Wie Serge Tcherepnin einen Touchdown landet
Random Source, gegründet von Ralf Hoffmann in Frankfurt, hat sich der Wiederbelebung des altehrwürdigen und legendären Serge Modular Music Systems unter Verwendung von Qualitätskomponenten und modernen Standards auf die Fahnen geschrieben. Serge Tcherepnin, der bekannte Urvater und Erfinder des Systems, gab dazu seinen Segen und kam gleich selbst mit an Bord. Mittlerweile gibt es auch schon ein ordentliches Portfolio an Modulen aus dem System im ursprünglichen 4U-Format mit den typischen Bananenbuchsen. Unter der Serie SERGE MODULAR FOR EURORACK werden diese Module dann auch in den Eurorack-Kosmos transferiert. Das Serge Modular Music System hatte damals einen sehr coolen Sequencer mit Touchkeyboard im Programm und dessen Neuauflage von Random Source, dem Random Source Serge TKB, Touch Activated Keyboard Sequencer, widmen wir uns heute in diesem Test.
Was ist das Random Source Serge TKB?
Das Random Source Serge TKB ist die modernisierte Reinkarnation des Touch Activated Keyboard Sequencers aus dem berühmten Serge Modular Music System der dritten Generation von 1976. Es handelt sich dabei um eine erweiterte Version von Serges berühmter Kombination aus einem 16-Step-Sequencer, einem Programmer und einem Touch-Keyboard.
Es besteht aus einer sechzehnstufigen berührungskapazitiven Tastatur, vier Drehreglern pro Stage zum Einstellen von Control-Voltage und einer ganzen Menge von Ein- und Ausgängen, womit eine weitreichende Einbindung in bestehende Setups sowie eine umfangreiche Programmierbarkeit des Random Source Serge TKB gegeben ist.
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Das Random Source Serge TKB gibt es im ursprünglichen 4U-Format mit Bananenbuchsen und auch als Eurorack-Version mit den typischen Miniklinkenbuchsen. Wir testen für euch hier die Eurorack-Version.
Wir packen den Probanden aus – der Verpackungsinhalt
Aus der mit einem Random Source Serge Modular-Sticker geschmückten Verpackung aus Pappe holt man das dick in Bubble-Folie eingepackte Serge TKB und … ? Sonst nichts! Ernsthaft? Nichts weiter in der Verpackung? Echt jetzt? Tatsächlich!
Da war erst einmal die Reihenfolge: Verwirrung, suchen, staunen und letztendlich kopfschütteln. Nach der ersten Verwirrung habe ich in dem großen Versandkarton noch einmal zwischen dem umfangreichen Füllmaterial nach einem weiteren kleinen Päckchen mit dem Stromadapter gesucht – Fehlanzeige! Dann wurde der berühmte Suchmaschinenriese angeworfen und zum Erstaunen zeigte sich nach kurzer Recherche, dass das Random Source Serge TKB tatsächlich ohne jegliche Stromversorgung ausgeliefert wird.
Auf der Website von Random Source zum Serge TKB wird auf diesen Umstand auch tatsächlich hingewiesen und entweder ein Mean Well GSM60A24-P1J oder GSM90A-24-P1M DC-Adapter empfohlen. Nun interessiert mich aber wirklich, was diese kleine zusätzliche Anschaffung an Mehrkosten bedeuten würde. Wieder hilft mir eine Websuche weiter und ich finde im gut sortierten Elektronikfachhandel beide oben genannten Netzteile. Option 1 gibt es inklusive Versand für ca. 28,- Euro aufwärts, Option 2 würde minimal um die 37,- Euro mit Versand kosten.
Als Tester habe ich es natürlich leicht und kann bei SchneidersLaden, der mir das Testgerät freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, einfach mal nachfragen, wie die Sachlage dazu wirklich ist. Ich gehe einfach mal ganz stark davon aus, dass sie auf Nachfrage keines der empfohlenen Netzteile passend auf Lager haben und es dann auch erst nachbestellen müssen.
