und dem erstaunlichen Schalldruck, weit schwerer wiegen aber die Schattenseiten. Da wäre zum einen der mit Nebengeräuschen behaftete Clean-Sound, welcher sich mit keinerlei EQ-Einstellung (oder was für Pickups auch immer) zu einer wirklich sauberen Signalübertragung überreden ließ.

Ebenfalls eher unbrauchbar zeigt sich auch der Overdrive-Mode, der frisch und frei vor sich hin kratzt und zudem noch mit einer gänzlich fehlenden Dynamik glänzt. Ebenso bedenklich ist das Rauschen, welches schon bei mittleren Lautstärken überdeutlich wahrnehmbar ist und beide Modi gleichermaßen betrifft.

In der Einhunderteuropreisklasse oder knapp darüber tummeln sich etliche Mitbewerber und hier wird es der Randall NB15 schwer haben, sich zu behaupten. Und das nicht ohne Grund.

Für die Hartgesottenen gibt es trotz alle dem auch Klangbeispiele. Verwendet wurde eine PRS Studio 10 Top, ein AKG C3000 Mikrofon und ein dbx Channel-Strip ohne weitere Bearbeitung.

Plus

  • Verarbeitung
  • Lautstärke, Druck

Minus

  • Distortionsounds
  • Cleansound nicht frei von Artefakten
  • An-/Ausschaltknacken

Preis

  • UVP: 117,81 Euro
  • Straßenpreis: 95,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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