Sound & Praxis
Getestet wurde der Randall RG13 in den verschiedensten Umgebungen – direkt an einer Marshall 2×12″ Box über die integrierte Endstufe, als Vorschaltgerät vor einem Gitarrenamp und auch als Preamp am Mixer. Sowohl als Vorschaltgerät als auch direkt vor der Box ist alles paletti, als fast unbrauchbar erweist sich allerdings der Recording-Out des Gerätes. Hier herrscht leider vornehmlich der pure „Kreissägen-Sound“, so wie wir ihn alle kennen und mehr oder weniger fürchten. Insofern bezieht sich die folgende Beschreibung der Klangeigenschaften ausschließlich auf die Verwendung als Stand-alone-Gerät, bzw. vor dem Input eines Gitarrenamps.
Vom Clean-Channel, der seine amerikanischen Wurzeln nicht verbergen kann, über den Kanal 2 mit seinem reichhaltigen Angebot an dynamisch spielbaren Crunch-Sounds bis hin zur High-Gain-Abteilung des dritten Kanals, der bezüglich der Gain-Reserven auch die härtesten Metaller zufriedenstellen dürfte, reicht die Klangpalette. Kein Wunder, gilt die Firma Randall doch als einer der angesagtesten Adressen, wenn es um das Produzieren von ultimativer Verzerrung geht. Und das hört man auch hier ganz deutlich. Was aber wiederum nicht heißen soll, dass nur etwa Spieler von „härteren Stilen“ am RG13 ihre Freude haben könnten. Hier dürfen auch Blueser, Funkspieler oder Jazzer sehr gerne mal reinhören!
Die Klangregelung der einzelnen Kanäle zeigt sich sehr effektiv und kräftig zupackend. Hinzu kommt die Möglichkeit, mittels des Bass-Boost oder des Mid-Scoop-Schalters das Signal noch einmal drastisch zu verbiegen. Somit sind cleane, mit fettem Bassfundament versehene Sounds im besten Fender-Bassman-Style bis hin zum mittenlosen Metal-Brett à la Boogie & Konsorten im Handumdrehen möglich. Und das alles bei sehr moderaten Rauschwerten, denn selbst am XLR-Recording-Out weht nur ein laues Lüftchen in Richtung Recording-Interface. Aber diesen Ausgang sollte man ja ohnehin nicht benutzen, wie wir ja gelernt haben.