Ich sollte Recht behalten. Auf meine Nachfrage und einem prüfenden Blick in sein Lager bestätigte SchneidersLaden, dass die letzten Serge TKBs bei ihnen ohne Netzteil angekommen waren. Man bedankte sich freundlich für den Hinweis und bestellte umgehend ausreichend Netzteile nach und betonte: „Die gehören bei solch einem Gerät einfach dazu!“ Ich sollte natürlich auch eines bekommen: Wartezeit zwei, drei Tage – kein Ding, Geduld ist eine meiner Stärken.
Während ich nun auf das Netzteil warte, kann ich ja schon einmal in der Bedienungsanleitung schmökern und mich dabei mit dem Probanden virtuell vertraut machen. Die Bedienungsanleitung lag zwar nicht bei, aber wird es doch sicher auf der Website zum Serge TKB als umweltfreundlichen Download geben – oder? Denkste! Wieder Fehlanzeige! Puhh! Hier wird einem der Einstieg aber auch ordentlich schwer gemacht, denke ich stirnrunzelnd und werfe ein drittes Mal die Suchmaschine an. In alten Unterlagen zum Serge Modular Music System wird man dann irgendwann mal fündig und kann sich die Bedienung des modernisierten Random Source Serge TKB schon irgendwie zusammenreimen.
Mittlerweile ist das Mean Well-Netzteil eingetroffen, an der rechten Seite des Serge TKB auch schon eingestöpselt und wir können nun endlich mal mit dem Test beginnen.
Der Rundgang über die Frontplatte: Bedienelemente und Funktionen des Random Source Serge TKB
Damit ihr euch nichts zusammenreimen müsst, wisst, was ihr kauft und allgemein den Einstieg ein wenig leichter habt, begeben wir uns jetzt wie immer bei meinen Tests auf einen kleinen Rundgang über die Frontplatte des Random Source Serge TKB und dort beschreibe ich zu jedem Bedienelement dann auch gleich die entsprechende Funktion. Gibt es dabei Besonderheiten, werden auch diese gleich erwähnt.
Los geht es diesmal ganz unten mit den sechzehn in Reihe angeordneten goldenen Touch-Flächen, Touch Key Plates genannt. Diese reagieren auf Berührung und Druck. Da die Touchflächen auf gleicher Höhe flächig eingebettet sind, ist auch ein sehr geschmeidiges Gleiten von einer Fläche zur anderen möglich, eine Grundbedingung für ein ausdrucksstarkes Spiel mit dieser Art von Tastaturen. Random Source hat hier eine verbesserte Berührungsreaktion integriert, die Multi-Touch-Störungen beseitigt und so für ein reibungsloses und konsistentes Verhalten der Touch-Flächen sorgt.
Über den Touch-Flächen finden wir 64, in Worten vierundsechzig (!), Drehregler für die Einstellung von Control-Voltage. Diese Drehregler sind zu je 16 Reglern in den vier Reihen A bis D angeordnet, sodass jeder Touch-Fläche vier Regler zugeordnet sind.
Über den Drehreglern gibt es in einer Reihe sechzehn gepufferte GATE-Ausgänge als Eurorack-Buchsen. Diese geben bei Druck auf der zugeordneten Touch-Fläche ein 5 Volt Gate-Signal aus. Zusammengefasst bilden eine Touch-Fläche, die vier darüberliegenden CV-Regler A, B, C, D und der darüber angeordnete GATE-Ausgang vertikal eine Stage, 16 nebeneinander liegende Stages, auf den Touch-Flächen auch durchnummeriert, bilden also den unteren Bedienteil des Random Source Serge TKB.
