Über die blauen Flex-FX-Wähler werden beliebige Mischungen von Kanälen statt direkt auf den Mixbus zunächst hintereinander durch die drei möglichen Effektwege geschickt.
Sofern angewählt, geht’s erst durch die internen Effekte, dann die analoge Schleife und danach durch die USB-Schleife.
Jeder Weg kann dabei separat durchlaufen oder umgangen werden. Der grüne Hauptschalter ist ein gesamter Effekt-Bypass, Depth regelt das Wet-Dry-Verhältnis. Und ein eigener Vorhörtaster erspart dem Publikum die eine oder andere fixe aber dumme Idee des DJs.
Die internen Effekte sind mit Filter, Flanger, Phaser, Echo, Reverb und Robot wie schon beim Sixty Eight und MP 26 zwar deutlich von der Brot- und Butter-Fraktion, allerdings recht ordentlich im Klang. Lediglich den Flanger finde ich bei den Konkurrenten Pioneer und Denon unerreicht gut.
Der BPM-Zähler kann aus Scratch Live sowie sonstigen MIDI-Clocks der angeschlossenen Computer oder manuellem Eintippen gespeist werden. Leider werden keine Nachkommastellen im gelben spartanischen Display angezeigt. Über den Beat-Joystick kann die Beat-genaue Quantisierung des Effekts gewählt werden, mit dem Time-Encoder kann man aber auch um ganze Millisekunden davon abweichen. Weicht man ab, wird mittels Pfeilen signalisiert, ob man oberhalb oder unterhalb der angezeigten Quantisierung liegt. Der Balken verdeutlicht die Spanne der Effektquantisierung. Je nach Effekt stehen 1/16 bis 32 Beats zur Auswahl. Über den Time-Encoder können einige Effekte quantisiert neugestartet werden. Das Setup-Panel von Scratch bietet zudem weitere Konfigurationen von Filter, Flanger und Echo an. Diese können ohne Scratch Live auch im Systempanel des Gerätetreibers eingestellt werden.
Beim Robot regelt der Time-Encoder das Pitching. Das Reverb ist ebenso unquantisiert, man regelt lediglich die Menge des Feedbacks der Flatterechos im Raum. Die Dokumentation der Effekte ist sehr ausführlich und gelungen. Hörproben finden sich anbei.
Wenn gerade nicht Scratch Live läuft, ist das integrierte Audio Interface für ASIO bzw. Core Audio freigegeben und kann 12 Kanäle zum Rechner schicken und 8 von dort ausgeben. Das sind die von und zu den Hauptkanälen, zum Aux, von und zu den Flex FX, von zwei der analogen Eingänge und vom Hauptmix oder Mikrofon. Und als ob das nicht genug wäre, kann dank der doppelten Anschlüsse ein Computer mit Scratch Live arbeiten, ein zweiter zugleich aber die Audiotreiber auch für andere Zwecke nutzen.