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Test: Randall Satan 50, Gitarrenverstärker

(ID: 234798)

Die Rückseite des Randall Satan 50

Randall Satan 50 - Rückseite

Die Rückseite des Randall Satan 50 bietet reichhaltige Möglichkeiten. Zum einen bietet der Verstärker die Möglichkeit, mit zwei verschiedenen Betriebsspannungen zu laufen. Je eine Spannung aus dem Bereich 100V / 110V / 120V und eine aus dem Bereich 220V / 230V / 240V wird vom Werk aus eingestellt und kann mit einem Schieberegler ausgewählt werden. In unserem Fall sind es 110V und 230V.

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Neben den Anschlüssen für den Fußschalter folgt ein Einmesspunkt für die Endröhren. Wem der Klang der 6L6 nicht zusagt und lieber auf das Kompressions- und Klangverhalten anderer Endröhren setzt, kann hier das entsprechende Paar mittels eines Digitalmeters einmessen. Aber ACHTUNG, bitte vorher genau informieren, welche mV-Spannung die jeweiligen Röhren benötigen. Zu heiß oder zu kalt eingestellte Endröhren schmälern den Klang des Verstärkers ungemein und verkürzen zudem die Lebenszeit der Endröhren.

Es folgt der Effektweg des Verstärkers, der sowohl seriell als auch parallel betrieben werden kann. Mittels des Level-Reglers und drei Buchsen kann man wählen, welchen Betriebsmodus der Loop ansetzen soll. Im Prinzip ganz einfach, alles was an Raumeffekten zum Gitarrensignal hinzugemischt werden soll (Delay, Reverb), am besten parallel, den Rest seriell.

Zwei Ausgänge stehen für die Weiterleitung des Signals zur Verfügung. Zum einen ein XLR-Ausgang mit einer ausgeschalteten Speaker-Simulation, der auch im Standby-Modus funktioniert, wahlweise mit Ground-Lift und ein Line-Ausgang, hier als „RAW“ bezeichnet, zwecks des Anschlusses weiterer Endstufen oder externer Effekte. Als Abschluss noch fünf verschiedene Lautsprecherausgänge mit den klassischen Wahlmöglichkeiten 2x 16 Ohm, 1x 16 Ohm, 2x 8 Ohm, 1x 8 Ohm, 1x 4 Ohm, mit denen so ziemlich alle Boxenkonstellationen abgedeckt werden.

Der Randall Satan 50 in der Praxis

Die Amis und ihre Leuchtdioden :-) OK, so ein schön tiefes Rot ist ja geradezu Pflicht bei der Produktbezeichnung und es macht optisch auf der Bühne ja auch ordentlich was her. Dimmen oder ausschalten wie z. B. bei dem Hughes & Kettner Triamp MKIII kann man das Licht aber leider nicht, macht euch also schon darauf gefasst, dass euer Lichtmischer wieder quengelt, dass ihm seine schönen Lichtbilder von eurem Amp in Mitleidenschaft gezogen werden.

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Direkt in die Vollen, Kanal 1 und ab geht’s! Ja, das ist ein moderner Metalsound! Die Einstellmöglichkeiten der insgesamt fünf Klangregler sind in der Tat sehr umfangreich, wobei der Grundklang des Randall stets präsent ist. Sehr amerikanisch, weich in der Kompression, aber dennoch mit dezent beißenden Höhen. Hier sollte man verschiedene Lautsprecher ausprobieren, wobei ich persönlich von Vintage-Variationen abraten würde. Der vergleichsweise kleine Hub von 30 Watt Speakern geht nicht gut zusammen mit dem sehr bassorientierten Grundsound des Verstärkers, da wäre das klassische 300 Watt Cabinet die bessere Wahl.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Lautstärkeregelung, die in Kanal 1 wie bereits erwähnt ausschließlich über den Mastervolume-Regler erfolgt. Bis 12 Uhr geht der Kanal vergleichsweise gutmütig zu Werke, danach setzt plötzlich ein ungemeiner Volume- und Bassboost ein. Obwohl der Depth noch auf 12 Uhr steht, schiebt der Amp ungemein bei ca. 200 Hz. Ein beeindruckendes Erlebnis, aber leider auch mit dem Nachteil eines verzerrten Frequenzbildes.

Wie man an den Aufnahmen hört, schwingt der Bassbereich dermaßen stark auf, dass der reguläre Klang des Instrumentes untergeht und sich starke Wellenberge im Bassbereich bilden. Bei einer Aufnahme würde dies z. B. bedeuten, dass man ein Highpass-Filter setzen muss und auch der FOH bei einer Liveshow wird nicht so erfreut über euren pumpenden Sound sein. Für eher dünn klingende Instrumente eine echte Bereicherung, aber fette „EMG-Attacken“ sind hier mit Vorsicht zu genießen.

Kanal 2 überrascht hingegen mit einem sehr offenen, dynamischen Sound, der vor allem eins nicht kann, cleane Sounds produzieren. Egal wie sehr ich den Gain-Regler auch runterregele, ein Hauch von Crunch ist immer im Klangbild. Ist in meinen Augen aber auch überhaupt nicht schlimm, denn wer auf Kanal 1 die Hölle aufreißen will, erwartet auf Kanal 2 bestimmt nicht den Bon Jovi des Death-Metal.

Randall Satan 50 mit Fussschalter

— Randall Satan 50 mit Fußschalter —

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Fazit

Mit dem Randall Satan 50 bietet der amerikanische Hersteller einen Verstärker an, dessen kompromissloses Zuhause der High-Gain-Bereich ist. Mit einer ausgeklügelten Klangregelung und interessanten Detaillösungen bietet der Verstärker viele Nuancen, die den geneigten Death-Grind-Black-Schlag-Mich-Tot-Metaller ins Randall-Lager führen könnte. Inwieweit der stramme Ladenpreis von knapp 1500,- Euro die Euphorie etwas bremsen könnte, bleibt abzuwarten.

Plus

  • Konzept
  • Kompromisslosigkeit
  • flexibler High-Gain-Sound
  • Verarbeitung

Preis

  • Ladenpreis 1.499,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    uelef

    Dem Sound kann man echt einiges abgewinnen … Aber habe ich es überlesen? Mit welchem Cab und wie abgenommen wurden die Soundbeispiele aufgenommen? Und welche Gitarre da zum Einsatz kam, wüsste ich ja auch noch gerne.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @uelef sorry, habe ich vergessen zu erwähnen. Die Box war eine 4×12″ Marshall aus den Achtzigern mit 65 Watt Vintage Celestion Speakern, die Gitarre eine FAME The Paul Ironfinger Signature

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