Widmen wir uns nun der noch fehlenden obersten Reihe an Bedienelementen. Ganz links oben finden wir die Eingangsbuchse VERT CLOCK. An dieser kann man per externem Clock-Signal die Reihen A bis D vertikal durchschalten. Eine zugehörige rote LED, links neben jeder Reihe, zeigt die derzeit aktive Reihe an. Die eingestellten Werte der vier Regler A bis D werden am Multiausgang ABCD, der rechts neben dem VERT CLOCK Eingang zu finden ist, dann nacheinander ausgegeben. Den Eingang für die horizontale CLOCK, die zum Durchschalten der 16 Stages dient, finden wir dann ganz rechts in der oberen Reihe.
Wieder zurück auf der linken Seite, rechts neben dem Multiausgang ABCD finden wir die vier Einzelausgänge A, B, C und D, an dem die mit dem korrespondierendem Regler jeder Reihe eingestellte Control-Voltage im Wert von 0 bis 5 Volt einzeln ausgegeben wird.
Zwischen den Einzelausgängen A und B finden wir noch einen Schalter, beschriftet mit GLIDE / OFF. Mit eingeschalteter Glide-Funktion werden die Regler der Reihe B zur Steuerung der Slew-Rates für die Übergänge zwischen den Einstellungen der Regler von Reihe A genutzt. Steuert Reihe A zum Beispiel Notenwerte, kann man nun mit den Reglern der Reihe B das Sliden oder Gleiten zwischen den Tönen beeinflussen. Dieses Feature ist neu implementiert, war im damaligen Serge Modular Music System TKB also noch nicht vorhanden.
Rechts neben dem Einzelausgang D finden wir den auf Halbtöne kalibrierten Präzisionsausgang KEY V. Der danebenliegende Ausgang KEY PULSE gibt bei Berührung einer Touchfläche ein Puls-Signal aus und der daneben rechts zu findende Ausgang PRESSURE gibt CV-Werte bei Berührung und Druck einer Touch-Fläche kontinuierlich aus. Mit Belegung dieser drei Ausgänge lässt sich das Serge TKB ausdrucksstark als Touchkeyboard spielen. KEY V patcht man dafür an den 1 V/OCT Eingang eines VCO, KEY PULSE Ausgang an GATE INs für Hüllkurven und PRESSURE Out für Modulationen an den angeschlossenen externen Klangerzeugern. Schon alleine das macht Riesenspaß, ergibt sich doch hierbei ein völlig neues Spielgefühl und damit auch hörbar andere Resultate, als bei einer normalen Pianotastatur, zum Beispiel beim Slide über die Touchflächen.
Neben den drei Keyboard-Ausgängen finden wir dann rechts noch einige Steuereingänge für den Sequencerpart. Als erstes den Eingang V RESET, mit welchem bei eingehendem Signal der vertikale Durchlauf der Reihen A, B, C, D bei an VERT CLOCK angelegter Clock auf Reihe A zurückgesetzt wird. Passend dazu finden wir rechts daneben gleich den Eingang RESET für den Reset auf Stage 1 in der horizontalen Abspielrichtung des Sequencers bei dort eingehendem Signal.
RANDOM dürfte klar sein, dient als Eingang für das zufällige Abspielen einer Stage an diesem Abgriffspunkt.
Daneben finden wir einen Schalter KEYBOARD, der dazu dient, die Tastatur vom Sequencer abzutrennen. Das kann man zur Deaktivierung der Touch-Flächen nutzen, falls man zum Beispiel nur den Sequencer bedienen will und dabei eine versehentliche Beeinflussung der Sequenz durch Auslösung der Touch-Flächen verhindern möchte. Über die drei Ausgänge KEY V, KEY PULSE und PRESSURE lassen sich die Touch-Flächen trotzdem ausspielen, beeinflussen aber wie gesagt nicht mehr den Sequencer. Wie wäre es jetzt mit einem kleinen Solo über die laufende Sequenz?
Rechts neben dem Schalter KEYBOARD dann wieder eine Eingangsbuchse, beschriftet mit zwei Pfeildreiecken. Hier kann man die DIRECTION, also die Abspielrichtung des Sequencers ändern. Mit der letzten Eingangsbuchse HOLD stoppt der Sequencer dann an der ausgewählten Stage.
Und damit sind wir auch schon durch mit unserem Rundgang. Man sieht zwar viele Bedienelemente, aber diese wiederholen sich quasi bei Sequencern typ- und systembedingt.
Die Bedienung des Random Source Serge TKB
Das Random Source Serge TKB macht sofort nach dem Auspacken optisch eine tolle Figur, wirkt mit seiner gebürsteten Metalloberfläche und den goldenen Touch-Flächen richtig wertig und edel. Alle Bedienelemente und Buchsen sind fest mit der Frontplatte verschraubt. Das Gehäuse hat bei geringen Spaltmaßen keine störenden Ecken oder gar scharfe Kanten. Die Schrauben wurden alle sauber im schweren Gehäuse versenkt. Das ordentliche Eigengewicht und die vier unten angebrachten dicken Gummifüße sorgen für einen rutschfreien und sicheren Stand des Random Source Serge TKB auf jeder Art von Oberfläche.
Die Touch-Flächen reagieren zuverlässig und lassen ein feinfühliges und ausdrucksstarkes Spielen und sogar Slides zwischen ihnen zu. Die Regler haben einen guten Grip, einen angenehmen Drehwiderstand und lassen sich im Regelweg genau einstellen. Einzig, dass die vielen Regler systembedingt ein wenig eng nebeneinander stehen, könnte man bemängeln, wenn man die Hände eines Schmieds hat. Ich hatte dahingehend aber keine Probleme.
Wofür braucht man nun das Random Source Serge TKB?
Was kann man denn nun mit dem Random Source Serge TKB Cooles anstellen? Nun – eine ganze Menge! Man kann es als Touchkeyboard mit all seinen Vorteilen wie zum Beispiel Slides hervorragend spielen oder man nutzt es als horizontalen Sequencer oder vertikalen Arpegiator, wobei durch clevere Verschaltung von CLOCK und VERT CLOCK bis zu 64 Steps genutzt werden können. Durch die Verpatchung der Eingänge HOLD, RANDOM, DIRECTION und RESET mit den GATE-Ausgängen der Stages kann man sich mehrere Sequencer-Splitzonen erstellen oder Dynamik in die Patterns bringen. Der eigene Horizont erweitert sich ganz automatisch, wenn man dabei die im Eurorack-Kosmos üblichen Stack-Cables oder Multiples nutzt.
Eine nicht ganz offensichtliche Anwendung, die im Zusammenhang mit Sequencern aber immer gern angefragt wird, kann unser Proband tatsächlich auch: Ja! Man kann das Random Source Serge TKB auch mit Audiorate an den Clock-Eingängen takten, womit es effektiv zu einem Oszillator wird und man nun über die Einstellungen der sechzehn Stufen die Schwingungsform des Oszillators definiert.
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Völlig abgefahren aber ist die Verwendung des Random Source Serge TKB als Programmer für verschiedene Systemzustände. Man stellt für jede Stage mit den Reglern einen Zustand für den oder die angeschlossenen externen Klangerzeuger ein und schaltet dann zwischen den Stages per Touch-Fläche um. Die Nutzung als Triggerzentrale für Finger-Drumming, mit dem Auslösen verschiedener Drum-Stimmen pro Touch-Fläche ist dabei noch die simpelste Anwendung.
Und sogar ein Zusammenspiel aller Möglichkeiten lässt das Random Source Serge TKB in Teilen zu. Die endlosen Möglichkeiten sind dabei nur durch die Vorstellungskraft des Nutzers begrenzt. Durch den hier anderen Zugang zu Sequenzen und Systemzuständen, ja selbst durch das bloße Spielen der angeschlossenen Instrumente über des Touchkeyboard, ergeben sich quasi von selbst völlig neue musikalische Ansätze mit sehr interessantem Ergebnis: Ein endloses Stundengrab mit enormem Spaßfaktor!
nur 2000 euro für eine einfache kapazitive tastatur und ein paar Potis?
(potis natürlich ohne kappen – das is bei dem diskontpreis nicht drin); auch ein netzteil nicht (die dinger kosten ja bis zu 10 euro!) und handbuch ist was für anfänger…
boutique gut und schön, aber manche hersteller halten modular-freunde für vollidioten…
@ludomir Pure Abzocke und Verarschung…aber solange es gekauft wird, macht der Hersteller alles richtig…
Ich würde noch „Limited“ aufdrucken lassen, ist gleich 1000€ mehr wert…
@Klang X In der Tat wird das Serge TKB mit „The TKB – Gold Edition by R*S“ beworben. Da ich aber keine andere Edition finden konnte, macht das irgendwie wenig Sinn da von einer Gold oder Limited Edition zu sprechen. Denn dann müsste es auch eine Consumer oder normale Edition geben – oder?
@Klang X Warum ist das für dich pure Abzocke und Verarsche?
Vier Sequencer, Arps, Touch Keyboard, Modulationsquelle, Preset CV die über die 16 Touchplates abgerufen werden könmen bzw. eine Mischung aus allem – Kauf dir das mal einzeln im Eurorack.
@ludomir Scheint bewusst nicht für die breite Masse zu sein. Warum auch immer.
@ludomir Potis ohne Kappen?
@Leverkusen War sicher Ironie .. alles gut … die 64 Potis haben ihre 64 Kappen. :)
@ludomir Klar ist der Preis frech, aber sind wir nicht alle ein bißchen Bluna??
Ich sondiere immer wieder ernsthaft den Markt nach mpc60 I oder emulator II+ und mache mich Momente später lustig über Menschen die sich für völlig überteuerte Eurorackmodule oder sonstige Boutiqueware interessieren. Neee Leute, bekloppt sind wir alle.
Die einzig vernünftigen sind am Ende vielleicht doch die Billigheimer-Fans…..
@ludomir Die Kappen sind auf den Potis drauf, aber ich habe die Ironie schon verstanden. Btw. kosten diese medizinischen Stromadapter von Mean Well ein paar Tacken mehr als nur 10€ .. und da hat man nur das Adapter, das Kaltgeräte-Anschlusskabel ist da noch nicht dabei. Siehe Preise und Bilder im Text. Und ich gehe da mit der Meinung vom SchneidersLaden völlig mit: Sowas gehört bei dem Preis einfach dazu, …. genau wie eine vernünftige Bedienungsanleitung mit ein paar coolen Patchbeispielen – in der Preisklasse gern auch mehrsprachig. :)
Der Preis ist sehr bedauerlich. Scheint nämlich Spass zu machen :)
Tolles stimmiges Konzept!
Nur der Preis ist natürlich der Horror.
@to bias Ja .. das Teil macht einen Heidenspaß mit seinen Möglichkeiten, aber der Preis dafür ist natürlich brutal. :)
wenn man das ganze aufteilt, dann sind das pro Reihe circa 450,00 Euro. (ironisch gemeint)
Das verlangen andere Boutiquehersteller auch. Doepfer Darktime wäre dann somit in einem ähnlichen Preissegment. Solche Rechnungen bringen aber nichts, daß stimmt schon.
Aber anstatt mehrerer 16-Step Kistchen, die auch noch unkontrolliert auf dem Tisch rumrutschen, kann man auch sowas wie hier in Betracht ziehen.
netter Gruß
@Viertelnote So hatte ich die Rechnung noch gar nicht aufgemacht, aber stimmt .. man wäre tatsächlich in gleichen Regionen. Die meisten Leute tun sich eben auch schwer damit, für etwas, dass keinen Sound erzeugt, soviel Geld hinzulegen.
Der Preis geht im Eurorack-Kontext schon in Ordnung. Etwas Vergleichbares (4x Pressure Points, Brains, Quantizer, Sequential Switch, Adder, Skiff) kostet mindestens 1500.- und kann hier etwas weniger, da etwas mehr, ist aber nicht annähernd so hübsch und braucht mehr Platz.
@swellkoerper Auch Deine Rechnung geht völlig auf .. der Pressure Points kam mir beim Test auch in den Sinn.
Hübsch, teuer und brauchbar… Genau mein Ding, brauch ich aber nicht, MakeNoise war schneller!
Vielen Dank für den ausführlichen Test, der das TKB gut erklärt.
Natürlich habe ich mir auch die Kommentare durch gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass im Wesentlichen zwei Dinge kritisiert werden, zu denen ich gerne etwas sagen möchte.
Zum einen wird bemängelt, dass kein Netzteil mitgeliefert wird. Für das Weglassen des Netzteiles gab es wohl Gründe, aber zumindest für die Eurorack-Version wird sich das R*S sicher zu Herzen nehmen (die kostet im Übrigen nicht nur zehn Euro sondern bereits im Einkauf das 2,5-fache).
Zum anderen erregt der Preis einige Gemüter. Dazu gibt es einiges zu sagen. Zunächst einmal ist dieses TKB das beste und gleichzeitig das günstigste Serge TKB, das in den letzten 40 Jahren zu haben war. Daneben sollte man sich folgendes vor Augen führen:
1. Dieses TKB wird in Deutschland gefertigt. Sowohl Gehäuse wie auch Frontplatte stammen aus der Region. Auch die SMT-Bestückung und manuelle Endfertigung werden hier in der Region ausgeführt. Das Gehäuse wird übrigens aus einer Aluminium-Legierung mit gebürsteter Edelstahloptik (Alunox) hergestellt.
2. Wer schonmal 64 Potentiometerknöpfe ausgerichtet und mit einer Schraube fixiert hat weiß, dass das nicht schnell geht.
3. Das Gerät ist voll analog, hier kommt kein Prozessor mit Software zum Einsatz.
4. Der Touchstrip wird im Ausland von einer Spezialfirma mit einer besonderen Beschichtung versehen.
u.s.w.
LG
@fonik Danke für Dein Lob und die Erläuterungen .. da gehe ich voll mit.
Ich habe den TKB aufgrund dieses richtig guten (!) Berichts gekauft (das Netzteil war übrigens dabei/ SchneidersLaden).
Verarbeitung , Haptik, Gehäuse etc. sind perfekt und alles ist „built like a tank“.
Erstaunlich ist für mich, was man mit dem Instrument alles anstellen kann. Der Nutzen ist sehr hoch und überbietet aus rein musikalischer Perspektive viele andere HW Sequencer Ansätze, die ich bisher unter meinen Fingern hatte.
Die 64er Matrix mit dem hochauflösenden Touschsensoren Keyboard ermöglicht Spiel, Klang und Tonfolgen, die mir so vorher nicht möglich waren. Mir wurde da auch schnell klar, dass Serge Tcherepnin nicht nur Synthesizer Innovator war, sondern vor allen Dingen Musiker und Komponist. Den TKB kann man auf jeden Fall nicht mal eben mit 2-3 technisch ähnlichen Rackeinheiten ersetzen (z.B. Make Noise „Rene“ + 2Pressure Points“ oder gar O-CTR).
Ich bin, so wie man unschwer lesen kann, ziemlich begeistert und halte u.a. auch den TKB Preis bei den gebotenen Spiel- und Eingriffsmöglichkeiten, und auch aufgrund der hohen Bauteil und Verarbeitungsqualität für anständig wie angemessen. Ich möchte zudem gar nicht wissen, wieviel Monate Arbeit allein in die Planung und Umsetzung des neuen SKB geflossen sind. Egal…
Das Gerät ist fantastisch und hebt meine musikalische Lebensqualität. Dafür ist der TKB geradezu günstig. Solitair !
Danke für Dein nettes Lob und die tolle Rückmeldung! Deine Euphorie kann ich absolut nachvollziehen, denn ich hatte auch jede Menge Spaß beim Testen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und kreative Energie mit dem RANDOM SOURCE SERGE TKB.